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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wir wissen, was ihn so an dir fasziniert.«
    Â»Das glaube ich einfach nicht. Er hat nie das geringste Interesse an mir gezeigt. Sondern immer nur den Kopf gesenkt und kaum einen Ton gesagt.«
    Â»Ein merkwürdiges Verhalten für einen ehemaligen Schauspieler.«
    Â»Schauspieler? Marvin?«

    Â»Er hat in mehreren Pornovideos seinen Mann gestanden, und zwar in jeder Hinsicht.«
    Â»Ach was!«, entfuhr es ihr. »Bist du sicher, dass wir über denselben Menschen sprechen?«
    Er schilderte ihr, was Curtis von Lancy Fishers Mutter erfahren hatte. »All das erklärt allerdings nicht, warum er Abend für Abend deine Show aufgenommen hat. So sieht es wenigstens aus. Er hat insgesamt zweiundneunzig Kassetten. In mäßiger Qualität, sagt Curtis. Wahrscheinlich hat er sie direkt aus dem Radio aufgenommen. Stunden voller Liebeslieder und mit Paris Gibsons sexy Stimme. Gut möglich, dass Marvin sich nur einen runtergeholt hat, während er dir zugehört hat. Aber dann muss er sich verdammt oft einen runtergeholt haben.«
    Â»Erspar mir das bitte.«
    Â»Hat er jemals –«
    Â»Nichts, Dean. Er hat mir nie mehr als ein paar Worte zugebrummt. Soweit ich mich entsinne, hat er mir nie auch nur in die Augen gesehen.«
    Â»Dann ist es möglich, dass seine Weste in Bezug auf diesen Fall weiß ist wie frisch gefallener Schnee. Vielleicht ist er nur abgehauen, weil er ein Exknacki ist und instinktiv jeden Kontakt mit der Polizei meidet, selbst wenn er nichts zu verbergen hat.«
    Er verstummte und sah sie sekundenlang schweigend an, bis sie schließlich fragte: »Was ist denn?«
    Â»Curtis hat unsere Vergangenheit durchwühlt wie ein echter Sherlock Holmes.«
    Sie blies auf ihren heißen Kakao, aber plötzlich war ihr die Lust darauf vergangen. »Und was ist die gute Nachricht?«
    Â»Es gibt keine. Er hat mir geradeheraus erklärt, dass er die Fakten hinter deinem Weggang aus Houston kennt. Er weiß von dem Unfall. Von Jacks Kopfverletzung. Deiner Kündigung beim Fernsehen. Und so weiter.«
    Â»Das ist alles?«
    Â»Also, mehr hat er nicht gesagt, aber das Schweigen, das
daraufhin einsetzte, wimmelte von unbeantworteten Fragen und Unterstellungen.«
    Â»Lass ihn doch unterstellen, was er will.«
    Â»Das habe ich.«
    Sie stellte ihre Tasse auf dem Couchtisch ab und ließ ihren Kopf mit einem schweren Seufzer gegen das Sofapolster sinken. »Dass er neugierig ist, überrascht mich nicht. Schließlich ist er Detective. Und er brauchte nicht mal besonders tief zu graben. Man braucht nur an der Oberfläche zu kratzen, und schon liegt mein Leben offen zutage.«
    Â»Es tut mir Leid.«
    Sie lächelte schwach. »Auch egal. Es gibt wichtigere Dinge. Gavin zum Beispiel.« Den Kopf immer noch an das Polster gelehnt, sah sie Dean an. »Was war heute mit seinem Gesicht los?«
    Â»Ich habe ihn nicht geschlagen, falls du darauf anspielst.«
    Verärgert durch seinem Tonfall und die knappe Antwort, schoss sie hoch. »Darauf habe ich keineswegs angespielt.« Sie griff nach ihrer Tasse, stolzierte wütend aus dem Raum und sagte, ohne den Kopf zu wenden: »Schließ hinter dir ab, wenn du gehst.«

25
    Mit ruppigen, ärgerlichen Bewegungen spülte Paris ihre Tasse ab und knipste dann das Licht über der Spüle aus. Als sie sich umdrehte, sah sie Dean in der offenen Tür stehen, eine dunkle Silhouette vor dem schwachen Lichtschein aus dem Wohnzimmer.
    Â»Entschuldige, dass ich dich so angefahren habe.«
    Â»Das hat mich nicht so wütend gemacht«, beschied sie ihm. »Sondern dass du glauben kannst, ich könnte glauben, du hättest Gavin geschlagen.«
    Â»Das habe ich aber, Paris.«

    Das Geständnis ließ sie verstummen.
    Â»Nicht heute«, fuhr er fort. »Vor ein paar Tagen. Da habe ich die Beherrschung verloren und ihn mit dem Handrücken auf den Mund geschlagen.«
    Ihr Zorn verpuffte so schnell, wie er gekommen war. »Ach so. Dann habe ich gerade Salz in die Wunde gestreut, wie?« Sie atmete aus und sagte dann leise: »Ich weiß, was damals an der Tech passiert ist.«
    Er sah sie scharf an. »Jack hat es dir erzählt?«
    Â»Er hat mir jedenfalls genug erzählt. Aber erst nachdem ich mich über deine unerschütterliche Selbstbeherrschung mokiert hatte.«
    Er lehnte sich müde gegen den Türrahmen und schloss die Augen. »Also, neulich abends

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