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Ramses Mueller

Titel: Ramses Mueller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tex Rubinowitz
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eingebildet, jetzt muss sie sich quasi hocharbeiten, sie ist ja die kleinste Karte, dummerweise, also, Schubal ist der Ersatzramses, der der Ersatzbarre ist, aber vielleicht hätte der auch gekotzt, vielleicht hat sie was falsch gemacht, Jungs fällt es ja immer schwer, zu reden, sie können sich einfach nicht ausdrücken, fremde Sprache, wieso macht der jetzt seine Kotze nicht weg, oder erwartet er, dass sie das macht? Er sitzt da und weint, das Mysterium blank liegender Nerven in einem verhungerten Körper, seine erste Frau, und dann das, die totale Konfusion, all die Dörrpfl aumen gestern, die falschen Krebsriegel, und warum musste er die mit den Nelken gespickte Zwiebel essen, wer spickt Zwiebeln und warum, und das war nicht Tim Mälzer da in der Küche, wie Armin behauptete, sondern Zacherl, der Näselnde mit dem Bart, der Superlustige, er hat ihn noch gefragt, ob Mayonnaise in der modernen Küche überhaupt noch eine ernst zu nehmende Rolle spiele, Zacherl hat gelacht, sein Bart, der an seinem Kinn hing wie ein Eiszapfen aus Haaren, gezittert, dann haben sie noch über Pfirsich Melba und Birne Helene und Bananensplit geredet, was von den dreien nicht in die Reihe passt, Bananensplit, weil es Bananen nicht in der Dose gibt, warum eigentlich nicht? Und jetzt klopft wieder Lydia an der Tür, sie will ihn ein zweites Mal innerhalb von achtzehn Stunden (für ihn achtzehn bleierne Tage) entmannen, sie kommt von Ramses, er macht sie zu seinem Werkzeug, mach’s mal mit dem, kastriere ihn meinetwegen, kau ihm ein Ei ab und erzähl, ich schreib was drüber im Internet, Marbert Mann, »Wie der Heizer tickt«, dabei ist Marbert Mann SEIN Name, den hat er sich ausgedacht, warum nimmt man ihm den weg? Er fühlt sich verfolgt, gedemütigt, beschmutzt, bestohlen, ein lebendiger Schmerz, wie ein ungesühntes Verbrechen, auch wenn der Gedanke an ihre unsymmetrischen Brüste ihn etwas versöhnt, auch sie hat Fehler, aber was soll er damit tun? Da liegen sie vor ihm und schauen ihn an, nicht er sie, natürlich nicht, er ist ja kein Voyeur, anfassen, ja, und dann, in der Hand wägen, mit ihnen wabbeln, er kommt sich wie ein Kleinkind vor, das mit einem Pudding spielt, an der Brustwarze saugen, nein, das geht nicht, außerdem hat sie gar keine richtigen Brustwarzen, das sind so riesige braune Felder, da ragt nichts raus, wenn er da was in den Mund nehmen würde, sie lacht ihn aus, er ist doch kein Kleinkind, ihre unglaublich langen, ungelockten, glatten Schamhaare, eins hatte er im Mund (wie kam das dahin?), das kitzelte in seiner Kehle, so lang war das, da hätte er schon fast gekotzt, das Haar war eingeklemmt zwischen zwei Backenzähnen wie eine Zahnseide, was hatte er gegessen, nichts Faseriges, Backpflaumen, die Zwiebel, gereihert hatte er dann eben nicht wegen dem Haar in der Kehle, sondern später, als sie ihm einen blies und dabei schnob wie ein Ross, und er aus dem Augenwinkel eine Fliege, eine grün schillernde, also keine von den netten, gemütlichen, kollegialen Stubenfliegen, sondern eine gemeine Schmeißfliege, zum Fenster reinfliegen sah, es war bereits zehn Uhr morgens, oder elf, sie setzte sich, ein spätes Frühstück, auf den Teller mit den Käseresten, der da neben dem Bett stand auf dem kleinen Schmucktisch und auf Feuchtgebiete , Brie auch, er hatte ihr wohl von seinem Käsetrauma erzählt, der Camembert und er, die bipolare Essstörung, und sie wollte ihm zu Hilfe kommen, in der Nacht noch Käseerziehung, sein posttraumatisches Belastungssyndrom entzerren, das Buch da unter dem Teller allerdings hatte er noch nicht gelesen, er wartete auf die Taschenbuchausgabe, macht er immer so, da setzt sich diese grüne Fliege auf eine Käserinde, fährt ihren Teleskoprüssel aus, das beobachtet er alles ganz genau, und kotzt auf die Rinde, das müssen Fliegen ja machen, sie können nichts beißen, würgt Magensaft hoch, durch den Rüssel auf den Käse, den pelzigen, das zersetzt den Weichkäse oder was auch immer, und dann saugen sie das wieder hoch, sie ernähren sich von ihrer eigenen Kotze, verquirlt mit dem, was sie finden, aber am liebsten mit Fauligem, Verdorbenem, und da kommt es eben Schubal, und das geht nicht, so nicht, das ist so UNFAIR, in diesem Moment, er kotzt zur Seite auf seinen Arm, in die Achselhöhle, sozusagen als Auffangbecken, statt einer hohlen Hand, die ist zu weit weg, in die Matratze gekrallt, er sieht Brocken, Nelken auch, böse brummend schwirrt schillernd die Fliege auf, knallt gegen die

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