Rasende Leidenschaft
öffnete, schlug sie die Augen auf. Beim zweiten Knopf spürte sie die Nachtluft auf ihrem Bauch. Als er beim dritten Knopf angelangt war, riss sie sich zusammen und setzte sich auf.
„Stop.“
Verwirrt sah er sie an. „Gut.“
„Was machen wir hier, Trey?“
„Wir beenden das, was wir angefangen haben“, antwortete er, während er aufstand.
Sie winkelte die Beine im Schneidersitz an. Die obersten beiden Knöpfe ihrer Jeans blieben offen, und es kam ihr so vor, als könnte sie noch immer seine Berührung dort spüren, wo der Stoff auseinanderklaffte. „Vielleicht sollten wir erst einmal über meinen Antrag sprechen.“
„Du willst reden?“
Das Mondlicht reichte aus, um seinen spöttischen Gesichtsausdruck erkennen zu können. „Ich meinte kein müßiges Geplauder. Aber wir waren uns einig, dass ich dir heute Abend alles erkläre.“
Einige Sekunden lang sagte er gar nichts, sondern betrachtete sie nur schweigend, während seine Atmung sich wieder beruhigte und er ihr die Gelegenheit gab, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
Endlich bewegte er sich und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. „Ich hole nur rasch meine Sachen. Es sei denn, du hast deine Meinung geändert, was das Übernachten angeht.“
Das hatte sie nicht, aber er musste nicht hier übernachten, wenn er sich den Erinnerungen, die er mit seinem Zuhause verband, in dieser Nacht nicht stellen wollte. „Wenn du nicht hierbleiben möchtest, kannst du ein Gästezimmer bei uns bekommen. Wir könnten dort schlafen und morgen wieder hierherfahren.“
Er lachte kurz auf, es klang bitter. „Klar, es gefällt Eddie bestimmt gut, den Sohn des Mannes, der ihn beinah umgebracht hätte, unter seinem Dach zu beherbergen.“
Die Unterhaltung über ihre Väter wollte Cardin jedoch erst führen, wenn eine Menge anderer Dinge geklärt war. Sie stand auf und klopfte sich den Hosenboden ab. „Ich hole meinen Rucksack.“
„Das erledige ich“, verkündete er und ging davon.
Sie folgte ihm. „Ich kann ihn selbst holen. Du musst ja deine Sachen auch noch holen.“
„Falls das deine Art ist, mich zu fragen, ob ich beide Schlafsäcke mitgebracht habe …“
„Ich wollte dir nur meine Hilfe anbieten.“
„Wenn du es sagst.“ Er öffnete die Heckklappe seines Pickups und nahm eine Kiste mit Vorräten heraus.
Cardin legte ihm die Hand auf den Arm, damit Trey sie ansah. „Wenn du mich hier nicht haben willst, sag es. Dann verschwinde ich wieder.“
„Und dann?“ Er wirkte im Dunkeln fast ein wenig bedrohlich. „Suchst du dir dann jemand anderen, der für dich den Verlobten spielt?“
„Nein, ich werde mir etwas anderes einfallen lassen.“
„Warum probierst du es nicht mit einem anderen Mann?“
„Weil es mit einem anderen nicht funktionieren würde“, sagte sie und ließ ihn los, verblüfft von ihren eigenen Worten. Mit keinem anderen Mann würde es funktionieren, nur mit Trey. Ihre Gefühle für ihn hatten nie nachgelassen, sondern sich lediglich verändert. Inzwischen waren sie stärker als früher und so tief, dass sie Angst hatte, sich ihnen zu stellen.
Er sah sie prüfend an, und sie wich seinem Blick aus. Sie war sich so sicher gewesen, dass es funktionieren und er mitmachen würde, schon allein wegen der Verbindung, die sie zwischen ihnen zu spüren geglaubt hatte. Doch offenbar war er nur daran interessiert, ihr körperlich näherzukommen.
Wie naiv von ihr. Was hatte sie sich nur gedacht? Dieser Mann war nicht mehr der Junge, für den sie auf der Highschool geschwärmt hatte. Er war jetzt größer, überlebensgroß, ein Mann, der jede Frau haben konnte, die er wollte.
Seufzend wandte sie sich ab und lehnte sich gegen den Wagen. „Ich muss verrückt gewesen sein. Im Ernst. Ich werde jetzt nach Hause fahren, und du wirst ins Haus gehen. Und dann werden wir beide meinen Antrag vergessen.“
Sofort ließ er die Kiste stehen, baute sich vor Cardin auf und hob ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, in denen ein verständnisvoller Ausdruck lag. Und es brach ihr fast das Herz, als er lächelnd zu ihr sagte: „Ich werde nie vergessen, dass du mir einen Antrag gemacht hast.“
„Das solltest du aber“, entgegnete sie und wich vor seiner Berührung zurück. Sie durfte sich nicht tiefer in diese Fantasie, die nichts mit der Realität zu tun hatte, hineinziehen lassen. „Meine Familie braucht einen Denkzettel, und dazu reicht diese Verlobung nicht. Vertrau mir.“
„Nein.“
Sie stutzte. „Wie,
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