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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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solange sie nicht wusste, wo er sich genau befand, wollte sie in der Nähe bleiben.
    Nadja trank ein Wasser, einen Kaffee und knabberte an dem mitgelieferten Keks. Sie hoffte, dass das schwarze Gebräu ihren Kreislauf anregte, und tatsächlich fühlte sie sich nach der zweiten Tasse ein wenig besser.
    Nur Naburo und der Shishi waren bei ihr geblieben. Torio und Chiyo hatten sich zurück zum Theater begeben, um die dortigen Vorgänge zu beobachten.
    »Ich ... Es war sehr sonderbar ...«, murmelte Nadja verlegen, nachdem Naburo sie erneut auf das ansprach, was im Theater mit ihr geschehen war. Naburo schien zu spüren, dass ihr die Angelegenheit peinlich war, und beließ es dabei.
    Dankbar sah Nadja sich in dem gemütlichen japanischen Restaurant um. Alles war eng, aber sauber. An den Wänden standen zwei flache Aquarien, in denen sich Guppys und Neons zwischen hellgrünen Pflanzen und mit Algen bewachsenen Kunststoffruinen tummelten. Dunkelbraun war die vorherrschende Farbe im Raum, und in die entsprechend gehaltenen Tische hatte man eine Glasplatte eingelassen, unter der in einer aufwendigen Schnitzerei traditionell gewandete japanische Mädchen in Kimonos mit reich verzierten Fächern zu sehen waren. In der Zimmerdecke befanden sich Lichter, und dunkle Tatami-Matten bedeckten den Boden. Das Lokal war voll besetzt, und Nadja war froh darüber, in der Masse der Menschen nicht aufzufallen. Nach den Ereignissen im Theater fühlte sie sich, als trage sie ein Brandmal, als müsse jeder die verwerflichen Fantasien sehen, die sie gehabt hatte.
    Wie komme ich nur auf so einen Unfug? Als ob David und der Getreue sich wirklich in stillem Einvernehmen mit mir vergnügen würden ...
Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken und nahm hastig einen Schluck Wasser.
    Es dauerte eine Weile, bis Torio und Chiyo zurückkamen. Sie quetschten sich an den engen Vierertisch. Chiyos Augen strahlten. »Wir haben die Fans vor dem Theater belauscht! Sie sind alle in Hochstimmung, und viele wollen noch in so einen Club gehen, wo sie Musik spielen.«
    »Hochstimmung«, spottete Torio. »Das ist nett umschrieben. Wenn ihr mich fragt, macht dieses Theater abhängig. Die Zuschauer sind alle Süchtige.«
    Nadja verschluckte sich an einem Keks. Abhängig von derartigen Fantasien? Ein entsetzlicher Gedanke.
    »Wir sollten mit den Fans in diesen Club gehen!«, schlug Chiyo begeistert vor. »Dort können wir sie beobachten und mehr über das Theater erfahren.«
    Ein wehleidiges Knurren erklang aus Richtung des Shishi. »Schon wieder Menschen? Ich habe Hunger und mag nicht, wenn man mich ständig böse anschaut.«
    Naburo nickte. »Hunde sind sicher nicht erwünscht.«
    »Hunde.« Schnaubend drängte sich der Shishi an Nadjas Bein. »Ich bin kein Hund! Sag ihm das, Nadja!«
    »Pst!«, machte Nadja, weil eine Frau am Nebentisch sich suchend nach der Stimme umsah, die scheinbar niemandem an ihrem Tisch gehörte.
    Naburo lehnte sich zurück. »Ich schlage vor, ihr geht allein. Der Shishi und ich kehren ins Hotel zurück.«
    Torio hob die Brauen. »Wohl kaum. Glaubst du, du kannst vor mir verbergen, wie oft du dich heimlich wegschleichst? Was genau führst du im Schilde?«
    Erstaunt bemerkte Nadja, wie gequält Naburo aussah. Die Frage musste ihn unangenehm überrascht haben. »Ich führe nichts im Schilde«, stritt er ab, doch es klang nicht überzeugend – insbesondere für einen Elfen, der eigentlich schon aufgrund seiner Art das Lügen gewohnt sein sollte.
    Torio sah ihn abschätzend an. »Lass mich raten. Du stehst über den Elfenkanal mit der Tenna in Verbindung und berichtest ihr ausführlich, wie Chiyo und ich uns hier machen.«
    Naburo antwortete nicht, sah aber ertappt aus.
    »Dann will ich hoffen, deine Berichte fallen gut aus, Naburo Falkenbruder.« Chiyo funkelte ihn böse an, dann stand sie auf. »Komm mit, Nadja! Wir haben herausgefunden, mit welcher Linie man zu diesem Nachtclub kommt. Es sind nur drei Stationen.«
    Nadja erhob sich und sah zwischen den Elfen hin und her. Man merkte deutlich, dass die Luft mal wieder dick war. Anscheinend passte es Chiyo und Torio gar nicht, von Naburo ausspioniert zu werden. Sie hatten ihm nicht gesagt, dass Torio und Chiyo ohne Nadja im Kino gewesen waren. Chiyo hatte Nadja darum gebeten, es besser nicht zu erwähnen. Lief da etwas zwischen Torio und ihr? Und wenn ja, wie würde die Tenna darauf reagieren?
    Die Journalistin schwankte leicht, fühlte sich noch immer schwach. Sofort hakte Chiyo sich bei ihr

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