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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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wo ich die Tür zum großen Raum vermute. Plötzlich geht besagte Tür auf, und Gloria kommt mir mit wiegenden Hüften, den ausladenden Brüsten und einem breiten Lächeln entgegen. Ach du Schande, die Irre hab ich ja völlig vergessen! In der einen Hand hält sie ein weißes Shirt, das aussieht, als könnte es mir passen.
    »Wo willst du denn hin, mein Lieber?«, säuselt sie, spitzt ihre knallroten Lippen und bleibt direkt vor mir stehen.
    »Air besuchen.«
    Innerlich klopfe ich mir für meine Großzügigkeit, ihren richtigen Namen nicht benutzt zu haben, auf die Schulter. Dafür schuldet mir das rothaarige Biest mindestens einen guten Burger! Nein, drei Burger. Schließlich verbrauche ich in diesem Körper so viel Energie, dass ich glatt ein ganzes Rind verdrücken könnte …
    Gloria lacht glockenhell und wackelt mit ihren Brüsten hin und her. Mein Blick folgt ihren Bewegungen wie von selbst.
    »Aber, aber … Air muss doch arbeiten … Du willst sie doch nicht beim Arbeiten stören?«
    Gloria piekst mit ihren langen, spitzen Fingernägeln in meinen durchtrainierten Oberkörper, während sie gleichzeitig ihre platinblonden, krausen Haare über die Schulter schleudert, als würde sie damit jemanden erschlagen wollen.
    »Doch, genau das hatte ich vor«, brumme ich, als mein Magen lautstark zu knurren beginnt.
    »Hör mal …«
    »… Rashen«, helfe ich ihr auf die Sprünge und beobachte ihr seltsames Verhalten mit einem Stirnrunzeln. Gloria lässt mich tief zwischen ihr Vorderholz blicken und fährt fort: »Wir stören aber niemanden bei der Arbeit, Rashen. Wie wäre es, wenn du mit mir kommst und ich dir was zu essen mache? Na, ist das was? Außerdem hat Claire mich beauftragt, dir das hier zu geben.«
    Sie drückt mir das Shirt in die Hand, und ich streife es mir wortlos über. Es passt perfekt. Und es riecht frisch nach Waschmittel.
    »Also, was ist jetzt? Essen?«
    Die blonde Stripperin klimpert mit den Wimpern, und mich beschleicht das unangenehme Gefühl, dass Claire sie beauftragt hat, mich von zahlungswütigen Kunden fern zu halten. Von mir aus, solange ich etwas zu essen bekomme.
    Ergeben zucke ich mit den Schultern. »Mir egal.«
    »Oh, supi! Ich habe noch nie für einen Oishine, geschweige denn jemand anderen als mich, gekocht.«
    Gloria klatscht begeistert in die Hände, und mir kommt der Gedanke, dass sie wahrscheinlich nicht ohne die Hilfe ihrer Finger bis zehn zählen kann.
    »Wen wundert’s.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts.«
    Sie lacht mich an, als hätte ich nicht gerade ihre Kochkünste beleidigt, schiebt sich an mir vorbei, was eine Duftwolke an Rosen hinterlässt. Pfui Bei den Fürsten, ehrlich, es geht auch ein bisschen dezenter! Eine steile Falte bildet sich oberhalb meiner Nasenwurzel. Warum müssen sich Frauen überhaupt mit diesem widerwärtigen Geruch umgeben?
    Gloria stemmt eine Hand in ihre eingeschnürte Taille und dreht sich fragend zu mir um.
    »Was ist jetzt, Hapahapa?«
    Mir klappt die Kinnlade herunter. Aber ich bin neugierig und folge ihr in ein kleines Nebenzimmer, wo sie einen Wasserkocher aufstellt und eine Packung Asia-Nudelsuppe hervorholt, die sie prompt mit dem kochenden Wasser aufgießt. Sie drückt mir die Schüssel mit einem Löffel in die Hand und bedeutet mir zu essen. »Das muss vorerst reichen.«
    Ich starre auf die Suppe. Das nennt sie Kochen?
    Notgedrungen schlürfe ich die Brühe, bis sich mein Magen mit wohliger Wärme füllt. Ich stelle alles auf der kleinen Küchenzeile ab, an die sich Gloria anlehnt und mich mit aufmerksamem Blick beobachtet.
    »Wer bist du wirklich? Also?«, fragt sie plötzlich und wirft die leere Suppenpackung in einen kleinen Mülleimer.
    »Ich?«
    »Ja, du!«
    Gloria macht das, was hier dem Anschein nach jedes halbnackte Mädchen zu tun scheint, wenn sie mir irgendwie nicht widerstehen kann. Sie piekst mir mit ihren künstlichen, äußerst langen und auch äußerst schmerzhaften Nägeln in die Brust. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten.
    »Aua.«
    »Wer. Bist. Du?«, wiederholt die Blondine und sticht jedes Mal auf meine Haut ein, als hätte ich sie um einen Zwanziger gebracht.
    »Rashen, der Oishine.«
    Es klingt wie eine japanische Actionfigur aus den Achtzigern – schwul. Ich meine, Rashen de Andiel, der Dämon, da schwingt doch gleich eine ganz andere Ausstrahlung mit, nicht wahr? Bösartig, durchtrieben … Aber bei Rashen, der Oishine, klingt es, als habe jemand einen japanischen Akzent schlecht nachgeahmt, oder er bringt

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