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Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Nacht durchstrecken.
    „Mein Vetter is’ in Ordnung, keine Sorge. Der schläft immer so tief. Wir wollen nach Lopurn, zu seinem Vater, der is’ Weinhändler.“
    Während er harmlos plauderte, schritt Eryk in Richtung Fenster. Weg von Kaiden, dorthin, wo er Platz für einen Kampf hatte. Die rechte Hand behielt er dabei wie zufällig in der Nähe seines Dolches.
     
    Seine Schwerter hatte er zum Schlafen abgelegt, an die konnte er nicht heran …
    „Ihr seid Söldner?“ Der Barbier-oder-was-auch-immer wies zu den leider allzu gut sichtbaren Waffen. Man konnte regelrecht sehen, welche Gedanken durch den Verstand dieses schmierigen Kerls ratterten. Ein schwer bewaffneter Söldner begleitete einen Händlersohn. Das bedeutete möglicherweise versteckte Reichtümer, trotz ihres ärmlichen Äußeren. Eryk lehnte sich lässig an die Wand neben dem Fenster und schenkte den fünf Kerlen ein breites Grinsen. Abgerissene Gestalten. Schläger, keine ausgebildeten Krieger. Bewaffnet und auf diesem engen Raum brandgefährlich.
    „Söldner? Nee, nee, ich hab die Dinger … gefunden … rein zufällig.“ Er lachte dreckig. „Der vorherige Besitzer wollte die auch gar nicht mehr haben.“
    Kaiden, jetzt wäre der ideale Zeitpunkt aufzuwachen!
    Die Kerle musterten ihn abschätzig. Sie trugen ihre Waffen mit der Selbstverständlichkeit jahrelanger Erfahrung. Vielleicht waren sie selbst Söldner? Der vielleicht-Barbier starrte schon wieder zu Kaiden hinüber. Zum Glück schnaufte der nun leicht im Schlaf, ein sicheres Zeichen, dass er bald aus seinem todesähnlichen Zustand erwachen würde.
    „Wenn du die Zahnstocher da nich’ brauchst, helfen wir dir gerne damit“, sagte einer der Kerle mit einem Grinsen, das eine Landschaft fehlender und abgebrochener Zähne enthüllte. Die schräge Nase und mehrere gut sichtbare Narben bewiesen, dass er in mindestens einer Schlägerei den Kürzeren gezogen hatte. Dass er noch lebte bewies allerdings, wie unklug es war, sich mit ihm anzulegen.
    „Das sind echt schöne Schwerter. Aus Rashmind, das seh’ ich sofort. Nirgends gibt es so schöne Metallarbeit wie in Rashmind. Jedenfalls diesseits der Eisenberge nicht.“
    Der Kerl, der wohl doch kein Barbier war, machte Anstalten, zu Kaiden hinüberzugehen. Eryk würde ihm die Schwerter überlassen und sie sich zurückholen, sobald dieser verfluchte Magier wieder einsatzfähig war. Aber diese Kerle würden nicht gehen, ohne sich zu überzeugen, dass da nicht doch irgendwo Gold versteckt war.
    Eryk seufzte und nahm Kampfhaltung ein. So hatte er den Morgen jedenfalls nicht geplant!
    „Bleib, wo du bist, Fettbacke“, warnte er den nicht-Barbier freundlich.
    „Und wenn nicht?“ Fettbackes Kumpane zogen Dolche und Krummsäbel. Sie würden sich in diesem Raum gegenseitig behindern, vielleicht hatte er noch Überlebensaussichten.
    Eryk zog den Kampfdolch und nickte Fettbacke zu.
    „Es könnte sein, dass ich dann unduldsam werde. Mindestens einer von euch, vermutlich du selbst, würde dadurch beschädigt werden. Eventuell auch zwei. Du wärst jedenfalls der erste Anwärter für diesen Zustand. Also, Unduldsamkeit, meine ich.“
    „Häh?“
    Fettbacke und Konsorten blinzelten verständnislos. Anscheinend drückte Eryk sich zu gewählt aus. Das hatte man davon, wenn man sich zu lange mit Magiern herumtrieb!
    Er nutzte die Verwirrung und schlug Fettbacke wuchtig ins Gesicht. Damit waren es nur noch vier, Fettbacke würde in nächster Zeit bloß Suppe schlürfen.
    Dessen Kumpel stürzten sich nun geschlossen auf Eryk.
    Echt nicht mein Glückstag heute …
     
    Ein erstickter Schrei, gefolgt von dumpfem Aufprall.
    Zwei Geräusche, die Kaiden aus seinem Tiefschlaf rissen und kampfbereit in die Höhe trieben. Er erfasste die Lage mit einem Blick: Drei Männer mit Säbeln und Dolchen, die auf Eryk eindrangen. Zwei, die am Boden lagen. Davon rollte einer stöhnend hin und her, das Gesicht von Blut überströmt. Dem anderen ragte der Griff von Eryks Dolch aus der Brust. Eryk selbst regte sich nicht, aus mehreren Wunden strömte Blut. Einer der Kerle über ihm, der ebenfalls verletzt war, holte gerade mit seiner Klinge aus.
    Kaiden handelte, ohne nachzudenken. Seine Kampfstäbe lagen bereits in seiner Hand, einen warf er dem Mann, der seinen Liebsten umbringen wollte, gegen die Schläfe – er fiel wie ein Sack Mehl um. Einer seiner Kumpane folgte unmittelbar darauf, Kaiden erwischte ihn mit seinem zweiten Stock am Hinterkopf. Der letzte Angreifer sprang

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