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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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damit die Aliens ihre vier Arme darauf stützen konnten.
    Menschen – oder Bajoraner – konnten damit allerdings wenig anfangen, es sei denn, sie benutzten sie als Reckstangen, falls ihnen nach Turnübungen zumute war.
    Die Wände wiesen hier keinerlei rote oder grüne Muster auf, sondern waren rein schwarz gehalten, was der Kammer nicht gerade zu einer fröhlichen Note verhalf.
    »Sagen Sie mir, ob wir hier mit Ihrem Captain zusammentreffen werden«, rief Chakotay, als Rollins und Bereyt den Raum betraten.
    »Nein«, antwortete der vordere P’nir. Er machte keine
    Anstalten, ihnen in das Zimmer zu folgen, sondern drückte auf einen Kontrollschalter. Ein Kraftfeld flammte auf, erfüllte die Türöffnung mit blaßblauem Glühen und schloß die drei
    Gefangenen ein.
    Die P’nir wandten sich ab und gingen davon. Die Starfleet-Offiziere blieben in der verschlossenen, unmöblierten und schwarzgestrichenen Kammer zurück.
    »Was für eine Überraschung«, meinte Rollins verdrossen. »Als Diplomaten sind wir nicht sehr erfolgreich.«
    »Wer weiß«, sagte Chakotay. »Immerhin haben sie uns noch nicht umgebracht.«
    Rollins warf ihm einen schrägen Blick zu.
    »Noch nicht«, nickte er.
    »Wenn das ihre Absicht gewesen wäre, hätten sie uns schon längst getötet«, erklärte der Commander.
    »Nicht unbedingt«, wandte Bereyt ein. »Vielleicht wollen sie ja auch ein öffentliche Exempel statuieren – so wie die Cardassianer es mitunter gemacht haben. Oder einer der Offiziere hat es sich vorbehalten, uns zu seinem Privatvergnügen zu Tode zu foltern.
    Auch das hat es bei den Cardassianern gegeben.«
    »Davon habe ich auch gehört«, gab Chakotay zu und wünschte, Bereyt hätte den Mund gehalten. Derartige Spekulationen hoben nicht gerade die Moral der Truppe.
    Er fragte sich, ob Bereyt tatsächlich genau wußte, wovon sie sprach. Ihm selbst war jedenfalls noch kein Augenzeuge
    begegnet, der diese Berichte glaubwürdig bestätigt hätte.
    Andererseits währte der Krieg, in dem er gegen die Cardassianer gestanden hatte, noch nicht sehr lange. Zudem war er
    hauptsächlich offen ausgetragen worden, als Kampf Schiff gegen Schiff, oder in Form von Luftangriffen auf Bodenziele; den zermürbenden, schier endlosen Terror einer cardassianischen Okkupation hatte er jedoch – anders als die Bajoraner – nie am eigenen Leib erlebt.
    Gehört hatte er allerdings mehr als genug darüber. Im Maquis waren Erzählungen über die cardassianische Grausamkeit gerne verbreitet worden, um den Haß der Krieger zu schüren und ihren Kampfgeist wachzuhalten. Manche dieser Geschichten waren zweifellos bei der Weitergabe ausgeschmückt worden, wie das in solchen Fällen immer geschah, doch Chakotay bezweifelte nicht, daß es unter den Cardassianern ein paar echte Sadisten gegeben hatte, die die Besetzung ausgenutzt hatten, um ihren eigenen perversen Gelüsten nachzugehen.
    Doch das waren Einzelfälle gewesen, und außerdem hatte es sich um Cardassianer gehandelt, nicht um P’nir.
    »Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich, daß diese Spezies überhaupt Folterungen durchführt«, erklärte der Commander.
    »Ihre Exoskelette dürften es praktisch unmöglich machen, jemandem Schmerzen zuzufügen, ohne dabei gleichzeitig
    massive, lebensbedrohende Schäden zu verursachen. Vermutlich haben die P’nir diese… Kunstform niemals entwickelt.«
    »Da wäre ich nicht so sicher«, wandte Rollins ein. »Sie könnten solche Techniken auch von anderen Rassen gelernt haben.«
    Chakotay musterte den Fähnrich einen Moment lang, bevor er sagte: »Was sind wir doch für ein fröhlicher Haufen! Na schön, wir wissen also nicht, was wir von den P’nir zu erwarten haben.
    Trotzdem ist das noch lange kein Grund, gleich das Schlimmste anzunehmen. Wir sind zwar Gefangene, aber es kann durchaus sein, daß sie in diesem Augenblick schon mit Captain Janeway über unsere Freilassung verhandeln. Solange wir leben, gibt es Grund zur Hoffnung. Und vergessen Sie Fähnrich Kim nicht, der sich irgendwo dort draußen befindet.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Rollins mit mäßigem Enthusiasmus.
    »Ich habe Harry Kim nicht vergessen.«
    Kapitel 17
    Eine heftige Erschütterung durchlief das Schiff; Janeway hielt sich an einem Geländer fest, um auf den Beinen zu bleiben.
    »Maschinenraum!« rief sie. »Können Sie zusätzliche Energie in die Schilde leiten?«
    Der Maschinenraum glich einem Tollhaus; die Mitglieder der Crew eilten hin und her, um trotz des fluktuierenden Feedbacks

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