RAK-1212 überfällig
dieses wahnwitzigen Spurts, der nun sein Ende gefunden hatte.
In seinem Nacken tobten Kaskaden des Schmerzes. Er glaubte die elektronische Taststrahlung nicht nur zu fühlen, sondern auch zu sehen.
Die dunkelschimmernden Giganten aus Stahl und Kunststoff standen reglos auf der Straße. Nur die Kugelschädel drehten sich in vorbildlicher Exaktheit dem Ziel zu.
Stepan ahnte das Sinnlose weiterer Versuche. Diese Kette konnte er nicht so einfach durchbrechen. Die Gestalten bestanden nicht aus Fleisch und Blut.
Er fiel in die Deckung einer brüchigen Betonmauer, und sein Strahler rutschte in die Zielrichtung.
Fingerstarke Energieströme brachen aus der flammenden Mündung. Sie versetzten die zum festen Körper werdenden Gasmoleküle der Atmosphäre in helle Rotglut und schufen sich so gewaltsam eine Schußbahn, die schließlich auf dem Brustteil eines Roboters ihr Ende fand.
Die erste Maschine zerbarst in einer heftigen Explosion. Stepan schoß erneut, und seine Waffe reagierte so exakt, als wäre sie auf dem Prüfstand unter günstigsten Bedingungen erprobt worden.
Das helle Heulen lag schon über ihm, als der dritte Roboter sein mechanisches Dasein aushauchte.
Diesmal begann sogar sein Körper zu reagieren, obwohl auch die Robots keine thermisch wirksame Energiewaffe einsetzten. Dafür bedienten sie sich eines Gerätes, das für die menschliche Nutzung viel zu schwer und zu unhandlich gewesen wäre.
Die Molekül-Modulatoren griffen mit harten Schwingungen nach jeder einzelnen Zelle des Organismus und reizten sie zu immer schneller werdenden Vibrationen. Es war eine Waffe gegen organische Körper – und sie fand ihr Ziel.
Stepan Alexandrowitsch begann zu stöhnen. Sein Körper klang immer stärker, und es war, als hätte jemand Millionen kleinster Glocken gleichzeitig angeschlagen.
Zehn Schritte vor einem der regungslos stehenden Roboter brach er zusammen. Ehe die Dunkelheit sein gequältes Gehirn erlöste, vernahm er noch die lautstarke Stimme eines Menschen.
Ein singender und klingender Körper wurde verladen, und da erst kam ein fluchender Wachoffizier auf den Gedanken, die Trümmer nach dem zweiten Flüchtling absuchen zu lassen. Sie kamen aber um einige Minuten zu spät.
6. KAPITEL
Die Kontaktnadeln schienen bis in sein Hirn vorzudringen. Er ächzte dumpf unter dem zuckenden Schmerz und begann instinktiv die Glieder zu bewegen. Ein Warnruf klang auf.
Ein bläulich leuchtender Stahlarm erschien über seinem Gesicht. Danach kam die zweite Klaue, und dann folgte der runde Schädel eines Roboters.
Stepan fühlte sich mit maßloser Gewalt umklammert, und da verstand er plötzlich, daß man über seine besonderen Eigenschaften wenigstens teilweise informiert sein mußte.
Eine Stimme sagte klar und gelassen:
„Dies sind drei schwere Kampfroboter, die dir bei der kleinsten verdächtigen Bewegung die Knochen zerdrücken werden. Richte dich danach, ReOrientierter. Du liegst unter der Ori-Haube zur Datenaufnahme. Verhalte dich still, und wir werden dich in fünf Minuten gehen lassen.“
Er sagte nichts dazu. Die stählernen Arme blieben, und er bemühte sich, einige Berechnungen über die mechanische Kraft seines starken Roboters anzustellen.
Wahrscheinlich konnte er mit einer Maschine fertig werden, vielleicht sogar mit zwei. Er wußte selbst nicht genau, welche Reserven sein Körper noch barg:
So überwand er den tobenden Schmerz innerhalb seines Schädels und ließ die Gehirnaufnahme geduldig über sich ergehen.
Es dauerte doch länger als fünf Minuten, fast eine halbe Stunde. Die geräumige Metallglocke mit den vielen Nadeln und den zahllosen Leitungsschnüren wurde plötzlich zurückgezogen, und da konnte er sein Blickfeld erweitern.
Der Raum war groß, nüchtern, hell erleuchtet. Die Aufnahmemaschine war in ihrer Größe blickfangend und sinnverwirrend. Männer in schmutziggrauen Kombinationen machten sich daran zu schaffen, und weiter hinten standen einige Wächter mit schußbereiten Waffen.
Zwei schimmernde Roboter standen rechts und links des Metalltisches, und der dritte Rob hielt ihn noch immer umklammert.
Er begann instinktiv zu stöhnen. Wenn er diesen Druck schon fühlte, hätte ein normaler Mensch bereits zerquetscht sein müssen.
Der bei den Wächtern stehende Offizier verzog spöttisch die Lippen. Es war der Mann, der vorher zu ihm gesprochen hatte.
„Gibst du endlich zu daß du seine Arme spürst? Du hast es lange ausgehalten. ReOri. Es soll dir als Warnung dienen. Aufstehen
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