Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
Vom Netzwerk:
gerade noch Platz darauf. Die übrigen Drachen drängten mit sehnsüchtigen Blicken heran und drückten sich so gut an die Wärmequelle an, wie es eben ging. Mittlerweile stiegen Blasen zur Oberfläche auf.
    »Heißt das, dass du weißt, wo wir sind? Sind wir in der Nähe von Kelsingra? Gehörte die Hütte zu der Stadt?«, rief Alise zu den glückseligen Drachen hinüber.
    Plötzlich gähnte auch Sedric neben ihr. »Aus denen bekommst du sowieso kein sinnvolles Wort heraus«, sagte er leise. »Nach der Wärme haben sie sich schon lange gesehnt. Jetzt sind sie fast betäubt von ihr.«
    Und wie sie sich so zusammendrängten und aneinanderschmiegten, erinnerten sie Alise tatsächlich weniger an Drachen als an Kühe. Selbst Sedric atmete ruhiger und tiefer. Alise starrte ihn mit Entsetzen und zugleich fasziniert an. Langsam fielen ihm die Augen zu.
    »Was ist mit Euch …«, begann Leftrin, doch sie legte ihm abwehrend die Hand auf den Arm. Sie beugte sich zu Sedric. »Erinnert sich Relpda an diesen Ort?«
    Er seufzte. »Es gab viele Orte wie diesen. Die Elderlinge wollten den Drachen ihre Gastfreundschaft erweisen. Sie haben um die Gunst der Drachen gewetteifert, und um die Aufmerksamkeit der Mächtigsten zu gewinnen, haben reiche Elderlinge keine Mühen gescheut, ihre großen Gäste zu beherbergen.«
    »Gab es viele solcher Drachenbetten?«
    Diesmal brauchte es länger, bis eine Antwort kam. »Nicht in der Stadt. Einer der großen Plätze Kelsingras spendete Wärme. Doch in den Landgütern wohlhabender Elderlinge oder in den Behausungen der Elderlinge, die auf den nördlichen Inseln oder sogar noch weiter im Norden lebten, gab es bequeme Plätze für Drachen.« Er öffnete die Augen und versuchte, einen klaren Blick zu bekommen. Dann holte er tief Luft, und seine Stimme veränderte sich ein wenig, während er wieder in ihre Gegenwart zurückzukehren schien. »In Trehaug gab es Kammern mit Glasdächern, die groß genug waren, um von Drachen betreten zu werden. Man hielt sie warm für die Besucher, und die Elderlinge zogen darin schöne Pflanzen und bauten Brunnen.«
    »Das klingt plausibel«, sagte Alise leise und musste an die Berichte einer ausgegrabenen Kammer denken, die man die Kammer des Gekrönten Hahns genannt hatte. »Tintaglia ist in einer Halle mit hohen Türen geschlüpft. Durch die schweren Glasplatten hatte der Raum wahrscheinlich das ganze Jahr über Sonne, während er vor dem Winterregen geschützt war. Man hat vermutet, dass einige Drachenhüllen zum Schutz vor einem starken Erdbeben oder einer anderen Katastrophe in den Saal gebracht wurden. Doch als die Stadt verschüttet wurde, wurden die Drachen mit ihr begraben.«
    »Also.« Leftrin runzelte die Stirn. »Was ist das hier nun? Der versunkene Rest einer Stadt? Kelsingra?«
    »Nein.« Wie ein schriller Schrei durchfuhr sie die Erkenntnis. Sie wusste genau, was das hier war. »Die Fläche, auf der die Drachen sich aufwärmen, befindet sich zwar unter Wasser, aber natürlich nur, weil der Fluss angestiegen ist. Doch liegt sie nicht tief unter Wasser. Wenn wir hier vor Anker gingen und die Gegend absuchten, würden wir sehr wahrscheinlich auf andere Anzeichen von Elderlingssiedlungen stoßen. Auf Reste alter Mauerfundamente und vielleicht noch andere Wärmequellen für die Drachen. Aber dies war keine Stadt. Kelsingra war ein Ort mit vielen Palastbauten aus Stein, Brunnen, Höfen, Türmen. Wäre dies Kelsingra oder auch nur der Stadtrand von Kelsingra, würden wir noch immer Reste dieser Gebäude sehen, denn das Drachenruhelager ist kaum mit Wasser bedeckt. Nein, Leftrin, wir befinden uns zwar an der Stätte einer alten Elderlingssiedlung, aber nicht in Kelsingra. Sedric! Wach auf. Wir müssen Messungen vornehmen und Aufzeichnungen machen. Vor Einbruch der Dunkelheit sollten wir die Gegend so weit wie möglich untersucht haben.«
    »Ich werde mir ebenfalls Notizen auf der Karte machen«, stellte Leftrin fest. Als Carson in einem zweiten Boot zu ihnen stieß, grinsten sich Alise und Leftrin an. Der Jäger hatte vor Aufregung einen roten Kopf.
    »Da sind noch mehr Ruinen. Ich bin dort hinten ins Schilf gerudert und habe mich ein bisschen umgesehen. Nur ein Stück stromabwärts von hier stehen die Reste einer langen Steinmauer, die vielleicht einmal ein Kai war, der in den Fluss oder einen See hinauslief. Das ist zwar jetzt unter Wasser, aber man erkennt noch die ursprüngliche Form. Aufregend, was?«
    Alise war erstaunt, dass Sedric Carsons Grinsen

Weitere Kostenlose Bücher