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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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trat Nadja neben Naburo. »Kush, ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?«
    Chiyo stand inzwischen auf festem Boden, wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit dem jungen Mann und machte eine artige Verbeugung, als Dank für die erhaltene Hilfe.
    Ob sie das auch gemacht hätte, wenn der Junge nicht so gut aussehen würde?
    Nadja beugte sich über Kush, der benommen die Augen aufschlug.
    »Mir geht’s gut«, murmelte er leise. »Aber ich weiß jetzt, was ich genauso hasse wie Wasser: Rolltreppen!«
    Erleichtert stand Nadja auf. Sie scheuchte die Menschentraube auseinander.
    Die Elfen kamen wieder zusammen.
    »Ich glaube, ich verstehe diese Sprache ein wenig«, sagte Chiyo mit einem Lächeln. »Irgendwie ist sie der unseren gar nicht so unähnlich. Es gibt verwandte Anteile. Einige Wörter sind fast gleich.«
    Die drei anderen Elfen nickten.
    Nadja vergewisserte sich noch einmal, dass Chiyo und Kush unversehrt waren, dann ging sie zu dem großen Plan, der an der Wand der unterirdischen Station hing. Neben den Kanji-Zeichen standen auch lateinische Buchstaben darauf, doch Nadja konnte mit all den fremden Namen wenig anfangen. Sie wusste nicht einmal, wie man sie aussprach.
    »Könnt ihr diese Schriftzeichen vielleicht lesen?«
    Die Elfen machten ratlose Gesichter. Zwar waren sie unglaublich gut darin, menschliche Sprachen zu verstehen, konnten sie aber nicht entziffern. Schrift war etwas, das sie noch lernen mussten.
    Verzweifelt versuchte Nadja aus all den Symbolen und Buchstaben klug zu werden. Sie befanden sich gar nicht so weit ab vom Schuss, wie sie befürchtet hatte.
Aber wohin gehen wir jetzt? Wo finden wir ein passendes Hotel, das wir uns auch leisten können?
Zwar konnten die Elfen mit ihrem Charme sicher einiges ausrichten, doch im Gegensatz zu Fabio, der seine Gabe ohne Skrupel benutzt hatte, kam sich Nadja nach wie vor wie eine Betrügerin vor, wenn sie Menschen um ihr Geld brachte.
    Torio, der mitten im Durchgang neben einer markierten Reihe mit wartenden Fahrgästen stand, wurde plötzlich laut. Ein Mann aus der Schar der unzähligen Pendler hatte ihn angerempelt.
    »Was denkst du eigentlich, wer du bist, Mensch? Willst du den Geschmack meiner Fäuste testen?«
    »Chotto sumimasen!«, rief der ältere Japaner in dem grauen Anzug aus und verbeugte sich höflich.
    Torio allerdings schien diese Entschuldigung nicht annehmen zu wollen. »Was heißt da Entschuldigung? Du hast mich genau gesehen! Unwürdiger Abfallhaufen!«
    »Torio, hier sind Massen von Menschen!« Nadja wurde böse. »Das war ein Versehen. Benimm dich gefälligst und hör auf, Menschen zu beleidigen!«
    Auch Naburo war nun herangetreten und nickte dem Japaner höflich zu, der schnell weiterhuschte.
    »Nadja hat recht. Du benimmst dich wie ein bockiges Hattna-Rind. Wir sind viel zu auffällig gewandet. Hör auf, noch mehr aufzufallen, und zeige Respekt vor den anderen.«
    Wütend verschränkte Torio die Arme vor der Brust. »Von dir lasse ich mir gar nichts sagen, Liebling der Tenna. Du bist nicht mein Vormund.«
    »Ich habe mir den Respekt der Herrscherin verdient.« Naburo knurrte drohend. »Gib mir nicht die Schuld, dass du dein Ansehen verspielt hast. Ich habe durch dich alles verloren, Uragirmon, vergiss das nicht.«
    Torios rotbraune Augen schienen Funken zu sprühen. »Wie lange willst du mir das noch vorhalten, Falkenkrieger?«
    »Solange es schmerzt!«, stieß Naburo böse hervor. »So lange, bis du beweist, dass du mehr wert bist als der Dreck, der ...«
    »Hallo?«, mischte Nadja sich ein. »Wir haben keine Zeit für eure Streitereien, verdammt! Denkt an unseren Auftrag. Wir müssen die Zwillinge finden! Könntet ihr bitte mit diesem Zickenkrieg aufhören und euch auf die Gegenwart konzentrieren?«
    Die beiden Elfen starrten sie verständnislos an. »Zickenkrieg?«, wiederholte Torio ungläubig.
    Chiyo kicherte. »Nadja hat das Schwert in der Hand«, sagte die Prinzessin lachend. Sie zog ihren Fächer hervor und fächelte sich Luft zu.
    In der Untergrundbahn war es trotz des morgendlich kühlen Herbstwetters und der ungewohnten Klimaanlage seltsam stickig, weil Tausende von Menschen hindurchströmten. Ein fremder Geruch lag in der Luft, eine verstörende Mischung aus Schweiß, Gewürzen und etwas Undefinierbarem.
    Kush leckte sich neben Chiyo sein Fell. Er schien sich aus dem Streit zwischen Naburo und Torio heraushalten zu wollen.
    Nadja wollte sich gerade wieder dem Plan zuwenden, als laute Mädchenstimmen hysterisch neben ihr zu

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