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RAK-1212 überfällig

RAK-1212 überfällig

Titel: RAK-1212 überfällig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexej Turbojew
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jetzt. Vor dem Tisch ruhig stehen bleiben und warten.“
    Die Männer in den Kombinationen der Techniker zogen sich zurück. Sie warfen kaum einen Blick auf den Mann in den beschmutzten Kleidungsstücken der dritten Kaste. Es mochte wohl auch gefährlich sein, einen derart seltsamen Häftling zu eindringlich zu begutachten.
    Der Roboter löste den hemmenden Griff. Von da an wußte Woronskij, daß man sich über seine wahren Kräfte durchaus nicht klar war. Sie hatten nicht die kleinste Ahnung, was sein kristalliner Organismus wirklich zu leisten vermochte.
    Als er befehlsgemäß vor dem Haubentisch stand, wurden ihm die Arme auf den Rücken gerissen. Einer der Wächter näherte sich zögernd mit hellschimmernden Handfesseln. Es schienen ganz besondere starke Ausführungen zu sein. Die Bänder waren breit und stark, die Schloßhalterungen wie bei einem Panzerschrank.
    Sie schnappten um seine Gelenke, und anschließend kamen die Beine dran. Auch hier waren die Gelenkschellen übermäßig stark, die kurze Verbindungskette schien aus bestem Stahl gefertigt zu sein.
    „Die hält einen Zug von etwa drei Tonnen aus“, sagte der Wachoffizier befriedigt. „Du hast mir zu folgen. Die Robs bleiben hinter dir.“
    Ein Wächter öffnete die Tür, und Stepan tat einen letzten Rundblick. Dies war also eine der gefürchteten und sooft erwähnten Ori-Stationen. Auf der ganzen Welt sollte es sie geben, und jeder Mensch war unter einer solchen Metallglocke registriert worden.
    Er nicht! Bei ihm war es eben erst geschehen, und das machte ihn praktisch zu einem toten Mann.
    Er schielte auf seine Brust hinunter. Die auf der Venus angefertigte Ori-Marke war verschwunden.
    Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich überhaupt befand und was man mit ihm zu tun gedachte. Dafür erinnerte er sich an Winys und Hunos Bemerkungen über die Verhörmethoden der Spica-Wächter.
    Er ging rasch, mit kurzen, trippelnden Schritten. Sie nahmen keine Rücksicht auf seine von der kurzen Kette gefesselten Füße.
    Der Offizier maß ihn immer wieder mit spöttischen Blicken. Gelegentlich waren sie gedankenvoll, und das wußte Woronskij nicht recht zu deuten.
    Hinter ihm schritten die drei Kampfroboter, die nicht auf dieser Welt konstruiert und erbaut worden waren. Immerhin besaßen sie nur zwei Arme und glichen auch sonst auffallend stark einem menschlichen Körper.
    Sie waren nicht sonderlich groß, noch nicht einmal bemerkenswert klobig. Stepan überragte die drei Maschinen um wenigstens eine halbe Kopfeslänge. Er fühlte, daß er ihnen gleichwertig war, nur mochten deren Reaktionen noch schneller sein. Das war die Gefahr bei der Sache.
    Sie brachten ihn über ganz gewöhnliche und altertümlich anmutende Treppen nach oben. Der Schmerz im Schädel war längst vergangen. Sein neues Gewebe schien sich sehr rasch angleichen zu können.
    Auf jedem neuen Treppenabsatz bemerkte er weiter vorn die Gittertüren großer Aufzüge. Man schien es vermeiden zu wollen, mit ihm in einem so engen Raum zu verweilen.
    Er begann langsam zu verstehen, daß er in die Hände von klardenkenden und ausgesprochen mißtrauischen Leuten gefallen war.
    Als der Aufstieg kein Ende nehmen wollte, begann er zu keuchen. Er heuchelte Erschöpfung und Müdigkeit, stöhnte ab und zu und bat dann darum, ihm wegen seines schmerzenden Kopfes eine kurze Rast zu gewähren.
    Sie taten es nicht. Dagegen setzten sie seine Angaben als selbstverständlich voraus, und das erzeugte in ihm eine innere Zufriedenheit.
    Nein, sie hatten wirklich keine Ahnung, was dieser nicht mehr menschliche Körper zu leisten vermochte. Er unterließ es, versuchsweise an den Handfesseln zu zerren. Wenn sie unverhofft zersprangen, stellten die Robots eine bedeutende Gefahr da.
    Er fühlte keine Erregung und keine sonderliche Furcht. Es war nur eine Art von besonderer Nervosität, die ihn immer wieder überfiel. Dann fühlte er seine Haut zucken und die Schmerzen im Hals stärker werden. Ein leiser Summton schien bei solchen Gelegenheiten aufzuklingen, und so geschah es, daß er einmal atemlos horchend sein Haupt neigte. Da er dabei den Schritt mäßigte, fuhren sofort Waffenmündungen empor, und einer der Roboter erhob ruckartig die handähnlichen Greiferwerkzeuge.
    „Mir war nur übel geworden!“ brummte Woronskij, und sein Gesicht verzerrte sich.
    „Dir wird bald noch übler werden“, versprach der Offizier.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis sie in luxuriösere Teile des wahrscheinlich sehr großen

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