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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Sie ein Mädchen in Ihrer Gewalt haben. Sie haben bloß eine große Klappe und sonst nichts.«
    Dean nickte aufmunternd.
    Â»Noch mehr Spielchen, Paris? Davon würde ich dir abraten. Du hast schon vierundzwanzig Stunden vertan. Die nächsten achtundvierzig werden für mich viel unterhaltsamer sein als für dich. Und was meine Gefangene angeht, so ist sie zwar ein bisschen müde, und ihr ewiges Gejammer und Gebettel geht mir allmählich auf die Nerven. Aber sie ist immer noch ein supergeiler Fick, und ich bin schon überfällig.«
    Dann war die Leitung tot.
    Â»Es ist eine andere Nummer als gestern Abend«, sagte Dean und holte sein Handy aus der Tasche. »Ist dir irgendwas an ihm aufgefallen, Paris? Klang seine Stimme oder sein Tonfall anders als gestern?«
    Dean war Polizist, sie nicht. Außerdem war sie derart angeekelt von dem Anruf, dass sie es nur unter Mühen schaffte, ihr Gehirn auf Ermittlermodus zu schalten. »Nein«, erwiderte sie heiser. »Er klang genauso wie gestern.«
    Â»Ich fand das auch, aber es hätte ja sein können, dass dir was aufgefallen ist – Hey, Curtis, er hat eben angerufen«, sagte er in sein Handy. »Von einer anderen Nummer aus. Sind Sie bereit?«
    Während er die Nummer herunterratterte, drückte Stan die schalldichte Tür auf. Ȁh, Paris, wir haben ein Sendeloch.«
    Sie hatte gar nicht gemerkt, dass die Musik aufgehört hatte.
Schnell gab sie Dean ein Zeichen zu schweigen und machte das Mikro wieder auf. »Ich wünsche Ihnen eine sichere und glücklich Nacht. Geben Sie der Liebe einen Platz in Ihrem Leben. Ich bin Paris Gibson, und ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.« Sie drückte ein paar Knöpfe und erklärte dann: »das war’s.«
    Â»Der Arsch hat wieder angerufen?«, fragte Stan.
    Dean hatte ihnen den Rücken zugedreht und setzte sein Telefonat mit Curtis fort.
    Sie sagte zu Stan: »Mach den Tontechnikern eine Notiz, sie sollen morgen früh den letzten Anruf vom Vox Pro auf Kassette ziehen und mehrere Kopien anfertigen. Die sind bestimmt besser als die Aufnahme von Deans Recorder.«
    Er sah sie entrüstet an. »Ich weiß auch, wie man einen Anruf auf Kassette zieht, Paris. Ich könnte das gleich jetzt erledigen.«
    Sie zögerte, weil sie nicht sicher war, wie gut er wirklich war. Doch er wirkte so tief enttäuscht, dass sie sagte: »Danke Stan, das wäre mir eine große Hilfe.«
    Dean beendete seinen Anruf, drehte sich um, zog sein Sakko von der Stuhllehne und griff, ohne auch nur einmal innezuhalten, nach seinem Recorder. »Die Nummer gehört wieder zu einem öffentlichen Telefon. Ein paar Streifenwagen sind bereits unterwegs.«
    Â»Ich komme mit«, kündigte Paris an.
    Â»Auf jeden Fall. Ich würde dich um keinen Preis allein hier lassen.«
    Er zog die Tür auf. Noch bevor sie aus dem Studio waren, rief sie Stan zu: »Könntest du die Kassetten bei mir vorbeibringen?«
    Ehe Stan Zeit zu antworten hatte, hatte Dean sie durch die Tür geschoben.

15
    Melissa Hatcher beneidete Janey Kemp aus all den Gründen, die typischerweise Neid erregen. Janey war reicher, hübscher, klüger, beliebter und begehrter als sie. Es gab allerdings eine Eigenschaft, die Melissa ihrer Freundin voraushatte: Sie war gerissener als Janey.
    Hätte sich Melissa Janey zur Rivalin gemacht, wäre sie in ihrem Wettbewerb automatisch abgeschlagen auf dem zweiten Platz gelandet. Stattdessen war sie schlau genug gewesen, Janey zu ihrer besten Freundin zu machen.
    Doch am ersten Abend nach ihrer Rückkehr aus Frankreich, als sie eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, wollten alle nur über Janey und ihr mysteriöses Verschwinden reden. Melissa war angefressen. Sie hatte Geschichten von den Nacktbadestränden an der Côte d’Azur auf Lager, vom Weintrinken und von den Drogen, die sie drüben ausprobiert hatte. Wie sie dazu gekommen war, sich in St. Tropez einen Brustwarzenring piercen zu lassen, war eine Story, mit der man seine Zuhörer mindestens eine halbe Stunde lang fesseln konnte.
    Aber niemand interessierte sich für ihre jüngsten Auslandsabenteuer. Stattdessen war Janey in aller Munde und im Mittelpunkt aller Gespräche.
    Melissa glaubte keine einzige der wilden Spekulationen, die über den möglichen Aufenthaltsort ihrer Freundin zirkulierten. Die Gerüchte reichten von einer wilden Flucht mit einem

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