Raritaeten mit Biss
zarte Aroma.
In der bekannten Frankfurter Soße, die schon Goethe so liebte, ist Pimpinelle übrigens der heimliche Star. Sie wird meistens mit Joghurt und saurer Sahne oder Schmand zubereitet, schmeckt aber auch ganz hervorragend als Essig-Öl-Soße mit passiertem hart gekochtem Eigelb. Dank Pimpinelle der perfekte Sommerdip.
Frankfurter Grüne Soße
Zutaten
(für 6 – 8 Personen)
4 Eier
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
unbehandelte Zitrone
2 TL Kräutersenf
5 EL Walnussöl
250 g Crème fraîche
250 g Schmand
200 g Sahne
je 1 Bund Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, Dill, Pimpinelle, Sauerampfer, Estragon
Salz, Pfeffer, Zucker
Zubereitung
Die Eier in 10 Minuten hart kochen, schälen und sehr klein hacken. Schalotte und Knoblauch abziehen und ebenfalls hacken. Die Zitrone heiß abspülen und die Schale fein abreiben. Die Zitrone auspressen.
Eier, Schalotte, Knoblauch, Senf, Öl, Zitronenschale und -saft in einer Schüssel verrühren. Crème fraîche, Schmand und flüssige Sahne unterrühren.
Die Kräuter abspülen, hacken und ebenfalls unter die Soße rühren und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Tipp
Diese perfekte Sommersoße schmeckt besonders gut zu Pellkartoffeln, gekochtem Fleisch, Sülzen, Eiern oder frischem Bauernbrot.
Portulak
Leckere Vitamin-C-Bombe
Portulak? Noch nie gehört. Dann wird’s höchste Zeit. Denn diese Pflanze ist nicht nur ein wohlschmeckender Salat, sondern auch eine Vitamin-C-Bombe: In 100 Gramm Portulak sind 22 Milligramm enthalten. Zum Vergleich: 100 Gramm Banane enthalten nur 11 Milligramm Vitamin C. Also genau der richtige Begleiter für einen feuchtkalten Winter. Zumal Portulak auch Vitamin B1, B2, B6 und Provitamin A (gut für Augen und Haut) enthält. Kohlenhydrate, Eiweiß, Kalzium, Eisen, Natrium und Phosphor vervollständigen die gesunden Inhaltsstoffe. Die Pflanze hilft gegen Appetitlosigkeit und Verstopfung. Ein Tee aus 15 Gramm frischem Portulak, den man mit einem Liter kochendem Wasser übergießt, fünf Minuten ziehen lässt und anschließend filtriert, hilft gegen Entzündungen der Verdauungs- und Harnwege. Die Pflanze ist auch eine der wenigen, die reich an Alpha-Linolensäure sind. Diese entzündungshemmende Säure wird bei vielen Krankheiten, so bei Rheuma, multipler Sklerose und Herzerkrankungen, therapeutisch eingesetzt. Zudem soll Portulak eine fiebersenkende Wirkung haben.
Portulak, auch Postelein genannt, gehört zur botanischen Familie der Portulakgewächse (Portulaceae) und kam zunächst in Vorderasien, dem westlichen Himalaja und Griechenland vor. Schon die alten Ägypter schätzten Portulak als Gemüse und Heilpflanze. In Europa wurde die Pflanze im Mittelalter angebaut. Im deutschsprachigen Raum fühlte sich die einjährige Pflanze mit ihren fleischigen, eiförmigen, grünen bis goldgelb gefärbten Blättern von Flensburg bis Garmisch wohl. Doch wie so viele Wildsalate und -kräuter war sie leider lange Zeit in Vergessenheit geraten, wurde aber zum Glück vor wenigen Jahren vor allem von Biobauern als Delikatesse wiederentdeckt.
Unterschieden wird zwischen Gemüseportulak (März bis Oktober) und dem im Geschmack kräftigeren Winterportulak (November bis April).
Als Salat schmeckt Portulak am besten. Mischen Sie ihn zum Beispiel mit Feldsalat, Walnüssen, klein geschnittenen Möhren (im Sommer gern mit Tomaten und Gurken) und geben eine Vinaigrette darüber. Sie können ihn auch wie Spinat blanchieren oder in etwas Butter dünsten und als Gemüse essen. Aber Vorsicht: Beim Kochen verliert Portulak schnell sein Aroma. Als Belag auf (Butter-)Brot – roh in feine Streifen geschnitten – kommt der fein säuerliche, leicht nussige Geschmack so richtig zur Geltung.
Portulak-Brotzeit
Zutaten
100 g Portulak
1 Knoblauchzehe
4 Scheiben Holzofenbrot
Olivenöl
20 g Parmesan, frisch gerieben
8 Cocktailtomaten
Meersalz, Pfeffer
Zubereitung
Portulak waschen, trocken schleudern und in Streifen schneiden.
Brot mit der gepellten Knoblauchzehe einreiben und mit etwas Olivenöl in der Pfanne von beiden Seiten rösten.
Geröstetes Brot mit Portulak und Tomatenhälften belegen, mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss mit geriebenem Parmesan bestreuen.
Tipp
Zusätzlich mit Brunnenkresse bestreut und mit Blüten der Kapuzinerkresse dekoriert, wird aus dem scheinbar einfachen Brot ein leckeres Partyschmankerl für anspruchsvolle Genießer.
Queller
So schmeckt das Meer
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