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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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lässt.
    »Herrlich, dieser Mensch ist herrlich!«
    Schmollend verschränkt sie die Arme vor der Brust, was mich dazu zwingt, ausgerechnet jene Stelle genauer zu inspizieren. Ich kann ihre Brustwarzen durch den dünnen Stoff erkennen und wende rasch den Blick ab.
    »Und wozu braucht ihr meine Hilfe? Ich soll mich zu irgendeinem Hoyt wünschen?«
    Nazar hat sich wieder gefangen und schüttelt den Kopf.
    »Es reicht, wenn du herausfindest, wo er sich befindet. Ich habe ja bereits eine Vermutung. Es wird das Beste sein, wenn wir heute noch nach Stockholm fliegen.«
    »Nein.«
    Ich bin drauf und dran, Claire zu packen, sie über meine Knie zu legen und ihr ordentlich den knackigen Hintern zu versohlen. Liegt es an ihrer generellen Haltung gegenüber Männern, grundsätzlich immer und in jeder Situation Widerspruch einzulegen?
    »Und warum nicht?«
    Claire schweigt. Schließlich sagt sie: »Ich schreibe morgen eine Prüfung in Geschichte.«
    »Was?«
    Ich meine, mich verhört zu haben.
    »Ich schreibe morgen …«
    »Meine Fresse, ich hab’s doch verstanden! Aber wieso?«, fahre ich dazwischen und sehe sie ungläubig an. Statt einer Antwort lächelt sie süffisant, den Kopf leicht schrägt geneigt, und kostet die nächsten Worte in vollen Zügen aus, dieses Miststück! »Weil ich am King’s College studiere, deswegen. Ich hab in vier Tagen noch eine Prüfung und in einer Woche meine letzte. Du wirst dich also etwas gedulden müssen, tut mir leid.«
    Und zum hundertsten Mal an einem Tag bringt es dieses Mädchen fertig, dass ich sprachlos bin.

Zwischenspiel IV

Claire.

    » Love Brunch ist etwas für die Leute mit gemachten Nasen. Oder Brüsten. Oder C-Promis, die gerne A-Promis wären und sich deswegen von reichen, verwöhnten Gören anschmachten lassen müssen.« Ich zog schmollend die Unterlippe hoch und schloss meinen BH, James beobachtend, der seinen Kragen hinunterstülpte und mir im Spiegel einen Blick zuwarf.
    »Oder besagte C-Promis haben einen PR-Manager wie mich, der sie auf dieses Event schleppt, um ein bisschen Promotion zu machen.«

    I ch rollte mit den Augen, trat von hinten an James heran und drückte meine Wange gegen seinen Rücken, der in dem teuren Hugo-Boss-Hemd steckte.
    Sein schwarzes Haar hatte einen hellen Schimmer.
    Seine Finger waren weich und sanft, als er sich zu mir umdrehte und mein Gesicht zwischen seine Hände nahm. Die Augen wirkten wie das offene Meer, auf das die Sonne knallte. Ein intensives, aber gleichzeitig kaltes Blaugrün, das mir jedes Mal einen Stromstoß über den Körper sandte, wenn ich mich darin verlor.
    »Ich bin froh, dass du mitkommst. Du weißt, es ist schön, diesen Zirkus nicht alleine durchzustehen.«
    Die Art und Weise, wie er es sagte, ließ mich für einen kurzen Moment innehalten. Es klang auswendig gelernt.
    Ich mochte sein Lachen, seine Augen, seinen vollen Mund. Ich liebte seine schwarzen Haare, seinen Körper, der in dem Anzug steckte. Aber konnte ich jemanden lieben, der mich kaum kannte? Nicht mein wahres Ich? Der nicht den Teil meines Lebens akzeptieren würde, der mir Spaß bereitete mit der Arbeit, der ich notgedrungen nachgehen musste? Ich wusste selbst, dass Strippen nicht gerade als konventionelle Geldquelle galt, aber wie sonst konnte ich mir eine Wohnung in London leisten? Mal abgesehen von dem Lebensstil, den James für uns beanspruchte. Dabei war er schon Vollverdiener und ich gerade erst am Anfang meines Studiums. Er nahm mir ab, dass ich das Geld von dem Erbe meiner Eltern besaß. Dass sie mir ein kleines, aber ordentliches Sümmchen hinterlassen hatten, auf das ich mittlerweile zugreifen durfte. Die Wahrheit war schlicht und sah leider nicht ganz so rosig aus: Die Konten waren leer. Kurz vor ihrem Tod hatte mein Vater seine Spielschulden bezahlen können. Doch am Ende war er genau bei Null herausgekommen, und für mich war da nichts gewesen. Kein Geld, von dem ich mir das teure Studium in London hätte finanzieren können.
    Englisch und Geschichte. Beides war die Notlösung schlechthin. Das galt zumindest für die meisten Absolventen, wenn sie noch keinen Plan von ihrer Zukunft hatten. Ich aber wusste genau, was ich wollte. Englisch studieren. Und Geschichte. Egal wie aussichtslos die Jobchancen, geschweige denn wie miserabel das Gehalt sein würden. Es ging mir nicht um das Geld. Wenn ich nicht meine Stromrechnung und die Miete bezahlen müsste, würde ich gänzlich auf das Strippen verzichten …
    »Woran denkst du?«, unterbrach James

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