Rasende Leidenschaft
wolkenbruchartig. Ein guter Vorwand, um eine Stunde länger im Bett zu bleiben, bevor sie zur Arbeit ging. Sie drehte sich um und versuchte weiterzuschlafen.
Irgendetwas stimmte nicht. Das Kopfkissen fühlte sich anders an, und es roch nach … Jase.
Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Das Bett war riesig, und sie war allein. Jetzt erinnerte sie sich: Sie und Jase hatten mitsamt der Bettdecke auf dem Boden gelegen.
Maddie rieb sich den Schlaf aus den Augen. Erst jetzt bemerkte sie das Sonnenlicht, das durch den Spalt zwischen den Vorhängen drang. Und der vermeintliche Regen war nur das Geräusch der Dusche. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, dass Jase telefoniert hatte, erst mit Dino, dann mit jemandem, der vielleicht herausfinden könnte, wer dem Einbrecher die Schmuckstücke abgekauft hatte. Danach musste sie eingeschlafen sein.
Es klingelte.
Jases Handy lag auf dem Nachttisch, aber das Klingeln kam nicht von dort.
Es klingelte noch einmal.
Maddie stand auf, zog sich einen der Frotteemäntel des Hotels über und ging zur Tür. Vorsichtig spähte sie durchs Guckloch. Eine hochgewachsene Frau Ende dreißig stand vor der Tür. Sie trug ein schwarzes Kostüm. „Ja, bitte?“, sagte Maddie.
Die Frau stellte sich als Sabrina Michaels vor. Sie bringe die Sachen, die Mr. Campbell in einer der Boutiquen im Erdgeschoss bestellt habe.
Maddie öffnete die Tür und nahm die Tüten aus der Hand der Frau entgegen.
Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, schaute sie neugierig in eine der Tüten. Sie enthielt eine Jeans und ein kurzärmeliges Polohemd für Jase. Aus der nächsten holte sie Riemchensandaletten aus himmlisch weichem Leder, deren Absätze nur halb so hoch waren wie die von Jordans Schuhen. Außerdem fand sie einen leichten Sommerblazer und eine Hose.
Eine Hose. Wie aufmerksam. Jase hatte nicht vergessen, dass sie erwähnt hatte, sie fühle sich in Hosen wohler.
Maddie seufzte und griff in die nächste Tüte. Sie enthielt Slip, BH und Nachthemd aus schwarzer Spitze. Ganz eindeutig waren diese Dinge mehr zum Verführen als zum Darinschlafen geeignet. Die Hose hatte Jase wohl bestellt, um ihr eine Freude zu machen, und mit diesen Sachen wollte er sich wohl selbst eine Freude machen. Maddie nahm sich vor, sie heute Abend zu tragen.
Heute Abend.
Nach allem, was sie gerade mit Jase erlebt hatte, dachte sie schon wieder an Sex! Sie musste den Verstand verloren haben. Lag das an der Luftverschmutzung in Manhattan? Noch nie hatte sie eine intime Beziehung mit einem Mann angefangen, den sie nicht kannte.
Maddie seufzte. Aber Sex mit Jase Campbell hatte sich nie so angefühlt, als ob es wirklich ein Fehler wäre. Im Gegenteil.
Jase war anders. Und auch sie war im Begriff, sich zu verändern, seinetwegen. Sie hatte gar nicht gewusst, dass sie so sein konnte: temperamentvoll, sexy, verzweifelt, verrückt. Jedes Mal, wenn er sie berührte, überkamen sie neue, ungekannte Gefühle.
Und es war nicht nur Sex. Was sie empfand, wenn sie Jase anschaute oder nur an ihn dachte, das war mehr als nur körperliches Verlangen. Er ging ihr ans Herz.
Vernunft und Logik! Ha ha. Nein, damit kam sie hier nicht weiter. Sie wollte Jase, und Jase wollte sie. So einfach war das.
Hatte sie nicht gesagt, sie habe ein volles Programm und nur drei Wochen Zeit? Und dass es die Dinge nur unnötig kompliziert machen würde, wenn sie eine Affäre anfingen?
Entschlossen ging Maddie ins Schlafzimmer. Ob es nun in ihren Zeitplan passte oder nicht, Sex mit Jase Campbell gehörte ab jetzt zu ihrem Leben – jedenfalls, solange sie hier war.
Das würde ihr guttun, da war sie ganz sicher.
12. KAPITEL
Jase betrachtete sein Spiegelbild. Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so viel Zeit im Badezimmer verbracht hatte. Er hatte geduscht und sich rasiert. Ja, er hatte sogar erwogen, sich die Haare zu föhnen.
Was war aus ihm geworden?
Aber Maddie brauchte jetzt wirklich etwas Schlaf, und wie sollte er es im selben Zimmer mit ihr aushalten, ohne Sex mit ihr zu haben?
Sogar nachdem sie eingeschlafen war, hatte er nicht aufhören können, sie anzuschauen. Und dann hatte er ihr Haar gestreichelt. Er konnte einfach nicht anders; immer musste er sie berühren. Dabei war es passiert. Während er ihr Haar gestreichelt hatte, waren Gefühle in ihm erwacht, die nichts damit zu tun hatten, dass er sie wie verrückt begehrte.
Was für Gefühle? Während er versucht hatte, sich darüber klar zu werden, hatte er sie im Schlaf
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