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Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio

Titel: Rafflenbeul, S: Elfenzeit 14: Der Magier von Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
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betonte, und in ihren Augen lag der Glanz von Elfenzauber. Sie sah zu Torio und kicherte albern.
    Nadja blickte die beiden Elfen ratlos an. »Torio, könnte ich dich bitte allein sprechen?« Anscheinend waren ihre Worte über das Beeinflussen von Menschen nicht aussagekräftig genug gewesen. Sie hatte nicht übel Lust, Torio zu packen und zu schütteln.
    Der Elf löste sich von der kichernden Mashiko und ging mit Nadja in eine Ecke der Terrasse. »Was ist jetzt schon wieder?«, maulte er.
    »Du weißt, was ist!«, herrschte sie ihn an. »Du hast sie beeinflusst!«
    »Nur ein winziges bisschen. Ehrlich, Nadja, halb so wild.«
    »Torio, sie will uns bei sich
wohnen
lassen! Obwohl sie uns überhaupt nicht kennt.«
    »Na und? Sie ist Studentin, die sind eben weltoffen.«
    »Sie steht unter deinem Bann, verdammt!«
    Torio verschränkte die Arme vor der Brust. »Was willst du eigentlich, Nadja Halbblut? Willst du nun die Zwillinge so schnell wie möglich finden oder nicht?«
    »Du verstehst nicht ...«
    Torio unterbrach sie. »Ich verstehe sehr gut! Ich habe mit
einundzwanzig
Frauen geredet, bis ich eine gefunden habe, die tatsächlich im Ueno-Viertel lebt, und das auch noch in optimaler Distanz zum Theater! Wenn ich dir helfen soll, dann auf
meine
Weise. Das ist schon mehr, als ich in den letzten Jahrhunderten für einen Elfen getan habe!«
    »Torio, Menschen sind kein Spielzeug, sie ...«
    In dem Moment kam Mashiko zu ihnen. In ihren großen, dunklen Augen lag Bestürzung. »Ihr streitet doch nicht etwa meinetwegen?«, fragte sie auf Englisch.
    »Wir ...« Nadja zögerte. »Mashiko, wir können doch nicht einfach so bei dir einziehen!«
    »Torio hat gesagt, ihr gebt mir Geld dafür.« Das Mädchen lächelte. »Und es ist ja nur für ein, zwei Tage, bis ihr eine Unterkunft in Ueno gefunden habt.« Sie ergriff Nadjas Hände. »Bitte ... Es wäre so schön, wenn ihr bei mir wohnt ... Ihr habt diesen Glanz an euch. Diesen Schimmer. Mit euch ist es fast so schön wie im Theater ...« Sie verstummte und sah plötzlich sehr verlegen aus. Ihr Blick war an Torios Körpermitte hängen geblieben.
    Chiyo hakte sich bei ihr ein. »Klar ziehen wir bei dir ein, Mashiko! Shinjuku ist viel zu weit weg. Gleich morgen holen wir unsere Sachen!«
    Nadja atmete tief ein. »Aber nur für ein oder zwei Tage«, gab sie nach.
    Als Mashiko ihr um den Hals fiel, drückte sie Nadja eines ihrer festgesteckten Plüschohren gegen die Nase.
    »Großartig!«, rief sie aus. »Wir gehen jeden Abend ins Theater und hinterher zum Feiern! Kann das Leben besser sein?«
    Nadja ging dazu einiges durch den Kopf, aber sie sagte nichts. Vorsichtig löste sie sich von der überschwänglichen Japanerin.
Wenn Torio ihr wehtut, wird er es bereuen
.
    Langsam trat sie zurück an das Geländer und sah hinunter auf die Stadt. Abermals fiel ihr der Vorfall mit dem Fremden ein, den sie kurz für den Getreuen gehalten hatte. Natürlich war er es nicht gewesen. Der Getreue hätte sich zu erkennen gegeben, oder? Er spielte gern und hatte es in letzter Zeit immer genossen, Nadja wissen zu lassen, dass er da war. Außerdem galt er seit den Vorfällen auf Island als verschollen.
    Okay. Weg mit allen unnützen Gedanken! Sehen wir nach, was sich in diesem Theater verbirgt
.

7 Hinter den Kulissen
    Naaburo war genauso wenig begeistert wie Nadja, als sie am nächsten Tag aus dem Hotel in Shinjuku auszogen und zu Mashiko ins Ueno-Viertel fuhren. Was sie jedoch überaus freute, war das Telefonat mit Tom. Endlich hatte sie ihn erreicht! Tom war über alle Maßen erleichtert gewesen, von ihr zu hören. Fast hätte sie seine Umarmung spüren können; es hatte nicht viel gefehlt, und Tom hätte gejubelt.
    Seit den Nachrichten über die seltsamen Unwetter und den Nebel auf Island hatte er sich große Sorgen gemacht. Ohne etwas unternehmen zu können, hatte er gezwungenermaßen darauf warten müssen, dass endlich jemand Kontakt zu ihm aufnahm. Es war eine sehr schwere Zeit gewesen, und seine Unruhe war mit den verstreichenden Wochen eher noch größer geworden.
    Nadja hatte über zwei Stunden mit ihm gesprochen. Tom war sehr erschüttert gewesen, als er erfuhr, dass Fabio und Julia Oreso sich im Kampf gegen den Fenriswolf geopfert hatten. Immer wieder hatte er eine kurze Pause einlegen müssen, um das Erfahrene zu verdauen, während Nadjas Erzählung fortschritt. Ihre Suche nach Talamh im Reich des Priesterkönigs, die Begegnung mit Robert und Anne ... und nun der Grund ihrer Reise nach

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