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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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doch gar nicht haben!«, brüllte er. »Du hast sie damals unabsichtlich geschwängert, oder vielleicht nicht? Nur deshalb habt ihr damals geheiratet. Wieso habt ihr mich nicht einfach wegmachen lassen und euch die ganze Mühe erspart?«
    Er hatte nie genau mit Pat besprochen, was sie Gavin antworten sollten, wenn ihr Sohn eines Tages diese Frage stellen würde. Vielleicht hätten sie es tun sollen. Aber sie war nicht hier, deshalb konnte Dean sie nicht fragen und musste ganz allein die peinigenden Fragen seines Sohnes beantworten. Obwohl die Wahrheit für Pat und ihn peinlich war, beschloss er, dass Gavin es verdient hatte, alles zu erfahren.
    Â»Ich werde dir alles erzählen, was du wissen möchtest, aber erst, wenn du dich wieder hingesetzt hast und aufhörst, mich anzustarren, als würdest du mir gleich an die Gurgel gehen.«
    Gavin rang ein paar Sekunden lang mit sich, dann ließ er sich wieder in seinen Sessel plumpsen. Seine Miene blieb streitlustig.
    Â»Du hast Recht. Deine Mutter war schwanger, als wir heirateten. Du wurdest während einer wilden Studentenparty in New Orleans gezeugt.«
    Gavin lachte bitter. »Shit. Das ist ja noch schlimmer, als ich dachte. Wart ihr wenigstens ein College-Pärchen?«
    Â»Wir sind ein paarmal miteinander ausgegangen.«
    Â»Aber sie war keine Frau, die du … sie war nicht die Frau deines Herzens.«
    Â»Nein«, gab Dean ruhig zu.
    Â»Ich war also ein Fehler.«
    Â»Gavin –«
    Â»Warum habt ihr nichts benützt? Wart ihr blau oder bloß blöd?«

    Â»Ein bisschen von beidem, vermute ich. Deine Mutter nahm damals nicht die Pille. Ich hätte mehr Verantwortung zeigen sollen.«
    Â»Ich wette, du hast dir in die Hose geschissen, als sie es dir gesagt hat.«
    Â»Ich gebe zu, dass es ein Schock war. Für deine Mutter genauso wie für mich. Sie stand kurz vor dem Abschluss und wollte endlich zu arbeiten anfangen. Ich war mitten in meinen Prüfungen. Ihre Schwangerschaft war eine Hürde, mit der wir zu diesem Zeitpunkt beide nicht gerechnet hatten. Aber – und das musst du mir glauben, Gavin – wir haben keine Sekunde lang an eine Abtreibung gedacht.«
    Er konnte seinem Sohn ansehen, dass er ihm so gern geglaubt hätte, aber sich immer noch nicht damit abfinden konnte. Dean konnte es ihm nachfühlen. Vielleicht war es falsch von ihm und Pat gewesen, nicht gleich mit Gavin darüber zu sprechen, als er alt genug gewesen war, um zu verstehen, wie Frauen schwanger wurden. Wenn sie ihm damals alles erklärt hätten, hätte er vielleicht nicht solche Selbstzweifel und einen so tiefen Groll gegen sie beide entwickelt.
    Â»Eine Adoption kam für uns genauso wenig in Frage. Pat wollte dich vom ersten Moment an bekommen und behalten. Gott sei Dank war sie so ehrlich, mir zu verraten, dass ich ein Kind gezeugt hatte. Als sie es tat, bestand ich darauf, dass du meinen Namen tragen solltest. Ich wollte ein Teil deines Lebens sein. Wir wollten eigentlich beide nicht heiraten, aber ich wollte dich vor dem Gesetz zu meinem Sohn machen. Irgendwann hat sie sich bereiterklärt, die Zeremonie mitzumachen.
    Wir haben uns nicht wirklich geliebt, Gavin. Ich wünschte, ich könnte etwas anderes behaupten, aber das wäre nicht die Wahrheit, die wolltest du hören, und die hast du auch verdient. Wir haben uns gemocht. Wir waren gute Freunde, und wir haben uns gegenseitig respektiert. Aber Liebe war das nicht.
    Dafür haben wir dich umso mehr geliebt. Als ich dich zum ersten Mal in meinen Armen hielt, war ich wirklich überglücklich
und überwältigt. Deine Mutter empfand das genauso. Wir beide lebten zusammen, bis du geboren wurdest.
    Während dieser Zeit versuchten wir uns weiszumachen, unsere Liebe würde eines Tages erblühen, und wir würden dann erkennen, dass wir bis an unser Lebensende zusammenbleiben wollten. Aber das passierte nie, und insgeheim wussten wir das.
    Wir weinten an dem Tag, als wir endlich einsehen mussten, dass wir nur das Unvermeidliche hinauszögern und uns alle drei unglücklich machen würden, wenn wir noch länger zusammenblieben. Dass wir uns sofort trennten und nicht erst später, wenn du dich an ein gemeinsames Familienleben erinnert hättest, war nur in deinem Interesse. Darum reichte sie die Scheidung schon ein, als du drei Monate alt warst.«
    Er breitete die Hände aus. »Das ist alles, Gavin. Ich glaube,

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