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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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wäre.“
    Sie hob ihren traurigen Blick und schaute ihm in die Augen. „Ist das nicht lustig? Erkennst du nicht den Witz daran? Sie wollen, dass diese Ehe gesegnet ist, obwohl sie von Anfang an verflucht ist. “
    Ein Laut voller Schmerz und hilfloser Wut entrang sich Rafes Kehle und vertrieb Favors leeren Versuch, humorvoll zu sein.
    „Du kannst es nicht mehr aufhalten, Rafe“, wisperte sie. „Während wir hier reden, ist ein Priester unterwegs nach Wanton's Blush.“
    Seine Wut brach sich in einem Schmerzensschrei Bahn. Er packte den Tisch, drehte ihn um und schleuderte ihn quer über die Terrasse. Ohne Favor eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ er mit langen Schritten den windigen Burghof.
    Gunna erwartete Raine schon, als er in das Zimmer kam, das er zum Schlafen benutzte. „Sie sagen, der König ist gestorben!“ empfing sie ihn.
    Raine antwortete nicht. Er ging an ihr vorbei und begann eilig einen Haufen Kleider zu durchsuchen.
    „Alle verlassen Wanton's Blush! Alle!“ fuhr Gunna fort. „Das ganze Haus ist in Aufruhr: Diener eilen überall umher und packen Reisetruhen; die Reitknechte und Stallburschen arbeiten rund um die Uhr, um die richtigen Pferde vor die richtigen Kutschen zu spannen. “
    Er fand seinen Umhang und warf ihn sich über die Schulter, blieb in der Mitte des Zimmers stehen und blickte sich nach der kleinen Lederbörse um, die den ganzen Reichtum enthielt, den er besaß - zwölf Goldguineen.
    „Und Carr streift in der ganzen Burg umher wie ein alter Dachs, im einen Augenblick wütend knurrend und sich im nächsten mit hämischer Freude umsehend, während alle seine Gäste aufbrechen. Er hat sogar Diener angehalten, vom Turm aus Ausschau zu halten nach einer Kutsche!“ „Aye“, sagte Raine und fegte mit seinem Arm das Durch-einander vom Tisch. Seine Börse war nicht darunter. „Er hat nach einem Priester geschickt.“
    „Warum?“ fragte Gunna, und ihre Verwirrung spiegelte sich auf ihren entstellten Zügen.
    „Um ihn mit Miss Donne zu verheiraten.“
    Er hörte, wie sie scharf Luft holte. „Aye. Eine neue Stiefmutter für Fia und mich. Haben wir nicht Glück?“ Er erspähte die Börse auf dem Fensterbrett, schnappte sie sich, warf sie in die Luft und fing sie mit einem raubtierhaften Lächeln wieder auf.
    „Oh, Raine! Das tut mir so Leid“, sagte Gunna leise. „Das muss es nicht. Du würdest dein Mitleid nur verschwenden. Sie wird Carr nicht heiraten. Das schwöre ich.“
    „Aber, Raine, wie wollt Ihr das denn verhindern?“
    Er schob sich die Börse unter seinen Gürtel und fuhr herum, fasste die Alte an den Schultern. „Ich werde eine Weile fort sein, höchstens ein paar Tage. Wenn du jemals irgendeine Art von Zuneigung für mich verspürt hast, dann musst du nun etwas für mich tun, Gunna. Du darfst nicht versagen.“
    Sie musterte sein Gesicht eindringlich, entdeckte dort etwas, das ihr der Atem stocken ließ. „Natürlich, Raine. Aber wohin geht Ihr?“
    Seine Miene wurde unnachgiebig. „Es gibt da eine alte Schuld, die ich eintreiben muss. “

28. KAPITEL
    „Wach auf!“
    Favor rollte sich auf die Seite und schlug nach den Händen, die an ihr zerrten. Sie schaute sich verwirrt blinzelnd in der Dunkelheit um. Es war immer noch Nacht. Ihr Mund fühlte sich wie Watte an, und ein saurer Geschmack lag auf ihrer Zunge; ihre Augen waren geschwollen und mit dem Salz unzähliger Tränen verkrustet. Und sie war immer noch halb betrunken.
    Nicht dass es ihr irgendwie nützte.
    Sie erinnerte sich in unwillkommener Klarheit an jeden einzelnen Augenblick, seit Rafe gestern gegangen war. Sie durfte nicht an Rafe denken. Er war fort. „Lass mich in Ruhe. Geh weg“, murmelte sie undeutlich.
    „Nein! “ Muira packte sie am Arm und zog sie hoch. Das Geräusch von Feuerstein, der geschlagen wurde, erklang, kurz bevor eine Flamme aufleuchtete, an der Muira eine Kerze entzündete. „Der Priester ist hier. Ihr werdet noch bevor die Stunde um ist verheiratet sein.“
    Favor war augenblicklich hellwach und rutschte, da die alte Frau sie nicht länger festhielt, so weit wie möglich von ihr fort auf die andere Seite des Bettes. Unter ihren Fingern fühlte sie verknitterte Seide. Sie blickte verwundert auf die sich unordentlich um ihre Beine bauschende Fülle rosa Stoffes, bis sie die Röcke ihrer Abendrobe von gestern wieder erkannte. Sie hatte ihre Kleider nicht abgelegt, bevor sie letzte Nacht in ihr Bett gefallen war, und keine Kammerzofe hatte sie ihr

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