RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)
sich alles, ihr Herz pochte, und sie sehnte sich nach mehr.
Das war das endgültig letzte Mal gewesen, dass er sie sich für einen Kuss im Vorübergehen schnappen konnte. Beim nächsten Mal, wenn er seinen Mund auf ihren presste, würde sie sicherstellen, dass er nirgendwo mehr hinging.
Außerdem war dies nicht der richtige Zeitpunkt, um sie zu küssen. Der Rat war wahrscheinlich irgendwo und beobachtete jede ihrer Bewegungen.
Die Prüfung. Richtig.
Wohin war Trey verschwunden? Sie schaute schnell auf ihre Armbanduhr, um zu sehen, wie lange er schon weg war. Das war keine Hilfe. Das blöde Ding war stehengeblieben. Sie kniff die Augen wegen der Hitze zusammen. Hatte er den Gegenstand bereits gefunden? Da nur einer von ihnen gewinnen konnte, wahrscheinlich nicht. Sie nahm an, wenn einer von ihnen die Schriftrolle hatte, würden sie dahin zurücktele- portiert werden, woher sie gekommen waren.
In ihrem Fall... Duncans Schlafzimmer.
Verdammt.
Die Prüfung. Richtig.
Duncan war nunmehr eine schwarze Silhouette, die sich auf das Feuer zubewegte. Er zögerte nicht, als er auf die Mauer aus hüpfenden, lebenden Flammen zuging. Er steuerte auf etwas zu, was wie der Eingang einer Höhle oder die klaffende Öffnung eines Hochofens aussah.
Mit jedem Schritt, den er machte, pochte Serenas Herz heftiger. Wie Duncan glaubte sie, dass das Fragment der Schriftrolle im Inneren der Flammenhöhle war. Aber anders als Duncan konnte sie Feuer nicht kontrollieren. Ihre Zauberkraft lag darin, Wasser zu beschwören, und es hatte nicht den geringsten Unterschied gemacht, als sie vor ein paar Minuten wer weiß wie viele Liter Wasser direkt auf das Feuer geschüttet hatte.
Dennoch glaubte sie nicht, dass der Rat eine Prüfung zugunsten einer Person verzerren würde. Oder doch?
Sie konnte die Hitze des Feuers sogar aus der großen Entfernung spüren. Während sie langsam vorwärtsging, drehte sie sich ihr Haar im Nacken zu einem Knoten auf, damit es sie nicht störte, und schaute sich nach etwas Brauchbarem um. Eine Waffe? Ein Feuerlöscher? Oder vielleicht ein Kanarienvogel? dachte sie voller Ironie. Der Boden war festgetreten, keine Vegetation, kein Tier, keine Mineralien, so weit sie sehen konnte. Sie musste wegen der Hitze häufig zwinkern, um ihre Augen feucht zu halten.
Wie, um Himmels willen, konnte Duncan so nahe herangehen und nicht verbrennen?
Sie produzierte sich kühles Trinkwasser in ihre hohlen Hände, dann hob sie diese zum Mund, um zu trinken, und behielt Duncans Umriss dabei im Blickfeld. Das kalte Wasser löschte für den Augenblick ihren Durst, und sie spritzte sich den Rest auf ihre erhitzten Wangen. Beinahe hätte sie auch Wasser für Duncan herbeigerufen, aber sie wusste, sie durfte ihm nicht helfen. Durfte ihm nicht einmal den mächtigen Durst löschen, den er verspüren musste.
Da die Prüfung offensichtlich zugunsten von Duncan auszufallen schien, brauchte sie einen Plan, um in die Flammenhöhle zu gelangen. Einen guten Plan. Sie hatte noch keinen Hagel oder Graupelschauer versucht, aber wenn ein kräftiger Regenguss nichts bewirkt hatte, dann bezweifelte sie, ob das gefrorene Zeug einen Unterschied machen würde.
Vielleicht hatte Trey die richtige Idee und fand einen anderen, sichereren Weg hinein.
»Ich schätze nicht«, sagte sie laut, als Trey plötzlich neben Duncan auftauchte. Es gab keinen anderen Weg in die Höhle. Wenn es einen gäbe, dann wäre Trey schon lange fort. Offensichtlich war er bereit, mit Duncan zusammenzuarbeiten - wenigstens so lange, bis beide drinnen waren.
Plötzlich sprang eine von Flammen bedeckte Gestalt aus dem Feuer und umschlang Trey. Beide fielen zu Boden, rollten und krümmten sich, Funken sprühten weiß und golden in die Luft. Duncan drehte sich um, aber eine andere Gestalt tauchte aus dem Inferno auf und umhüllte auch ihn mit Flammen.
Er - es - Grundgütiger, was auch immer es war - schnappte Duncan, hob ihn hoch, hielt ihn drei Meter über den Boden und wirbelte ihn mit Armen aus purem Feuer herum.
Serena unterdrückte einen Schrei, gelähmt vor Angst, während flammende Hände über Duncans rotierenden Körper hüpften und tanzten.
Sie konnte die Umrisse eines Mannes erkennen 一 Kopf, breite Schultern, unmöglich lange Arme und Beine, ein flammendünner Torso. Aber es war kein Mann, der Duncan festhielt. Duncan schwebte hoch in der Luft, und es gab nichts außer einem Feuer in menschlicher Form, das seinen Körper manipulierte.
Scheiß auf die
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