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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Tunbridge holte tief Luft und stieß sich von dem Schreibtisch ab. „Ich habe Euch all diese Jahre gut gedient, Carr.“ „Ah? Oh. Ja“, bestätigte Carr geistesabwesend.
    Kein George II. mehr. Wie überaus ironisch. Er hatte fest vorgehabt, diesen Winter nach London zurückzukehren, ohne Rücksicht auf den Erlass des alten Königs. Schließlich war es ihm gelungen, so viel „Einfluss“ anzuhäufen -er strich mit seinen Fingerspitzen zärtlich über die Bündel mit den Papieren zu seiner Rechten -, um dem Erlass zu trotzen, der ihn nach Schottland verbannt hatte.
    Jetzt jedoch, wo diese Verordnung entkräftet war, konnte er . . . bei Gott! Er konnte erneut heiraten!
    „Mylord?“
    Tunbridge unterbrach ihn in seinen Gedankengängen. Er war geneigt, dem Überbringer solch wundervoller Nachrichten gegenüber Großmut zu empfinden. „Ja?“
    „Ihr werdet Eure Dienstboten unterrichten wollen.“ „Gute Idee, Tunbridge. Ich werde sie sogleich anweisen, mit dem Packen zu beginnen. Ich vermute, ich kann nicht erwarten, vor Ende der Woche aufzubrechen, nicht wahr?“ „Bitte, Sir?“ Tunbridge blinzelte verwirrt.
    „Nun, Ihr werdet doch nicht denken, dass ich all meine Schätze hier lassen werde? Meinetwegen kann der alte Kasten in Schutt und Asche fallen, aber nicht bevor ich nicht alle meine Kostbarkeiten daraus entfernt habe.“ Carr zog den Stapel Briefe zu sich. „Ich will, dass all das Silber und meine Juwelen immer in meiner Nähe sind. Die Gemälde und Statuen werden in Wagen folgen - Kunst ist eine ausgezeichnete Investition, und einen besseren Rat in Geldangelegenheiten werdet Ihr wahrscheinlich kaum erhalten können.“
    „Ah, ja, Sir. Danke.“
    „Kommt, kommt, Tunbridge. Warum seht Ihr so verwirrt aus?“
    „Ich sprach davon, Eure Diener wegen des Maskenballs heute Abend zu unterrichten. “
    „Was ist mit dem Maskenball?“ Er würde sich auch um die Gobelins im Ballsaal kümmern müssen. Grässlich düstere Dinger, aber ihm war gesagt worden, sie wären eine hübsche Summe Geld wert.
    „Der König ist gestorben. Die Burgbewohner und Gäste müssen Trauer anlegen.“
    Trauer? Wo doch alles in ihm in dazu drängte zu feiern? Unsinn. Außerdem, mit Georges Tod hatten sich die Dinge zwischen ihm und Janet plötzlich grundlegend geändert. Mit dem Gedanken erschien ein Lächeln auf seinen Lippen.
    Er überstürzte die Sache. Zuerst musste er Janet herbeirufen und um das zu erreichen, musste er Favor Donne sehen. Allein. Das war ein Vorhaben, das ihm erst noch gelingen musste; es würde sich als unmöglich erweisen, wenn sie sich dem anschloss, was einem Exodus gleichkommen musste, wenn alle nach London zur Beisetzung des Königs aufbrachen.
    „Ihr sagt, Edgar habe sich auf seine Zimmer zurückgezogen. Kam er in Begleitung anderer?“
    „Nein. Er hatte nur seine Bediensteten dabei.“
    „Hat er mit irgendjemandem sonst gesprochen?“
    „Nein“, sagte Tunbridge nachdenklich. „Die Highgates kamen mit einer großen Gruppe, während wir sprachen, aber der arme Edgar war so erschöpft, dass er ihnen kaum zunicken konnte, bevor er sein Zimmer aufsuchte.“
    „Dann wissen die Highgates nichts vom Tod des Königs.“ „Höchstwahrscheinlich. “
    Carrs Blick fiel auf die Schublade mit seinen besonderen Elixieren. „Tunbridge, Ihr werdet am Morgen nach London aufbrechen. In der Zwischenzeit bleibt auf Euren Zimmern. So kann Euch niemand beschuldigen, den Tod des Souveräns verschwiegen zu haben, noch mich, davon gehört und es dann missachtet zu haben.“
    „Ihr riskiert viel“, erwiderte Tunbridge. „Es gibt genug Leute, die es eine Meuterei nennen würden, während der offiziellen Trauerperiode eine Volksbelustigung abzuhalten. Was, wenn Edgar es jemandem erzählt?“
    „Edgar“, erklärte Carr glatt, „wird für einige Zeit nicht aufwachen. Seine Reise hat ihn, wie Ihr ja schon anmerktet, an den Rande der völligen Erschöpfung gebracht. Leider ist aus dieser Erschöpfung etwas Ernsteres geworden.“ Er tippte sich nachdenklich ans Kinn.
    „Aber was ist mit seinen Dienstboten?“
    „Ich werde sie fortschicken. Solange Edgars Krankheit nicht näher diagnostiziert ist, kann ich unmöglich die Gesundheit meiner Gäste aufs Spiel setzen, indem ich sie der Möglichkeit einer Ansteckung aussetze. “
    „Sie könnten aber doch schon mit anderen Dienern darüber gesprochen haben.“
    Carr seufzte. Langsam wurde er Tunbridges ewiger Einwände und Sorgen überdrüssig. Es war in höchstem Maße

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