Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
Vom Netzwerk:
ihre sich weitenden Kohleaugen, die mich schon immer an die eines Raben erinnert haben, und weiß auf der Stelle, dass sie dabei ist, meine Gedanken zu lesen. Das Kribbeln verstärkt sich und breitet sich wie eine gewaltige Welle in meinem Körper aus.
    »Lass das.«
    Aufreizend stemmt sie eine Hand in ihre Hüfte und grinst mich verschlagen an. Ezra Malovic, die Tochter des größten Hexenmeisters, auf der Suche nach meinen Gedanken. Menschlicher Körper, menschliche Schwäche. So war es schon vor sechzehn Jahren, und so wird es auch immer bleiben. Hexen ziehen ihre Energie entweder aus den Menschen, da diese nicht auf ihre innere Macht zugreifen können, aus der Natur oder aus Seelen, die weder in der Hölle noch im Himmel gelandet sind. Das können aber nur sehr, sehr wenige. Und Ezra gehört nicht dazu.
    »Was weißt du über Levathian?«
    »Nicht besonders viel.«
    Das Kribbeln lässt nach, und ich entspanne mich sofort.
    »Dämonenlakai?«, wiederhole ich und mache eine ungeduldige Geste.
    »Ein Gezeichneter, ja.«
    Ein Dämon, der bereits einem anderen gedient hat. Verbunden durch ein Tattoo mit dem Zeichen des Dämons, dem er dient. Ich habe mich nie dazu veranlasst gesehen, andere Dämonen zu meinen eigenen zu machen. Es ist gefährlich. Und auch mit gewissen Risiken verbunden.
    »Woher weißt du das?«
    »Auch Hexen tratschen untereinander. So etwas soll vorkommen.«
    Ezra betrachtet ihre schwarzlackierten Fingernägel. Sie löst ihren Blick und lächelt Claire an. Das boshafte Funkeln in ihren Augen nimmt zu, die schwarzen Pupillen verschmelzen fast völlig mit ihrer dunklen Iris.
    »Na, Miss Coggswell, wie macht sich unser Ex-Seelendämon so? Eine Granate im Bett, was?« Mit einer aufreizenden Bewegung schüttelt sie ihr wallendes Haar und schaut Claire provozierend an. Wie schön, dass sie sich wenigstens an die positive Seite meines Gebanntseins erinnert. Ein Quickie in ihrem Bett.
    »Nein, in diesen Genuss bin ich leider Gottes noch nicht gekommen.« Claires Worte triefen vor Ironie.
    »Leider Gottes, du solltest aufpassen, von wem du in unserer Gegenwart sprichst, Kind«, sagt Ezra tadelnd und hebt den Zeigefinger.
    »Pardon«, erwidert Claire und rollt mit den Augen.
    Ezra schüttelt etwas bedauernd den Kopf. »Du weißt nicht, was dir entgeht, Kleines.«
    Anzüglich spitzt sie ihre Lippen, auch wenn ich sie hundertprozentig niemals geküsst habe. Claires Reaktion ist ein etwas säuerlicher Gesichtsausdruck, der an die zerknautschte Schnauze eines Mopses erinnert.
    »Ich glaube eher, dass er den Spaß mit mir verpasst. Aber so weit wird es niemals kommen.«
    »Oh, du magst zwar im Verführen ein kleines Biest sein, aber die Lust, die dir ein uralter Dämon im knackigen Körper eines Dreißigjährigen verschaffen kann, übersteigt deine kühnsten Träume. Noch dazu handelt es sich bei Rashen um einen ehemaligen Incubus. Kleines, dir entgeht etwas.«
    Gedankensplitter schießen durch meine Erinnerung. Stöhnen, Körper, die sich aneinander reiben, Ezras Brüste zwischen meinen Fingern. Prompt rast mir das Blut in die unteren Körperregionen. Claire wirft mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Levathian. Was weißt du über ihn?«, bringe ich das Thema wieder zur Sprache, so schön meine Bettgeschichten auch sein mögen.
    »Um das hier klarzustellen: Ich helfe euch, weil mein Vater ein alter, närrischer Kauz ist und sein Gewissen erleichtern will. Er kann den Gedanken nicht ertragen, dass er etwas Böses erschaffen hat.«
    »Aber damit musste er doch die letzten Jahrzehnte auch leben.« Bedeutsam nicke ich der Hexe zu. Ezra stößt mir im Gegenzug in die Rippen.
    »Hoyt ist gefährlich, weil er kein Gewissen hat. Er verkauft seine Seele, Stück für Stück, bis er so weit ist, in den Tartarus verfrachtet zu werden, weil er seine Schulden nicht abbezahlen kann. Was eigentlich traurig ist, denn er war der vielversprechendste Schüler meines Vaters.«
    »Komm endlich zum Punkt«, unterbreche ich Ezra ungehalten. Sie beobachtet mich schweigend. Wahrscheinlich hat sie das Bild ihres jammernden Vaters im Hinterkopf. »Levathian treibt sich erfahrungsgemäß bei Bankern herum, weil die das meiste einbringen. Wenn er sich mal blicken lässt. Und was ist der angesagteste Club der Stadt?«
    »Das Pascha «, antwortet Claire schlicht.
    »Richtig. Also wenn ihr ihn finden wollt, dann findet ihr ihn dort.«
    »Ich nehme an, du wirst uns nicht begleiten«, sage ich beiläufig und tippe an Ezras Nasenspitze. »Du hast

Weitere Kostenlose Bücher