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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wohl gerettet. Doch das ist etwas anderes, als für uns das Reittier zu spielen und uns durch die Gegend zu schleppen.«
    »Mercor würde mich vielleicht tragen«, warf Sylve ein. »er ist von anderem Wesen als die übrigen Drachen. Er ist freundlicher zu mir, als die meisten anderen Drachen zu ihren Hütern sind. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre er der Älteste von ihnen, obwohl mir bewusst ist, dass sie alle am selben Tag geschlüpft sind.«
    »Vielleicht, weil er sich an mehr erinnert«, wagte Alise einzuwerfen. »Auf mich macht er einen sehr weisen Eindruck.«
    »Vielleicht«, stimmte Sylve zu und schenkte ihr zum ersten Mal ein schüchternes Lächeln.
    »Was wird aus uns, wenn die Drachen alleine weiterwandern?«, wollte Nortel plötzlich wissen. Er war näher an sie herangerückt. Obwohl er ganz auf das Gespräch konzentriert schien, fühlte Thymara sich in seiner Nähe unbehaglich.
    »Wir schlagen uns so gut es geht durch«, gab Tats zurück. »Hier. Oder an einem anderen Ort, wenn wir einen finden.«
    »Immerhin wurde Trehaug ganz ähnlich gegründet«, bemerkte Greft. »Eigentlich waren die ersten Siedler der Regenwildnis mit ihren Schiffen auf der Suche nach einem geeigneten Ort für eine Siedlung, als sie hier ausgesetzt wurden. Natürlich waren es mehr Leute, aber trotzdem ist es ähnlich.«
    »Würdet ihr nicht versuchen, nach Trehaug zurückzukehren?«, fragte Alise. »Immerhin habt ihr drei Boote.« In ihren Augen war dies das Nächstliegende, falls die Drachen sie im Stich lassen sollten. Auch wenn es ein beschwerlicher Weg durch Sumpf und Morast oder über die Äste der Bäume sein würde, wartete am Ende doch immerhin ein sicherer Ort auf sie.
    »Ich nicht«, sagte Greft leise. »Nicht einmal, wenn wir alle genug Boote hätten und dazu Paddel, um sie zu steuern.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete Jerd ihm bei. Und nach kurzem Zögern und einem leisen Räuspern fügte sie hinzu: »Ich kann nicht.«
    Alise beobachtete, wie Greft Jerds Hand ergriff. Das Mädchen wandte den Kopf ab und sah aufs Wasser hinaus. Mit einem Mal fiel Alise auf, dass einige der Hüter die beiden unverhohlen anglotzten, während andere wegsahen. Greft und Jerd waren ganz offensichtlich ein Paar, und genauso offensichtlich war, dass dies einigen Hütern nicht recht war. Thymara sah hin, doch ihre Augen lagen im Schatten, und sie behielt ihre Gedanken für sich.
    »Diese Entscheidung liegt in ferner Zukunft«, beschloss Tats. »Ich mache mir mehr Sorgen darum, was wir heute machen.«
    »Ich gehe Vorräte beschaffen«, sagte Thymara ruhig. »Darin bin ich gut.«
    »Ich komme mit, um dir beim Tragen zu helfen«, verkündete Tats. Einige der Jungs im Kreis glotzten ihn kurz an und sahen dann weg. Nortel senkte finster den Blick, während Boxter nachdenklich wirkte. Greft machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, schloss ihn aber wieder. Dann meinte er: »Gute Idee«, doch Alise war überzeugt, dass er ursprünglich etwas anderes hatte sagen wollen.
    »Besteht die Möglichkeit, dass wir heute Nacht ein Feuer machen können?«, fragte Sylve. »Der Rauch würde die Insekten fernhalten, und dazu wäre es ein Leuchtfeuer, falls jemand nach uns sucht.«
    »Dabei könnte ich helfen«, erklärte Alise sogleich. »Wir könnten ein zweites Floß bauen, wie das, worauf wir schlafen, nur kleiner. Wenn wir darauf das Feuer machen, kann es nicht auf unser Schlaffloß übergreifen. Mithilfe dieser Ranken könnten wir es anbinden.« Sie beugte sich vor und griff nach einer entblätterten Brotblattranke. »Natürlich bräuchten wir noch ein paar mehr davon.«
    »Wir bringen noch ein paar Ranken mit«, versprach Tats.
    »Harrikin und ich versuchen, Schlamm vom Grund zu schöpfen. Wenn wir das Feuerfloß mit Schlamm auskleiden, hält es länger.«
    »Aber das Wasser ist ätzend!«, gab Alise zu bedenken, wobei sie vor allem an die Augen dachte. Denn die beiden jungen Leute waren so stark geschuppt, dass ihre Haut wahrscheinlich keinen Schaden leiden würde.
    »So schlimm ist es gar nicht.« Lecter zuckte mit den hageren Schultern. »Der Säuregehalt sinkt schon wieder. Manchmal passiert das nach einem Erdbeben. Ein kräftiger Schwall sauren Wassers, und dann wird alles wieder fast normal.«
    »Fast normal« reichte immer noch aus, um Alises Haut zu verätzen. Dennoch nickte sie. »Ein Floß bauen, es mit Schlamm auskleiden, trockenes Holz sammeln und ein Tau winden, damit es nicht fortgetrieben wird. Das ist eine ganze Menge, was wir vor

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