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Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Titel: Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Ausflüchten zu suchen.
    «Ich werde mein Bestes tun.»
    «Bist du sicher, daß die Schreibbinse, die du entwendet hast, wirklich Kha gehörte?»
    «Darüber besteht kein Zweifel.»
    «Es war doch Setaou, der Ramses’ Sohn mit einem magischen Schutzschild umgeben hat, nicht wahr?»
    «So ist es.»
    «Setaou ist mit Ramses nach Nubien gefahren, aber er hat Kha wirksamer abgeschirmt, als ich es vermutet hätte. Welche Vorkehrungen hat er getroffen?»
    «Er hat ihm Amulette gegeben, glaube ich… Aber ich kann mich nicht mehr in Khas Nähe wagen.»
    «Weshalb?»

    «Serramanna hegt den Verdacht, daß ich die Binse gestohlen habe. Ein falscher Schritt, und er läßt mich ins Gefängnis werfen.»
    «Bewahre kühles Blut, Meba! In Ägypten ist Gerechtigkeit kein leeres Wort. Der Sarde hat keinerlei Beweis gegen dich, also hast du auch nichts zu befürchten.»
    «Ich bin überzeugt, daß Kha mich ebenfalls verdächtigt.»
    «Gibt es jemanden, dem er vertraut?»
    Der Gesandte dachte nach.
    «Wahrscheinlich seinem Erzieher, Nedjem, dem Obersten Verwalter der Felder und Haine.»
    «Befrage ihn und versuche herauszufinden, von welcher Art diese Amulette sind.»
    «Das ist überaus gefährlich.»
    «Du stehst im Dienst des hethitischen Königreichs, Meba.»
    Der Würdenträger schlug die Augen nieder.
    «Ich werde mein Bestes tun, das verspreche ich dir.»

    Serramanna versetzte dem Hinterteil der Libyerin, die ihn voller Unschuld, aber Feuer von seinen Sorgen abgelenkt hatte, einen kräftigen Klaps. Sie war kaum zwanzig Jahre alt, hatte Brüste, die des Sarden Hand nicht vergessen würde, und erregende Schenkel, eine wahre Verlockung, die ein Mann von Ehre nicht zurückweisen konnte. Und daß er diesem Stand nun angehörte, schmeichelte dem ehemaligen Seeräuber.
    «Ich möchte noch einmal anfangen», wisperte sie.
    «Scher dich fort, ich habe zu arbeiten!»
    Erschreckt ließ die junge Frau von ihm ab.
    Kurz danach schwang sich Serramanna auf sein Pferd und galoppierte zu der Wachstube, in der seine Männer einander ablösten. Meistens spielten sie Würfel oder das Schlangenspiel und besprachen dabei lautstark ihren Sold oder ihre Beförderung. Für die Dauer der Abwesenheit des Herrscherpaares hatte der Sarde ihre Dienstzeiten verlängert, um den Schutz der Mutter des Königs und der übrigen Mitglieder der königlichen Familie zu sichern.
    Nun empfing ihn tiefes Schweigen.
    «Seid ihr etwa stumm geworden?» fragte Serramanna ahnungsvoll.
    Der Aufseher über die Wachstube erhob sich mit hängenden Schultern.
    «Wir haben uns vor allen Dingen an die Vorschriften gehalten, Kommandant.»
    «Und mit welchem Ergebnis?»
    «Wir haben uns an die Vorschriften gehalten, aber der Späher im Hebräerviertel hat kein Glück gehabt… Er hat Meba nicht gesehen.»
    «Das heißt, daß er eingeschlafen ist!»
    «Das könnte es heißen, Kommandant.»
    «Und das nennst du ‹an die Vorschriften halten›?»
    «Es war so warm heute…»
    «Ich verlange von dir, einem Verdächtigen auf den Sandalen zu bleiben, ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen, vor allem wenn er ins Viertel der hebräischen Ziegelmacher geht, und du läßt ihn entwischen!»
    «Das wird nicht wieder vorkommen, Kommandant.»
    «Noch ein solcher Fehler, und ich schicke euch alle in eure Heimat zurück, auf eure griechischen Inseln oder wohin auch immer!»
    Wütend stapfte Serramanna mit schwerem Schritt aus der Wachstube hinaus. Sein Spürsinn verriet ihm, daß Meba mit den hebräischen Aufwieglern im Bunde stand und daß er bereit war, Moses zu helfen. Viele ebenso dumme Höflinge hatten keine Ahnung, welche Gefahr von dem Propheten ausging.

    Ofir schloß die Tür seiner Wirkstätte. Die beiden Männer, die er erwartete, Amos und Baduk, brauchten keine Kenntnis von seinen Versuchen zu erlangen.
    Dank der von Weideplatz zu Weideplatz umherziehenden Stämme, die unter der Aufsicht der beiden Männer standen, blieb Ofir in Verbindung mit Hattuscha, der hethitischen Hauptstadt. Dafür ließen sie sich reichlich entlohnen, was wiederum verhindern würde, daß sie ihn allzu früh verrieten.
    «König Muwatalli lebt noch immer», berichtete Amos. «Wie es aussieht, wird Uriteschup sein Nachfolger.»
    «Fassen die Heerführer schon einen Angriff ins Auge?»
    «Nicht sogleich.»
    «Bekommen wir Waffen?»
    «Ja, in ausreichender Menge, doch es wird Mühe bereiten, sie hierher zu befördern. Um die Hebräer zu versorgen, werden wir viele kleine Lieferungen vornehmen müssen, wenn wir

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