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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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Wahnsinnig witzig, ein degradierter Seelendämon.
    »Gibt es einen Ort, wo wir ungestört reden können?«
    »Hey, Jungs, die Party ist vorbei. Sucht euch einen anderen Hexenmeister, den ihr beschwänzeln könnt.«
    Die Dämonen zögern, leisten aber meiner Aufforderung Folge. Langsam verstreuen sie sich in der Menge, Dorm kehrt wieder zu Madame Pompadour zurück, die mich mit einem interessierten Funkeln in den Augen beobachtet. Nein, nicht mich, Nazar. Sie drückt den Rücken durch und schiebt ihre Brüste in unsere Richtung, auch wenn das der Hexenmeister nicht einmal annähernd mitbekommt. Einmal gefallene Diva, immer gefallene Diva.
    Ich deute mit dem Kopf auf die Tür neben der Bar. Nazar folgt mir, gleitet nahezu schwebend über den Boden, die Blicke der Frauen folgen ihm, obwohl ich direkt neben ihm laufe. Was ist los mit ihnen? Wenn sie sich zwischen einem alten, hässlichen Knacker und einem heißen Oishine entscheiden müssten, würde ihre Wahl doch glatt auf Ersteren fallen.
    Plötzlich geht ein andächtiges Raunen durch die Gruppe an Männern, die sich um Claires Polestange versammelt haben. Ich zwinge mich, nicht hinzusehen, und tue es trotzdem. Aus reiner Neugierde. Ich bleibe direkt neben der Bar stehen und starre auf die Bühne, auf der Claire gerade ihr Höschen abstreift, um es im selben Moment wieder hochzuziehen und sich dann mit einem koketten Lächeln sowie einer Kusshand von der Menge zu verabschieden. Was ihnen allen jedoch entgeht, ist der traurige Glanz in ihren Augen. Der Hexenmeister stößt einen anerkennenden Pfiff aus, der im aufkommenden Gejohle untergeht.
    »Hübsch, die Kleine.«
    »Sie hat mich gebannt«, murmle ich und merke, wie mir plötzlich heiß wird.
    Claire schwingt sich noch mal die Stange hinauf und begegnet meinem Blick. Sie visiert mich direkt an, dreht sich und ist plötzlich kopfüber an der Stange, die Beine links und rechts daran vorbei gespreizt. Eine kleine Zugabe also. Nur für mich. Das rote Dreieck lacht mich und meinen Schwanz provozierend an.
    »Komm«, stoße ich mit zusammengebissenen Zähnen aus, reiße die Tür auf und warte, bis Nazar Malovic mir folgt. Seine Schritte sind andächtig, seine Miene heiter. Es ist ungewöhnlich, ihn in dieser Gestalt zu sehen.
    »Was?«, frage ich gereizt.
    »Nichts. Sie ist nur … anders«, sagt Nazar und schreitet den Flur entlang, an dessen Wänden Fotografien der weiblichen Dämonen und anderen Frauen hängen.
    Schwungvoll öffne ich die Tür mit der Aufschrift AIR und nehme auf dem abgewetzten Sofa Platz, als wäre es Pragaz’ Thron und kein schimmelndes Second-Hand-Mobiliar. Nazar bleibt an der Tür stehen.
    »Du hast auch schon mal besser gelebt.«
    »Komm zur Sache, Hexenmeister.«
    Ich mache eine ungeduldige Handbewegung. Meine Gedanken wandern zu Claire. Eigentlich könnte ich noch draußen stehen und ihr …
    »Und du hattest schon immer eine interessante Konversationstechnik, Rashen«, sagt Nazar. »Du wolltest wissen, wie ich von deiner Bannung erfahren habe, richtig? Ezra hat es gesehen.«
    Ich lege die Stirn in Falten. »In ihrem Kartenspielchen? Hat sie mittlerweile eine Karte von mir angefertigt?«
    Nazar übergeht meine Worte: »Sie hat viele Dinge gesehen, die ich nicht wahrhaben wollte. Mir ist ein Fehler unterlaufen, Rashen, ein ungemütlicher Fehler.«
    »Du hast ein Kind gezeugt und ihr die Magie beigebracht?«, vermute ich und breite meine Arme auf der Lehne aus. Nazar betrachtet mich mit einem geringschätzigen Blick aus seinen grünen Augen, lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Er ist einer der wenigen Menschen, die ich schätze.
    »Ich hatte einen Schüler, Hoyt. Ein Norweger, der sich als äußerst talentiert herausgestellt und sich bestens bewährt hat.« Nazar macht eine Pause und schließt für einen Bruchteil einer Sekunde seine Augen. Als er sie wieder öffnet, haben sie ihre natürliche Farbe angenommen. Lila.
    »Zwängt dich ganz schön ein, was?«, höhne ich und grinse. Ich spreche von Nazars äußerer Hülle.
    »Dieser Körper? Ja, das tut er.« Wieder eine kurze Pause. »Hoyt hat sich meine Formelsammlung unter den Nagel gerissen.«
    »Na und? Soll er doch«, erwidere ich achselzuckend.
    »Du verstehst nicht, Rashen. Ich habe die letzten zwei Jahrhunderte damit verbracht, die Sammlung auszuweiten und zu vervollständigen. In den falschen Händen ist diese Sammlung sehr wertvoll.«
    Ich habe nicht den blassesten Schimmer, worauf dieser Kerl hinauswill.
    »Komm zur

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