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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Eva Wares Auftrag befassen. Er sollte wegen des Einbruchs in ihrer Schmuckboutique in der Madison Avenue ermitteln. Seiner Einschätzung nach war der Einbrecher nicht von außen eingedrungen, und das war höchst beunruhigend.
    „Bis dahin möchte ich erst einmal ausgiebig an der Matratze horchen“, sagte Jase. „Danke für deine Unterstützung.“
    „Stets zu Diensten.“
    Als sie die Tür öffnete und Jordans Apartment in Soho betrat, fühlte Maddie sich zu Tode erschöpft. Schlafmangel und Jetlag wirkten sich aus. In den letzten Tagen war Maddie irgendwie das Zeitgefühl abhandengekommen. Dass es kurz nach Mitternacht war, wusste sie nur, weil sie den Taxifahrer nach der Uhrzeit gefragt hatte.
    Von den letzten vierundzwanzig Stunden hatte sie bestimmt achtzehn im Flugzeug verbracht. Heftige Gewitterstürme hatten die Flüge nach Santa Fe und zurück stark verzögert. Sie hatte kaum genug Zeit gehabt, um zur Ranch zu fahren und alles einzupacken, von dem sie glaubte, dass sie es für ihren dreiwöchigen Aufenthalt in New York brauchen würde. Jordan, die Glückliche, hatte nur einen Flug überstehen müssen.
    In der kurzen Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, hatte Maddie erkannt, dass ihre Schwester einen geradezu radikalen Ordnungssinn besaß. Sie sammelte Daten, stellte Listen zusammen, ordnete Papiere systematisch und war es gewohnt, dass man ihre „Vorschläge“ befolgte. War Eva Ware auch so gewesen? Hoffentlich hatte Jordan recht, und sie würden durch diese Tauschaktion jeweils ihren anderen Elternteil besser kennenlernen.
    Maddie gähnte herzhaft und ließ sich auf ihren Koffer sinken. Sie fühlte sich zu erschöpft, um auch nur den kleinen Finger zu rühren.
    Sie tastete blind an der Wand entlang, bis sie einen Lichtschalter fand. Der sanfte Schimmer einer Tiffanylampe ließ nicht allzu viel erkennen: verglaste Bücherregale, dazwischen ein offener Kamin, ein antiker Schreibtisch, eine offenbar sehr bequeme Ledercouch und ein Flachbildfernseher. Alles in allem war die Möblierung eine Mischung aus typisch weiblichen und typisch männlichen Elementen. Stimmt ja, dachte Maddie. Jordan hat einen Mitbewohner: Jase Campbell.
    Jordan hatte ihr Fotos von allen Personen gegeben, mit denen sie möglicherweise zu tun haben würde. Während des Flugs hatte Maddie jedes einzelne ausgiebig betrachtet. Das von Jase war ihr nicht mehr aus dem Sinn gegangen.
    Jordan hatte ihn als eine Art großen Bruder bezeichnet. Sie seien seit ihrer Collegezeit gute Freunde, und als er die Navy verlassen hatte, um seine eigene Firma zu gründen, da habe es sich ergeben, dass er wieder bei ihr eingezogen war. Jordans Beschreibung zufolge war ihre Beziehung zu Jase vergleichbar mit Maddies Beziehung zu ihrem Nachbarn Cash.
    In Maddie weckte Jases Foto jedoch alles andere als schwesterliche Gefühle. Er hatte ein sehr markantes Gesicht, und obwohl er Jackett und Krawatte trug, wirkte er irgendwie … ungezähmt. Vielleicht lag es daran, dass er sein Haar etwas länger als üblich trug und es auf dem Foto leicht unfrisiert wirkte, so als habe der Wind es zerzaust. Maddie konnte es selbst kaum fassen, doch jedes Mal, wenn sie die Augen schloss und versuchte zu schlafen, sah sie dieses Gesicht vor sich, die hohen Wangenknochen, das energische Kinn, die festen Lippen.
    Sie hatte sogar dem albernen Impuls nachgegeben, mit der Fingerspitze über das Foto zu streichen. Als ihre Wangen sich dabei gerötet hatten, hatte sie sich verstohlen umgeschaut, ob sie womöglich beobachtet wurde. Zu ihrer Erleichterung hatten alle um sie herum geschlafen. Das hätte sie auch tun sollen. Stattdessen hatte sie das Foto erneut berührt.
    Noch nie hatte ein Mann, besser gesagt, das Foto eines Mannes, so starke Impulse in ihr geweckt. Sie wollte nicht nur das Foto berühren. Sie wollte ihn berühren.
    Vielleicht lag es daran, dass sie schon sehr lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Im letzten Jahr war sie einfach zu sehr mit der Etablierung ihres Schmuckgeschäfts beschäftigt gewesen, und dann hatte sie auch noch die Ranch übernehmen müssen.
    Maddie gähnte noch einmal. Dann zog sie ihren Koffer durch den schmalen Flur. Es war fast zu anstrengend, auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Wahrscheinlich war ihre übertriebene Reaktion auf Jase Campbell nur eine Folge des emotionalen Chaos, in dem sie gerade steckte. Sie würde ihm ohnehin nicht begegnen. Jordan hatte erwähnt, dass er seit dreieinhalb Wochen im Ausland war und sie keine Ahnung

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