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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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mit einem Psychologen sprechen. Man bat mich, ihm ein paar Sachen von zu Hause mitzubringen. Die Ärzte glauben, dass er dann eher bereit sein wird, sich behandeln zu lassen, um schnell wieder nach Hause zu können.“ Sie sah ihn an. „Ich möchte hierbleiben. Ich habe eine Liste gemacht und hatte gehofft, du könntest zur Farm fliegen und die Sachen holen.“ Sie reichte ihm das Stück Papier.
    „Klar.“ Er nahm die Liste. „Aber zuerst bringen wir dich in einem Hotel in der Nähe unter.“
    „Nein, ich bleibe hier. Es gibt ein kleines Zimmer für Familienangehörige, falls ich Schlaf brauche. Ich möchte später am Abend noch einmal mit Harry reden, wenn der Psychologe bei ihm war.“
    „Warum verhält er sich so?“
    „Dem Arzt hat er gesagt, dass er mit dem Leben abgeschlossen hat. Wenn er nicht mehr reiten kann, ohne vom Pferd zu fallen, ist er auf einer Rinderfarm zu nichts mehr nutze.“
    „Er bemitleidet sich selbst.“
    „Dazu hat er auch allen Grund. Wallaroo ist nicht mehr das, was es einmal war. Er ist wütend, weil er nicht mehr arbeiten kann wie früher, zwölf Stunden am Tag im Sattel sitzen, sieben Tage die Woche. Aber er ist fünfundsiebzig Jahre alt, was erwartet er?“
    „Ich kann ihn verstehen. Mir würde es auch stinken, wenn ich an ein Krankenhausbett gefesselt wäre. Er war stets unabhängig, und jetzt ist er auf Hilfe angewiesen. Harry Fraser hat noch nie einen anderen Menschen gebraucht.“
    Hayley lehnte ihren Kopf an Teagues Schulter. „Ich habe mich schon oft gefragt, ob er anders wäre, wenn meine Großmutter noch leben würde. Ich habe sie nicht mehr kennengelernt, aber neben seinem Bett steht ein Bild von ihr.“
    „Wie ist sie gestorben?“
    „An Komplikationen nach der Geburt meines Vaters“, antwortete sie. „Drei Tage, nachdem ihr einziges Kind zur Welt gekommen ist. Sie hat auf Wallaroo entbunden und wurde krank. Als man sie ins Krankenhaus brachte, war es zu spät.“ Die Geschichte machte sie traurig. „Ich kann verstehen, weshalb Harry Krankenhäuser hasst. Kann man es ihm verübeln?“
    „Warum hast du mir das nie erzählt?“
    „Ich habe es selbst erst vor einigen Jahren erfahren. Ich habe Daisy Willey gefragt, und sie hat es mir erzählt.“ Sie seufzte. „Vielleicht hätte Harry ein glückliches Leben geführt, wenn meine Großmutter nicht gestorben wäre. Dann hätten sie sich vielleicht in einem Häuschen am Meer zur Ruhe gesetzt. Oder sie wären wie deine Eltern in die Stadt gezogen.“
    Sie schaute auf die Uhr an der Wand. Es war fast drei Uhr nachmittags. Teague musste zum Flughafen oder die Nacht in der Stadt verbringen. „Du solltest dich auf den Weg machen, sonst schaffst du es nicht mehr bis zur Kerry Creek vor Sonnenuntergang“, sagte sie.
    „Ich bleibe und fliege morgen früh. Wir können zusammen zu Abend essen, und dann besorge ich uns ein Zimmer, da kannst du dich ausruhen, bevor du wieder hierherfährst.“
    „Nein, du solltest gehen“, versuchte sie, ihn zu überzeugen. „Du hast schon drei Tage nicht gearbeitet, und morgen musst du schon wieder herkommen.“
    Es war ein großzügiges Angebot von Teague, zu bleiben, doch empfand sie es als ihre Pflicht, sich um Harry zu kümmern. Er war ihr Familienangehöriger, sie war für ihn verantwortlich. Außerdem tat es gut, etwas für ihn tun zu können.
    Teague hob ihre Hand an seine Lippen. „Bringst du mich noch zur Tür?“
    „Ich sollte …“
    „Harry wird schon nicht weglaufen.“
    Er stand auf und zog sie hoch. Gemeinsam gingen sie zum Fahrstuhl, und nachdem die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten, küsste er sie zärtlich. „Ich liebe dich“, flüsterte er.
    Sie hielt ihn so fest sie konnte, in der Hoffnung, dass sich etwas von seiner Stärke auf sie übertrug.
    „Ich habe dich nie um etwas gebeten, aber ich brauche es.“
    „Nein.“ Callum erhob sich hinter seinem Schreibtisch und begann, auf und ab zu gehen. „Ich kann nicht einmal glauben, dass du mich überhaupt fragst.“
    Teague beherrschte sich, denn nur eine ruhig geführte Diskussion würde ihn ans Ziel bringen. Callum konnte manchmal stur sein, aber er war auch ein vernünftiger Mann. Obwohl er ihn um einen großen Gefallen bat, hoffte Teague, dass sein Bruder nachgeben würde. „Ich gebe dir dafür, was immer du willst. Ich habe die Praxis als Sicherheit und zahle es dir mit Zinsen zurück.“
    „Das Land gehört den Quinns“, erinnerte Callum ihn.
    „Harry Fraser sieht das anders.“
    „Jetzt

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