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Raphael

Raphael

Titel: Raphael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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völlig egal, kapiert?“
    „Tut mir leid“, murmle ich verlegen, weil ich wie so oft in völlig oberflächlichen Dimensionen gedacht habe. Warum sollte Raphael kümmern, was für Kleidung ich trage? Ich sage ihm ja auch nicht, was er anzuziehen hat. Im nächsten Moment begreife ich erst, was er eben noch gesagt hat und das gefällt mir gar nicht.
    „Er will wirklich etwas von mir, oder? Kincade, meine ich.“ Raphael sagt nichts, was Antwort genug ist. „Kann er ... ich meine, hat er irgendwelche Rechte, um ...?“
    Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, aber auf einmal bleibt Raphael so überraschend stehen, dass ich erschrocken zusammenzucke und vergesse, was ich eben sagen wollte. Dann sehe ich ihn an und sein kalter Blick lässt mich instinktiv einen Schritt zurückweichen.
    „Du bist mein Junge und zudem nicht an Männern interessiert. Wenn er dich gegen deinen Willen anfasst, gibt es größeren Ärger als beim letzten Mal. Denn dann bringe ich ihn um.“
    Was? Oh Scheiße. Soll das etwa heißen, dass Kincade schon einmal jemand gegen dessen Willen ...? Ich habe die Frage bereits ausgesprochen, bevor ich überhaupt darüber nachdenken kann, ob ich das darf, und Raphaels darauffolgender Blick spricht Bände.
    „Und so einer ist König dieser Stadt?“
    Statt mich zu tadeln lacht Raphael leise und schüttelt den Kopf. „Er ist kein König, Caine. Wo hast du das denn her? Benedict führt die Vampire in New York City, aber mehr auch nicht. Bevor er sich Setjans Jungen krallte, war er der Führer von Kalifornien und dieser Posten ist wirklich bedeutend. Ja, er hat in dieser Stadt das Sagen, aber er ist nicht der Höchste von uns.“
    Das sind zu viele Informationen auf einmal, aber eine ist mir persönlich so wichtig, dass ich nachhaken muss. „Dein Setjan hatte einen Jungen?“
    Raphael nickt. „Es ist lange her. Als herauskam, dass Benedict ihn in sein Bett geholt hatte, brachte Setjan den Bengel um und ging nach ganz oben, um Beschwerde gegen Benedict einzureichen. Der wurde daraufhin vor die Wahl gestellt, sich zwischen seinem endgültigen Tod oder der Abgabe seines Staates zu entscheiden.“
    Ich blinzle irritiert. „Wieso habt ihr ihm dafür nicht die Hölle heiß gemacht?“
    „Warum sollten wir?“, fragt Raphael verwundert, was mir wieder mal beweist, wie gefühlskalt er ist. „Nur weil er sich nicht unter Kontrolle hat, was junge Vampire angeht, heißt das nicht, dass er ein schlechter Führer ist. So leicht können wir keinen hohen Stuhl ansägen, selbst wenn wir wollten. Benedict müsste es wieder tun, um für die Obrigkeit unmöglich zu werden.“
    Das kann eigentlich nur ein schlechter Scherz sein, aber ich befürchte, soviel Glück habe ich nicht. „Aber Setjan hat seinen Jungen doch auch ...“
    „Caine!“, unterbricht Raphael mich erneut. „Hör jetzt genau zu, Kleiner, denn ich erkläre dir das kein zweites Mal. Setjans Junge gehörte ihm. Kein anderer Vampir hatte Anrecht auf ihn. Auch nicht Benedict. Solange die Kinder unter dem Schutz der Erschaffer stehen, können diese mit ihnen machen, was sie wollen.“
    Aber das bedeutet ja ... Ach, du heilige Scheiße. Ich bin vogelfrei. Nennt man das so? Wenn Raphael also irgendwann die Faxen von mir dicke hat, kann er mich einfach so entsorgen und niemanden kümmert es. Okay, dass er ein Mörder ist, weiß ich nicht erst seit eben, aber so offensichtlich ins Gesicht gesagt zu bekommen, dass man nichts wert ist, ist etwas Anderes, als wenn Setjan mir vergangene Geschichten über Vampire erzählt.
    Ich bin praktisch Raphaels Sklave. Ein Leibeigener ohne Rechte, oder wie immer man das nennen will. Ich muss schlucken und Raphaels Lippen verziehen sich zu einem äußerst hinterhältigen Grinsen.
    „Ganz genau, Baby“, erklärt er herablassend, weil ihm natürlich bewusst ist, dass ich seine unausgesprochene Drohung verstanden habe. „Also sei lieber vorsichtig, ob du mich weiter derart ärgerst wie zuletzt.“
     
    Der gefürchtete Samstagabend kommt schneller, als mir lieb ist. Wie ich es vorausgeahnt habe, hat Raphael mich in einen Anzug genötigt. Okay, ich sehe nicht übel aus, das hat mir ein schneller Blick in den Spiegel im Schlafzimmer verraten, bevor wir losgezogen sind, um Setjan abzuholen, der sich überraschenderweise dazu bereiterklärt hat mitzukommen, obwohl er Kincade nicht leiden kann. Auch wenn mir zwei Aufpasser heute sehr viel lieber sind als einer, wohl fühle ich mich nicht.
    Raphael hat für den Abend einen

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