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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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an. Heath und seine Ich-scheißdrauf-Haltung! Begriff der Typ denn nicht, wie ernst die ganze Angelegenheit war? Morgen wurde vielleicht eine oder einer von ihnen rausgeschmissen!
    »Ihr wollt also gar nicht bereden, was wir auf der Cineclub-Party gemacht haben?«, fragte sie herausfordernd. Sie legte die Hände an die Hüften ihrer 7-For-All-Mankind-Jeans und starrte Heath an, da sie nicht wagte, Kara anzusehen.
    »Sam, Kumpel.« Heath wandte den halb eingeflochtenen Schopf seiner Mini-Ausgabe zu. »Schau dir doch mal bitte den Gang draußen an. Ich brauch ein bisschen Alleinzeit mit meinen Mädels.«
    Sam sprang aus dem Sitzsack und sah fast so aus, als wolle er vor Heath salutieren. »Der Pony-Express ist wieder unterwegs!«, deklamierte er mit überraschend tiefer Stimme. Er streckte die Hand aus, damit Heath sie abschlug, aber der holte stattdessen mit dem Bein aus und dirigierte Sam in Richtung Tür.
    »Was glaubst du, was hier drin gleich passieren wird?« Brett stellte sich Sam in den Weg, starrte aber weiterhin Heath an. »Dass wir hier’ne Orgie veranstalten?« Sie hatte das scherzhaft gemeint, aber ein schneidender Ton, den sie nicht kontrollieren konnte, mischte sich in ihre Stimme.
    »Immer mit der Ruhe, Baby«, sagte Heath. Er lächelte immer noch und seine grünen Augen blitzten. »Jetzt entspann dich doch mal.«
    Kara kicherte nervös und schien nicht so recht zu wissen, wie sie reagieren sollte. Sie nahm die Brille ab und sah Brett mit schief gelegtem Kopf an, als versuchte sie herauszufinden, was eigentlich ablief.
    »Ich hab mich entspannt!« Brett konnte sich nicht bremsen. »Und schau dir an, was passiert ist!« Sie hatte die Bemerkung an Heath gerichtet, aber Kara blinzelte mehrmals und sah aus, als habe man sie geohrfeigt. Brett wollte sich bei ihr entschuldigen. Doch mit Heath und seiner Mini-Ausgabe im Zimmer, die gebannt an ihren Lippen hingen, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Feld zu räumen. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, die Tür hinter sich zu schließen.
    Kara folgte ihr auf den Gang und schloss leise die Tür. »Was ist eigentlich los?« Ihre haselnussbraunen Augen waren sorgenvoll. Jetzt wo sie die Brille nicht mehr aufhatte, fielen Brett ihre zarten dunklen Wimpern auf, die lang und gebogen waren, obwohl sie keinen Mascara trug.
    Brett zuckte die Schultern und fummelte an den Perlmuttknöpfen ihrer Bluse herum. Sie wollte Kara erzählen, was gestern im Vorzimmer von Dekan Marymounts Büro passiert war und wie besorgt sie war. Sie wusste, dass sie nichts Schlimmes angestellt hatten – sie hatten nichts mit dem Feuer zu tun, und ein anderes Mädchen zu küssen, verstieß ja wohl kaum gegen die Regeln -, aber sie wusste auch, dass alles Mögliche passieren konnte, sobald Marymount sie verhörte. Sie konnten tatsächlich von der Schule fliegen, wenn jemand das wollte. Aber Brett hatte im Moment nicht den Mut, noch irgendetwas zu der Angelegenheit zu sagen. »Ich leg mich ein bisschen aufs Ohr. Wir sehen uns später auf der Party.«
    »Du magst wirklich nicht wieder mit reinkommen?« Kara nickte zur Tür, durch die ein Amy-Winehouse-Song drang, den Brett sehr mochte. »Ich hab ein paar Erdnussbutterkekse im Speisesaal für dich gemopst.« Sie lächelte hoffnungsvoll.
    Brett schüttelte den Kopf. »Nö, sieht ja so aus, als hättet ihr ohne mich mehr Spaß gehabt.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging den dunklen Gang entlang, ohne sich umzudrehen und ohne den verletzten Ausdruck auf Karas Gesicht zu bemerken.

16
    Ein Waverly-Schüler kitzelt eine Waverly-Schülerin erst nach ausdrücklicher Aufforderung
    Brandon lag auf seinem Bett und ließ sich von deprimierenden Wilco-Klängen überfluten, während er über die Verdächtigenliste des Dekans nachdachte. Er würde ein besseres Alibi brauchen als »Ich war zu sehr damit beschäftigt, meiner jungen Liebe die Meinung zu geigen, um herumzuzündeln«. Womöglich ließ Marymount ihn die Szene mit Elizabeth vor versammelter Mannschaft nachspielen, und bis zu Brandons letztem Schultag in Waverly würden die Leute tuscheln: »Die Aufgeschlossenheit in Person hat geschlossen«, und hämisch gackern, wann immer er vorbeikam. Mist. Immerhin schien Sage Francis für seine SMS vorhin ganz empfänglich gewesen zu sein. Es war zwar schon irgendwie feige, sich per SMS an ein Mädchen heranzumachen, aber man konnte es keinem Kerl vorwerfen, dass er erst einmal das Terrain sondierte. Immerhin war es ja möglich, dass sich die

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