Rasende Leidenschaft
dass es nicht mehr dunkel war, und sie hörte Geräusche, die von einer Straße zu kommen schienen …
Autos? Sie versuchte mit aller Kraft, sich zu erinnern.
Lautes Hupen löste abrupt eine Reihe von Erinnerungen aus. Ihre Schwester, das Testament ihrer Mutter, die endlosen Flüge, die vielen Unterlagen, die sie mit Jordan studieren musste.
Erneutes Hupen.
Sie war eindeutig nicht mehr in Kansas. Auch nicht auf der Ranch in Santa Fe. Sie befand sich im Apartment ihrer Schwester in New York City. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass sie ihren Koffer über den Flur gezogen, die Tür zum erstbesten Schlafzimmer geöffnet und sich ins Bett hatte fallen lassen.
Und dann hatte der Traum angefangen – dieser wundervolle Lover war zu ihr gekommen. Er war immer noch da. Seine nackte Schulter fühlte sich glatt und warm an, und trotz der Geräusche von der Straße konnte sie hören, dass er atmete.
War sie immer noch in ihrem Traum gefangen?
Vorsichtig öffnete Maddie ein Auge. Durch einen Spalt zwischen den Vorhängen drang genug Licht.
Nein, es war keine Sinnestäuschung. Was sie da fühlte, war tatsächlich die nackte Schulter eines Mannes. Eines Mannes, den sie mit Armen und Beinen umschlungen hielt. Alles an ihm – die Bartstoppeln an seinem Kinn, die Kraft in seinem Arm, der um ihre Taille lag, ja, sogar die Erektion, die sich immer fester an ihren Bauch drückte – schien ganz und gar real zu sein.
Maddie schloss die Augen ganz fest und atmete tief ein und wieder aus. Doch sie wusste, sie konnte sich nicht drücken. Sie hatte auf der Ranch ihres Vaters gelernt, dass man den Tatsachen ins Auge blicken musste. Der Geliebte, der in der Nacht zu ihr ins Bett geschlüpft war, war kein Traum gewesen, sondern ganz real. Und er war es immer noch.
Sie verspürte nicht die geringste Lust, sich aus seiner Umarmung zu befreien. Im Gegenteil: Am liebsten hätte sie wiederholt, was in der Nacht geschehen war.
Aber dazu würde es nicht kommen. Wieso zog sie diese Möglichkeit auch nur in Erwägung? Nun ja, kein Mann hatte solche Empfindungen in ihr ausgelöst wie dieser. Keiner. Und sie wusste nicht einmal, wer er war.
Langsam zog Maddie den Kopf zurück und öffnete beide Augen. Sie erkannte ihn sofort. Schließlich hatte sie sich sein Bild oft genug angesehen.
Im Lauf der Nacht hatte sie mit Jase Campbell Sex gehabt.
Ihr wurde heiß, allerdings nicht etwa vor Scham. Sie stand in Flammen, weil sie noch einmal mit Jase schlafen wollte. Jetzt.
Aber nein! Sie musste sich zusammenreißen. Raus aus die sem Bett! Wenn sie das schaffte, bevor er wach wurde, könnte sie vielleicht so tun, als ob gar nichts passiert wäre. Wenn er davon sprechen würde, würde sie einfach sagen, er müsse wohl geträumt haben. Ja, das wäre eine Möglichkeit.
Maddie versuchte, sich vorsichtig von Jase zu lösen, doch ihre Hand schien an seiner Schulter regelrecht festgewachsen zu sein. Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Maddie wollte sich nicht von ihm lösen. Würde sie ihre Hand bewegen, dann nur in eine Richtung – um nach seiner Erektion zu tasten.
Er seufzte im Schlaf und sein Atem strich über ihre Schläfe. Sein Arm umschlang ihre Taille noch fester. Maddie musste ein Stöhnen unterdrücken. Er schien aufzuwachen. Sobald er wach wäre, könnte sie jedoch nicht mehr so tun, als wäre nichts gewesen. Aber der Gedanke versetzte sie keineswegs in Panik. Im Gegenteil.
Was war nur mit ihr los?
Wieder bewegte er sich. Noch könnte sie sich davonstehlen. Sie bot alle Willenskraft auf, um endlich seine Schulter loszulassen. Da spürte sie, wie sich seine Muskeln anspannten. Bevor sie noch den nächsten Atemzug tat, hatte er ihr Kinn angehoben, sodass sie ihm in die Augen schauen musste.
Seine Erektion war noch stärker geworden, und das Verlangen in seinem Blick war heiß genug, um sie zum Schmelzen zu bringen. Wie gebannt erwiderte sie seinen Blick. Auf dem Foto war nicht zu erkennen gewesen, welche Farbe seine Augen hatten. Sie erinnerten Maddie an die Türkise, mit denen sie arbeitete.
Plötzlich verengte er die Lider und hielt ihr Kinn noch fester. Seine Lippen waren jetzt ganz nah an ihren. Wenn einer von ihnen sich jetzt bewegte … Maddie stellte sich vor, was gleich geschehen würde, und hörte auf zu denken. Ja, ja, ja!
Nein. Jase bemühte sich, einen klaren Kopf zu behalten. Er hielt eine Frau in seinen Armen und hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war.
Er war halbtot vor Müdigkeit ins Bett
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