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Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter

Titel: Rain Wild Chronicles 01 - Drachenhüter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wie wir Worte zu formen. Sie machen Geräusche, und irgendwie verstehe ich, was sie bedeuten. Aber sie sprechen keine menschliche Sprache.«
    »Habt ihr lange gebraucht, um ihre Sprache zu lernen? Habt ihr sie studiert, bevor ihr hierherkamt?«, fragte Sedric.
    »Nein.« Tats schüttelte entschieden den Kopf. »Als ich hier ankam, habe ich mir meine Drachin ausgesucht, ging zu ihr hin und konnte sie verstehen. Meine ist das grüne Weibchen. Sie ist nicht so groß wie manch andere, aber ich denke, sie ist schöner. Und darüber hinaus ist sie schnell. Abgesehen von ihren Flügeln hat sie einen vollkommenen Wuchs. Vielleicht ist sie ein bisschen kratzbürstig. Sie meint, die anderen halten sie für gemein und gehen ihr aus dem Weg. Das liegt wohl daran, dass sie so schnell ist, dass sie fast immer als Erste beim Fressen ankommt. Sie sind alle Futterneider.«
    »Vielleicht denken sie auch nur, dass sie gierig ist«, warf Thymara ein. Es war Zeit, dass sie dieses Gespräch wieder an sich riss. Schließlich war Sedric nicht Tats in den Wald gefolgt, sondern ihr, auch wenn er nun an jedem Wort zu hängen schien, das der Junge von sich gab. »Ich konnte die Drachen bereits verstehen, als sie geschlüpft sind«, erzählte sie. »An jenem Tag war ich hier. Und auch wenn sie mich nicht direkt ansahen, habe ich gespürt, was sie denken, noch während sie aus ihren Holzhüllen gekrochen sind. Und ich konnte mich mit ihnen unterhalten.« Sie lächelte. »Eines der frisch Geschlüpften ist meinem Vater hinterhergejagt, und ich musste es davon überzeugen, dass mein Vater kein Futter ist.«
    »Ein Drache wollte deinen Vater fressen?«, fragte Sedric entsetzt.
    »Sie waren gerade erst aus ihren Hüllen geschlüpft. Der Drache war noch verwirrt.« Sie versetzte sich in die Vergangenheit zurück. »Als sie da herauskamen, waren sie so hungrig. Und sie waren nicht so stark, wie sie hätten sein sollen, und auch nicht so weit entwickelt. Ich glaube, die Seeschlangen waren zu alt und zu mager, und sie sind nicht lange genug in ihren Kokons geblieben. Deshalb sind diese Drachen nicht gesund und können nicht fliegen.«
    »Können noch nicht fliegen«, betonte Tats mit einem Grinsen. »Du hast Rapskal doch gesehen. Er ist fest davon überzeugt, dass seine Drachin irgendwann mal fliegen wird. Natürlich ist er verrückt. Aber nachdem ich das gesehen habe, habe ich mir die Flügel meiner Grünen angeschaut. Sie haben die richtige Form, sind nur nicht besonders groß und kräftig. Sie hat mir erzählt, dass Drachen ihr ganzes Leben lang weiterwachsen. Alle Körperglieder wachsen, der Hals, die Beine, der Schwanz und ja, auch die Schwingen. Wenn ich sie gut füttere und die Grüne weiterhin versucht, sie zu benutzen, dann wachsen ihre Flügel vielleicht, sodass sie eines Tages fliegen kann.«
    Erstaunt sah Thymara ihn an. Eben hatte sie sich damit abgefunden, dass die Drachen nun einmal verkrüppelt waren, und es war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass sie sich vielleicht noch zu vollwertigen Drachen auswachsen konnten. Jetzt dachte sie noch einmal über Himmelsprankes Schwingen nach. Sie waren ihr kraftlos erschienen, als sie sie gereinigt hatte, und die Blaudrachin hatte ihr nicht gerade geholfen, indem sie die Flügel ordentlich gespreizt hätte. Von daher glaubte Thymara nicht, dass die Drachin sie richtig bewegen konnte. Da wurde sie plötzlich von einer Woge Eifersucht überrollt. Konnte es sein, dass Tats’ grüne Drachin sich eines Tages in die Lüfte aufschwingen würde, während Himmelspranke an die Erde gefesselt blieb?
    »Aber ihr könnt Wort für Wort verstehen, was sie sagen?« Sedric schien das Gespräch wieder auf sein Anliegen zurücklenken zu wollen. Auf Thymaras Nicken hin fragte er: »Dann hast du das, was du mir vorhin gesagt hast, also nicht selbst erfunden? Du hast tatsächlich übersetzt, was die Drachin mir mitteilen wollte?«
    Plötzlich schämte sie sich über die Dinge, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte. »Ich habe wortwörtlich wiederholt, was Himmelspranke gesagt hat«, redete sie sich heraus, auch wenn es ihr klitzekleine Gewissensbisse bereitete, die Schuld für ihre Unhöflichkeit auf die Drachin abzuwälzen.
    »Na schön. Dann kannst du auch für mich übersetzen? Wenn ich mich bei ihr entschuldigen wollte …?«
    »Das ist nicht nötig. Ihr könnt einfach so mit ihr sprechen, denn sie versteht alles, was Ihr sagt.«
    »Ja, so war es, und deshalb habe ich mit ihr Schwierigkeiten bekommen. Aber wenn

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