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Raritaeten mit Biss

Raritaeten mit Biss

Titel: Raritaeten mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Mecklenburg
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sich problemlos auch im Balkonkasten ziehen.
     

     
    Knoblauchrauke
    Vielseitiges, gesundes Knoblauchkraut
    Im Frühjahr sieht man sie überall an Weges- und Waldrändern, an Hecken und in alten Kräutergärten blühen. Die Rede ist von Knoblauchrauke, auch Lauchkraut genannt. Die Alliaria petiolata aus der Familie der Kreuzblütler ist fast in ganz Europa verbreitet. Die Blätter schmecken nach mildem Knoblauch (daher der Name) und leicht scharfer Kresse. Die weißen Blüten zieren jeden Speiseteller (von Mai bis Juni), und die Wurzeln schmecken, ähnlich wie Meerrettich, scharf und aromatisch.
    Im Mittelalter war die bis zu einem Meter hohe Pflanze, die mit unserem beliebten Rucola verwandt ist, ein gern verwendetes Gewürz für Suppen und Hammelbraten. Es wuchs überall, in der Natur ebenso wie in Hausgärten, und ersetzte das damals teure Salz und den nahezu unerschwinglichen Pfeffer. Zu Hering, Schinken und Pökelfleisch, zu allem kam die Knoblauchrauke auf den Tisch. Auch als Salat wurde sie verwendet.
    Geruch und Geschmack der Pflanze rühren wesentlich vom Senfölglycosid her, das wie Allicin im Knoblauch antiseptisch und leicht harntreibend wirkt. Daher wird Knoblauchrauke auch gern zur Entschlackung eingesetzt. In der Naturmedizin wendet man vor allem
    die blühende Knoblauchrauke wegen ihrer schleimlösenden und reizlindernden Wirkung bei Asthma und schwerem Husten an. Außerdem wird sie zur Förderung der Wundheilung äußerlich aufgetragen. Auch gegen Würmer soll sie helfen. Neben verschiedenen Mineralstoffen enthält die Pflanze reichlich Vitamin A und C – ist also rundum gesund.
    Die Blätter ähneln denen der Brennnessel, sind aber heller und am Rand unregelmäßig gezahnt. Zur Blütezeit kann man die Knoblauchrauke gut von der Brennnessel unterscheiden. Notfalls reibt man an den Blättern, der betörende Knoblauchgeruch ist einzigartig. In vielen Regionen wächst die Wildkräuterpflanze in großen Mengen. So kann man sie ruhigen Gewissens sammeln, ohne den Bestand zu gefährden.
     

     
    Die frischen Blätter und jungen Triebe eignen sich hervorragend für Salate, Kräuterquark, für Kartoffel-, Gemüse- und Lammgerichte, kurz, zu allen Gerichten, bei denen auch gern Knoblauch verwendet wird. Probieren Sie doch einmal ein selbst gemachtes Pesto oder eine Kräuterbutter von der Knoblauchrauke – ein Gedicht! Das Trocknen der Blätter sollten Sie sich ersparen, denn das Aroma verfliegt schnell. Die Samen der Pflanze können wie Senfkörner verwendet werden.
    Wie bei allen Wildkräutern sollten die Blätter vor dem Verzehr gut gewaschen werden.
     

     
    Knoblauchbutter
    Zutaten
    250 g weiche Sauerrahmbutter
    40 g Blätter und junge Triebe der
    Knoblauchrauke
    Kräutersalz
     
    Zubereitung
    Blätter und Triebe gut waschen, trocken schleudern und fein hacken.
    Weiche Butter schaumig aufschlagen, Kräuter unterrühren und mit Kräutersalz abschmecken.
    Mithilfe einer Alufolie zwei Rollen formen und im Kühlschrank oder Tiefkühlfach fest werden lassen.
     
    Tipp
    Die Kräuterbutter schmeckt wunderbar als Brotaufstrich oder mit Pasta vermengt. Sehr lecker ist die Butter auch mit gemischten Wildkräutern.
     

     
    Löwenzahn
    Fröhlich und bitter in den Sommer
    Er begegnet uns im Frühling und Sommer am Wegrand, in Grünflächen, in der Natur. Für viele ist er nur »Unkraut«, Schrecken aller Anhänger von englischem Rasen. Dabei stimmen uns seine leuchtend gelben Blüten auf den (Früh-) Sommerwiesen, die sich nur bei Sonnenschein öffnen, fröhlich auf die warme Jahreszeit ein. Kinder lieben ihn besonders, wenn die Blüte sich in einen flaumigen, grauen Ball verwandelt hat, der beim Anpusten in Tausende kleine Fallschirme, sprich Samen, zerfliegt. Die Rede ist vom Löwenzahn (Taraxum officinalis). Bereits im Mittelalter wurde die sehr alte Kulturpflanze in den Kräutergärten der Klöster als Heil- und Gemüsepflanze angebaut.
    Löwenzahn ist auf der ganzen Welt beheimatet. In Indien, Japan und den Südstaaten der USA wird er als Gemüse geschätzt, in Frankreich vor allem als Salat: Darauf verweist die in Deutschland auch gebrauchte Bezeichnung »Franzosensalat«. Die Franzosen nennen Löwenzahn, den sie sowohl gebleicht als auch grün genießen, »pissenlit«. Das bedeutet wörtlich übersetzt »Piss ins Bett« und spielt auf die harntreibende und entschlackende Wirkung des Löwenzahns an. Der bis zu 40 Zentimeter hohe Korbblütler ist auch eine Vitaminbombe. Die Blätter enthalten mehr

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