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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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bis sie ihn völlig umgeben, bis er schließlich gänzlich in seiner Robe eingehüllt ist.
    »Das würde ich auch gern können …«, sage ich und betrachte sein Werk mit einem anerkennenden Blick, um dann anschließend an mir herabzublicken.
    Claire scheint von den schwarzen Bändern genauso wenig mitbekommen zu haben, wie von Nazars wahrer Gestalt. Verdutzt schaut sie von einem zum anderen und sieht dabei so unschuldig aus, dass es mir prompt die Kehle zuschnürt. Herrje, Beschützerinstinkte – ausgerechnet jetzt?
    Um mir nichts anmerken zu lassen, erhebe ich mich aus dem Sofa und schreite durch den Raum auf und ab.
    »Warum soll Claire erfahren, was vor sich geht?«, frage ich und starre auf meine neuen Turnschuhe.
    »Weil sie die Einzige ist, die sich etwas wünschen kann. Ich weiß leider nicht, wo sich das fünfte Buch befindet. Die Bücher sind mit einem Bann versehen und können nur auf natürlichem Wege gefunden werden, das weißt du ja selbst. Aber sie kann uns helfen, Hoyt aufzuspüren.«
    »Und warum beschwörst du nicht irgendwelche Wesen, wendest einen Zauber an, oder … Ach, keine Ahnung, was du eigentlich alles kannst, aber du musst doch irgendetwas zustande bringen.«
    Nazar schüttelt bedauernd den Kopf.
    »Tut mir leid, Rashen. Hoyt hat mir die Hände gebunden.«
    Ich will gar nicht wissen, wie das der Lehrling hinbekommen hat. Kopfschüttelnd bleibe ich stehen. Claire steht noch immer an derselben Stelle, ihre Augen huschen hin und her, doch sie schweigt. Ich deute auf meine Bannerin, die wütend die Augenbrauen zusammenkneift, aber noch immer keinen Ton von sich gibt. Man sieht ihr deutlich an, wie gerne sie etwas loswerden würde. Umso irritierender, dass sie es nicht einfach tut.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Ihr einen Schweigebann auferlegt. Sie hätte sowieso nur unnötige Fragen gestellt.«
    Ich gluckse. »Gut, DAS würde ich gerne können. Diese Stille ist wirklich andächtig … Wie ernst ist nun die Lage?«, komme ich schließlich wieder auf das eigentliche Thema zurück.
    »Sehr ernst. Wenn der fünfte Oishine beschworen ist, wird er einen von ihnen für immer bannen können. Zu einem Sklaven seiner Wünsche machen. Für immer. Gefangen in einem menschlichen Körper.«
    Ich mache eine wegwerfende Handbewegung.
    »Ja ja, schon gut, erspar uns das Hollywoodszenario. Was soll Claire tun?« Beim Klang ihres Namens stampft Claire mit dem Fuß auf und macht wilde Handzeichen in meine Richtung. Ich ignoriere es.
    »Herausfinden, wo sich Hoyt befindet.«
    Nazar tritt an Claire heran, nimmt ihren Kopf in seine Hände und blickt ihr tief in die Augen, die sich verblüfft weiten und schließlich zufallen. Als Claire sie wieder öffnet, reißt sie sich von Nazar los, stürmt wie ein kleiner, rothaariger Bei den Fürsten auf mich zu und beginnt, auf meine Brust einzutrommeln.
    Verdutzt blicke ich auf ihren Schopf hinab, ohne mich von der Stelle zu bewegen. »Was genau wird das gerade?«
    »Du … bist … so … ein … Arschloch!«, keucht sie und schaut mir durchdringend in die Augen. Der rote Spitzen-BH trägt nicht gerade dazu bei, dass ihre Nähe auf mich abkühlend wirkt. Im Gegenteil.
    »Ich verstehe dein Problem nicht so ganz. Nicht ICH habe dich zum Schweigen gebracht, sondern Nazar.«
    »Aber du bist mein Oishine, du hättest etwas dagegen unternehmen müssen!« Sie prügelt noch immer auf mich ein, was mich dazu veranlasst, ihre Handgelenke zu packen und festzuhalten. Mit rasselndem Atem schaut Claire mich an. Ich schüttle gespielt bedauernd den Kopf.
    »Da täuschst du dich. Ich muss lediglich dafür sorgen, dass du nicht stirbst und von Dämonen befallen wirst.« Ich beuge mich zu ihr hinab, und mein heißer Atem streift ihr Ohr. Zu meiner Zufriedenheit erkenne ich, wie sie sich auf der Stelle versteift. »Glaub mir, sobald ich weg bin, werden sie über dich herfallen wie wildgewordene Tiere.«
    Nazar Malovic räuspert sich lautstark.
    »Ich möchte nicht indiskret sein, aber …«, beginnt der Hexenmeister und hält inne, als Claire sich auf dem Absatz umdreht und auf Nazar zuschießt, der die Augenbrauen hebt und sie fragend beobachtet. Mit dem Finger sticht sie auf seine Brust ein, ähnlich wie bei meiner ersten Begegnung mit ihr.
    »Und SIE! Wenn Sie mir noch einmal irgendeinen Hokuspokus auferlegen, dann können Sie was erleben!«
    Nazar sieht Claire verdutzt an und bricht dann in schallendes Gelächter aus, das von den Wänden widerhallt und sie erzittern

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