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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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drohen, den Campus zu verlassen, bis … bis diese Hetzjagd aufhört, dann muss Marymount einen Rückzieher machen, oder nicht?« Sie sah sich im Raum um und ließ den Blick schließlich auf Brandon ruhen, der neben ihr saß.
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Brandon mit sachlicher Stimme. Er saß furchtbar dicht bei Sage, und Brett fragte sich, ob das intime Gespräch der beiden, das sie letzte Nacht beobachtet hatte, zu etwas geführt hatte. Das Sonnenlicht brachte Brandons goldbraunen Schopf zum Glänzen, und Brett hoffte auf einmal sehr, dass es zwischen den beiden geklappt hatte. Brandon war so goldig, er verdiente ein Mädchen, das ihn nicht so bescheißen würde wie Callie oder diese beknackte St.-Lucius-Schlampe Elizabeth. Sofort musste sie an Jeremiah denken – es ging ihr immer noch nicht in den Kopf, dass er mit dieser Elizabeth geschlafen hatte, auch wenn das nur eine Kurzschlusshandlung gewesen war, nachdem Brett ihm den Laufpass gegeben hatte. Aber nachdem sie einem gefährlichen Brand ins Auge gesehen hatte und nun in einem Raum voller Schüler saß, denen der kollektive Rausschmiss drohte, kam ihr Jeremiahs Fehltritt plötzlich nicht mehr so schrecklich vor.
    Brandon zuckte die Schultern. »Marymount will einen Schuldigen, und es kümmert ihn einen Feuchten, wer das ist.«
    »Hört mal, jemand hat den Brand ausgelöst, entweder versehentlich oder …« Brett ließ das Ende des Satzes in der Luft hängen. »Egal wer diese Person ist, willst du wirklich, dass wir alle für dich büßen?«
    »Genau, Mann, das ist echt nicht cool.« Heath klatschte seine schwarzen Adidas auf den glatten Eichentisch. Die anderen schwiegen.
    Vom Innenhof drang Gelächter herein und jeder im Zimmer sah sehnsüchtig zum Fenster. Easy legte den Kopf auf den Tisch und einige andere machten es ihm nach. Es wurde wieder totenstill im Raum. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, in der alle Üblichen Verdächtigen in sich versunken wie versteinert dasaßen.
    »Omeingott.« Die Worte entschlüpften Bretts Lippen im selben Moment, in dem es in ihrem Kopf Klick machte. Sie hatte den Blick auf Marymounts Schreibtisch gesenkt, um sich zu konzentrieren, und das Familienfoto entdeckt, das hinter einer Schale mit scharf gespitzten Stiften und dem riesigen Klammergerät mit der Aufschrift BITTE STEHEN LASSEN stand. Sie griff nach dem Silberrahmen und sah sich das Foto genauer an. War das zu fassen?! Marymounts Frau, die einzige andere Person, die Brett zu erkennen glaubte, sah ihren Mann lächelnd an, als hätte er gerade etwas unglaublich Witziges vom Stapel gelassen. Es war ein stinknormales Foto einer spießigen Familienfeier, eines, wie es wahrscheinlich viele auf den Schreibtischen der Waverly-Lehrer gab. Aber dann erkannte Brett noch jemanden auf dem Foto. Sie stand auf, trat zu der Person, die ihr am nächsten saß, was zufällig Sage war, und reichte ihr das Bild, um Bestätigung zu bekommen.
    »Das muss ein schlechter Witz sein!« Sages geglosste Lippen formten ein verblüfftes O. Sie hielt das Foto hoch, sodass es jeder sehen konnte. Der weite Ärmel ihrer pinkfarbenen Splendid-Bluse glitt ihr den Arm entlang.
    »Was?« Alison hob den Kopf vom Tisch und sah Brett an. Eine der rosa Plastikspangen in Schmetterlingsform, mit denen sie ihr Haar aus der Stirn geklammert hatte, war verrutscht.
    »Auf dem Foto ist Chloe«, sagte Brett mit möglichst sachlicher Stimme. »Die kleine Schlange.«
    » Was? Chloe?«, fragte Alison in Panik.
    »Sie ist mit ihm verwandt ?«, erhob Benny ungläubig die Stimme. Sie stand auf.
    »Wer?« Brandon rieb sich die Augen mit den Fäusten. »Was ist denn los?«
    »Ich hab sie gefragt, ob vor ihr schon mal irgendjemand aus ihrer Familie in Waverly war, und sie hat was von einem Onkel genuschelt. Sie hätte uns verdammt noch mal sagen können, dass es der Dekan ist!« Benny schüttelte gefrustet den Kopf und ihr dicker, glänzender brauner Zopf flog von einer Seite zur anderen. Dann entfuhr ihr ein lautes Stöhnen und sie schlug die Hand über den Mund. »O nein, ich hab ihr von unserem Alkoholvorrat im Zimmer erzählt!«
    Sage drehte sich zu ihrer Mitbewohnerin um. »Und mich hat sie ausgequetscht, was Easy und Callie am Samstag im Stall getrieben haben.« Callie wurde rot und Easy drückte ihr unter dem Tisch die Hand.
    »Aber das bedeutet ja«, fing Alison an, dann hielt sie inne, den Blick starr auf die Decke gerichtet, als grüble sie über einer kniffligen Matheaufgabe. »Mir gegenüber hat sie so

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