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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kreisbewegung mit der Hand. Die Luft flimmerte rötlich.
    Nadja dachte nach, während die Tenna ein Tor öffnete. Hatte dieser Torio einen wunden Punkt getroffen? Es sah ganz so aus. Die Kaiserin schien ihr etwas verheimlicht zu haben.
    Ich sollte nicht auf die Worte dieses Störenfriedes hören. Chiyo und Naburo scheinen ihn nicht sonderlich zu mögen
. Aber vielleicht war ja gerade das eine Hilfe? Vielleicht besaß Torio als Außenseiter einfach mehr Mut als die hörigen Diener der Tenna? Dennoch würde es sehr hinderlich werden, mit Wesen unterwegs zu sein, die einander bekämpften. Streitereien waren das Letzte, was bei ihrer Mission helfen konnte.
    Das Tor stand. Nadja nahm ihren Mut zusammen und trat noch einmal auf die Herrscherin zu. »Ehrwürdige Tenna«, begann sie langsam. »Gibt es noch etwas, das Ihr mir sagen möchtet?«
    »Wir haben alles geklärt, Nadja Oreso. Nimm meinen Segen. Ich wünsche dir Glück.«
    Nadja berührte den Anhänger an ihrer Brust. »Habt Dank für alles.« Kurz sah sie zu den vier Elfen zurück, die sie begleiten sollten, dann wandte sie sich um und ging als Erste durch das Portal.
    Und sie verschweigt mir doch etwas
, dachte sie mit einem letzten Blick auf die Tenna, die gebieterisch in ihrem roten Festgewand neben dem Portal stand und den Aufbruch der Gruppe überwachte.
Zwischenspiel
Der Empfang
    Was ... ist ... passiert ...? Wo ...?
Er versuchte sich aufzusetzen und seine Umgebung zu erkennen.
Wo bin ... ich?
Seine Augen öffneten sich und zeigten ihm die Welt, verschwommen, konturenlos. Weinrote und hellbraune Farbflecke die ineinanderflossen und miteinander verschmolzen. Es roch nach Holz und fremden Gewürzen. David glaubte Soja und Pfefferspuren in dem Gemisch auszumachen.
Was ist geschehen? Wo bin ich hier?
Ein Name drang plötzlich in seine Gedanken und gab ihm neue Kraft. »Rian!« Er konnte ihren Geruch ganz in der Nähe ausmachen.
    David fuhr in die Höhe, sprang auf die Beine und taumelte.
    Eine schwache Stimme neben ihm erklang. »David.«
    Seine Schwester lag neben ihm auf hellen hölzernen Brettern. Er fühlte sich benommen. Waren sie nicht eben noch in einem Portal gewesen? Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war ein heftiger Sog, der ihn fortgerissen hatte, ihn und Rian. Sie waren auf dem Weg zum Zugang des Baumschlosses gewesen, als die magische Kraft sie überraschte.
Was hat das alles zu bedeuten?
    »Rian, geht es dir gut?« David beugte sich besorgt zu ihr hinab. Noch immer sah er verschwommen, aber seine Sicht besserte sich allmählich. Er erkannte Rians hellen Haarschopf und die violetten Funken in der ebenmäßigen Fläche, die ihr Gesicht sein musste.
    »Herzallerliebst, diese Geschwisterliebe«, unterbrach eine zufriedene Stimme, und David erstarrte. »Im wortwörtlichen Sinne ein Herz und eine Seele. Wer von beiden was ist, lässt sich wohl nicht schwer erraten.«
    »Du!«, fauchte der Erbprinz der Crain. »Ich hätte mir gleich denken müssen, dass
du
dahintersteckst, elender Drecksack!«
    »Nicht doch, David. Lass uns kultiviert reden, wie Edelmänner es untereinander zu tun pflegen.«
    »Du bist kein Edelmann! Und die einzige Sprache, die du verdient hast, ist die der Waffen!« David zog sein Schwert. Er wunderte sich, dass er es noch bei sich hatte. Wie lange mochten er und Rian schon an diesem sonderbaren Ort sein? Minuten? Stunden?
    Nein, noch nicht lange. Wir sind gerade erst eingetroffen, und dieser Bastard kam noch nicht dazu, mir das Schwert zu nehmen
. Mit einem leichten Zauber versuchte David, seine volle Sehkraft zurückzugewinnen. Irgendetwas benebelte seine Sinne noch immer, doch mit seiner Elfenmagie kam er dagegen an. Er konzentrierte sich auf seine Augen, während er breitbeinig vor Rian stand, um sie zu schützen.
    »David, bitte. Wir können über alles reden. Überleg es dir.«
    David zögerte. Die Klinge in seiner Hand sank ein Stück hinab. Waren diese Worte nicht vernünftig? Hatte der Conte del Cagliostro – wie er sich nunmehr nannte – nicht die wahre Bedeutung dieses Zusammentreffens erkannt? Sie mussten vernünftig sein.
    »Hör nicht auf seine Stimme! Er wirkt Magie auf dich!«, zischte Rian. Auch sie kam langsam auf die Beine und zog sich einige einzelne Haare aus ihrem kinnlangen, hellblonden Haarschopf, die sie geschickt in ihren Fingern verknüpfte.
    Tatsächlich. Er wirkt Magie auf mich, um meinen Willen zu unterwerfen, wie er es bereits einmal in Venedig tat. Aber dieses Mal wird es ihm nicht gelingen!
David

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