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Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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konnte. Alles, was ihm blieb war, nicht einen Laut über die Lippen zu lassen.
    „Ich könnte dich umbringen, falls ich dich lange genug festhalte“, wisperte Naxander ihm ins Ohr und gab ihn dabei frei. „Dein Herz würde aufhören zu schlagen. Ich weiß es seit meinem sechsten Lebensjahr. Es war meine erste magische Regung. Bedauerlicherweise hat sie meine Zwillingsschwester dahingerafft. Ich habe sie sehr geliebt …“
    Eryk starrte auf sein Handgelenk, auf dem die Abdrücke von Naxanders Fingern rot leuchteten. Sein Herz schlug wie rasend, auch wenn der Schmerz inzwischen abgeklungen war. Ihm schauderte, als er begriff, was Naxander ihm damit sagen wollte – er durfte nur Magier und Priester berühren, sonst niemanden, und selbst diese nie auf unbedachte Weise. Es gab nicht allzu viele Magier …
    „Sexuelle Erregung ist genauso wirksam wie Schmerz“, sagte Naxander, der mittlerweile schräg vor ihm stand und ihn kalt lächelnd musterte. „Nein, nicht aufregen! Keine Vergewaltigung. Das beschädigt den Körper, der deshalb zu viel Kraft mit Heilung vergeudet, und verstört den Geist, das wirkt sich katastrophal auf die Selbstbeherrschung aus.“ Er sprach mit der Nachlässigkeit eines Mannes, der so etwas schon hunderte Male gesehen hatte. „Auch euer … sagen wir, lebhaftes Schauspiel vom letzten Mal muss nicht wiederholt werden, so anregend dieser Anblick zugegebenermaßen war. Irgendwann werde ich noch begreifen, wie ihr einen Wollust-Trank einschmuggeln konntet, sehr kreativ! Kaiden würde allerdings einen Selbstbeschwörungsbann brauchen, nicht wahr? Und damit wäre all die schöne, frisch gewonnene Energie ebenfalls sofort dahin.“
    Naxander beugte sich unvermittelt vor und pustete sacht auf Kaidens Rücken. Der schreckte hoch, fuhr suchend mit dem Kopf hin und her, beruhigte sich dann wieder.
    „Du wirst ihm mit der Hand Lust bereiten, ich will mich nicht darauf verlassen, dass du ihn ohne Trank richtig lieben könntest. Auch, wenn es ein faszinierendes Paradox nach sich ziehen könnte, falls Kaiden überzeugt ist, unzüchtig gewesen zu sein, während du dich gegen deinen Willen dazu gezwungen sehen würdest – bei ihm wäre ein Wahrheitszauber wirksam, bei dir nicht. Oder auch umgekehrt. Magie ist so dumm …“ Er lachte leise. „Und Wahrheit, mein Freund, Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters. Merk dir das.“
    Er wedelte nachlässig, plötzlich wieder ganz der joviale Adlige, wie Eryk ihn kennen gelernt hatte.
    „Ich schwatze, und der arme Kaiden wartet doch so dringlich. Nun los! Sei so zärtlich wie du nur willst, lass dir Zeit. Bereite ihm Lust, ich will einen Höhepunkt sehen. Es sei denn, du möchtest das nicht, dann übernimmt Neko deinen Part – nicht mit der Hand! – und du siehst zu. Wäre dir das lieber?“
    Eryk biss die Zähne zusammen, bis es knirschte und schüttelte stumm den Kopf.
    „So denn, viel Vergnügen … Sobald du ihn berührst, kann er dich wieder normal wahrnehmen und hören, wir andere bleiben weiterhin für ihn unsichtbar. So, zieh dich bitte aus, du bist ebenfalls ein angenehmer Anblick.“
    Er verneigte sich und ging in den hinteren Teil des Raumes.
    „Eine Sache noch: Du darfst ihm sagen, wer du bist, ansonsten schweigst du. Jede Silbe, die du zu viel hauchst, bringt dir Ungemach ein.“
    Eryk blickte langsam über die Schulter – Neko stand mit ausdrucksloser Miene hinter ihm, mit einem Lederriemen in der Hand. Er schluckte, nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Rasch entledigte er sich seiner Kleidung, dann trat er an Kaiden heran, zu allen Göttern betend, endlich aus diesem Alptraum erwachen zu dürfen.
    Unsicher, was er tun sollte, stellte er sich nah an ihn heran und versuchte ihn zu entlasten. Kaiden ließ es zuerst geschehen, bald aber wurde ihm wohl klar, dass etwas an dieser Situation falsch war und wehrte sich gegen ihn.
    „Naxander?“ Seine Stimme klang so ängstlich, dass Eryk hätte heulen können. „Ich bin es“, wisperte er ihm zu. Erleichtert spürte er, wie sich Kaiden sofort entspannte, erneut vertrauensvoll an ihn lehnte und zuließ, dass er ihm die vor Überanstrengung zitternden Arme stützte.
    „Was geschieht hier? Warum bin ich nackt und stehe da, als sollte ich gefoltert werden? Du bist ebenfalls nackt, oder? Kannst du mich befreien? Naxander hat mir einen Magiebann aufgezwungen, ich kann gar nichts tun, ich …“
    Auch wenn das sturzbachartige Plappern zeigte, dass es Kaiden soweit gut zu gehen schien:

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