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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sich anfühlt, wenn man jemanden so gerne mag, dass alles andere egal ist?«
    Die Üblichen Verdächtigen saßen geschockt da. Heath Ferro, der Heath Ferro, tönte von warmen Gefühlen wie eine Figur aus einem schnulzigen Teenie-Streifen? Am geschocktesten war jedoch Brett. Sie wusste , wie es sich anfühlte, so für jemanden zu empfinden. Aber es war nicht Kara, für die sie so empfand – sie empfand so für Jeremiah. Sie war immer noch verliebt in ihn, ganz gleich wie sehr sie sich davon abzulenken oder vom Gegenteil zu überzeugen versuchte.
    Doch das spielte keine Rolle mehr und Jeremiah würde es nie erfahren. In seinen Augen war sie erst eine verlogene, falsche, mit ihrem Lehrer schlafende Schlampe gewesen. Dann die eifersüchtige Freundin, die mit ihm Schluss gemacht hatte, weil er sich über sie hinwegzutrösten versucht hatte. Und jetzt auch noch eine lesbische Brandstifterin? Auf keinen Fall würde Jeremiah sie wieder lieben, ja, er würde nicht einmal mehr mit ihr reden.

24
    Eine Waverly-Eule weiß: Wo es raucht, ist auch Feuer
    »Das Motiv«, warf Tinsley in die Runde, und alle sammelten sich wieder und passten auf. » Das ist es, wonach wir suchen. Nach einem Motiv und danach, wer die Gelegenheit hatte.«
    Callie war erleichtert, dass Tinsley die fassungslose Stille unterbrach. Brett ließ sich in Marymounts Sessel zurücksinken, und Callie versuchte, ihr freundschaftlich zuzulächeln, doch Bretts Blick hing an dem riesigen ledergerahmten Tisch-Terminkalender von Dekan Marymount.
    »Ich glaube, jeder im Raum hatte eine Gelegenheit.« Heath lachte. Er wirkte erleichtert, dass die Rede nicht mehr von ihm und Kara war. »Ist das nicht der Grund, verehrte Tinsley, warum wir alle hier sind?«
    Tinsley durchbohrte Heath mit einem vernichtenden Blick aus ihren veilchenblauen Augen. »Na gut, dann das Motiv. Wir müssen uns auf ein Motiv konzentrieren.«
    Callie wusste, auf was Tinsley hinauswollte. Sie linste zu Easy, der auf einem Bogen Papier herumkritzelte. Nachdem Callie gestern auf der Party eine Zeit lang bei Tinsley und Chloe herumgehangen hatte, hatte sie sich doch zu Easy gesellt, in der Hoffnung, sie würden sich eine Weile in den Wald verdrücken. Aber Easy hatte eine Entschuldigung genuschelt, dass er müde sei, und war dann früh nach Hause gegangen. Auch heute kam er ihr ziemlich durch den Wind vor, und sie hoffte, dass er wirklich einfach nur müde war. Doch ihr Magen kribbelte nervös angesichts der Möglichkeit, dass er sie immer noch verdächtigte. Sie musste sich heute in Acht nehmen.
    »Das kapier ich nicht, verdammt noch mal.« Benny verschränkte die Arme und drückte ihre sowieso schon flache Brust noch mehr zusammen. »Kann das Feuer nicht einfach ein Unfall gewesen sein?« Die anderen fingen an, zustimmend zu nicken.
    »Wer weiß. Aber Marymount will Blut sehen«, erklärte Tinsley und strich sich eine Strähne ihres glänzenden Haars von der Schulter. »Nach all den Informationen, die er von seiner Nichte bekommen hat …«, sie nickte in Richtung des silbergerahmten Familienfotos, das jetzt mitten auf dem Konferenztisch stand, »glaubt er ganz klar, dass jemand das Feuer absichtlich gelegt hat. Er kommt nur nicht drauf, wer ein echtes Motiv hatte. Deshalb sind wir hier eingesperrt.«
    Tinsleys Worte schwebten im Raum, und Callie beobachtete den selbstgefälligen Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Freundin, während die auf Einspruch wartete.
    »Was denn für ein Motiv?«, tastete sich Callie vorsichtig voran und spielte mit einer Strähne ihres lockigen blonden Haars. Sie linste hinüber zu Easy, der unwillig die Stirn gerunzelt hatte, als wolle er sagen: Was zum Teufel hast du jetzt vor?
    »Also, schauen wir doch mal.« Tinsley hob den Kopf zur Decke, als würde sie intensiv nachdenken. »Was wäre denn ein gutes Motiv? Eifersucht zum Beispiel?«
    Callie vermied es, Jenny anzusehen, die ihr und Tinsley direkt gegenübersaß. Stattdessen pulte sie an ihren angeknabberten Nägeln herum. Vor Kurzem hatte sie wieder mit Nagelkauen angefangen, eine schlimme Angewohnheit, die sie eigentlich, wie sie dachte, seit Jahren überwunden hatte. Am Wochenende würde sie vielleicht mit dem Zug nach Manhattan fahren und sich eine anständige Maniküre machen lassen. Nach dem ganzen Stress würde ihr ein Wellness-Tag wirklich guttun.
    »Eifersucht auf was?«, fragte Brandon und nahm ein geziertes Schlückchen aus seiner Evian-Flasche. Callie starrte die Flasche neidisch an.
    »Das ist die Frage«,

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