Rashminder Nächte 2 (German Edition)
durchführte, die ein X bildeten, kämpfte er gegen ihn an. Kaidens Schmerzensschrei mischte sich mit Eryks flehentlichen Bitten aufzuhören. Die Schnitte gingen vermutlich nicht tief, dennoch, Blut quoll hellrot aus den Wunden. Kaiden schrie anhaltend weiter, stemmte sich gegen Naxanders Hand. Er riss verzweifelt an seinen Fesseln, bis sich Naxander zu ihm herabbeugte und etwas in sein Ohr flüsterte, das Eryk nicht hören konnte. Augenblicklich brach Kaiden schluchzend in sich zusammen. Mit einem zufriedenen Grinsen tätschelte der Magier ihm die Schulter und ließ dann endlich von ihm ab.
„Wie lange hält das an?“, presste Eryk heiser hervor. Er konnte einfach nicht den entsetzten Blick von dem Blut abwenden, das über Kaidens Haut strömte, konnte sich vor dem schmerzerfüllten Stöhnen nicht verschließen, mit dem sich sein Liebster am Boden wand.
„Nun, bei den meisten ist es nach vier bis acht Stunden vorbei“, erwiderte Naxander mit diesem vorgetäuschten Mitgefühl, für das Eryk ihn hätte töten können – langsam und grausam.
„Andere sind so empfänglich für diesen Alptraum, dass sie gar nicht mehr freikommen wollen. Oder sie sind zu schwach, um sich von dem Bann zu lösen und bleiben ewig gefangen. Was denkst du, Eryk? Leidet er gerne? Ist er schwach?“ Mit einem spöttischen Zwinkern schritt er zur Kerkertür.
„Du entschuldigst, dass ich euch diesmal nicht dabei zusehe. Bleibe ich hier drinnen, bringe ich mich unnötig in Gefahr. Ich habe auch schon mehr als genug Zeit an euch verschwendet, so unterhaltsam es zugegebenermaßen war … Wenn es vorbei ist, kann ich es mir durch die Augen des Dämons anschauen, wann und so oft ich will, und ganz in Ruhe genießen.“ Kalt lächelnd trat er noch einmal an Eryk heran.
„Ach ja – sobald er den Bannkreis aufgehoben hat, könnte es ungemütlich für dich werden. Der kleine Dämon dort neben dir ist absolut harmlos. Sein einziger Nutzen besteht darin, negative Energie auszustrahlen … Kaiden nimmt ihn wahr, allerdings aus deiner Richtung, während er glaubt, dass du daneben liegst und von dem Dämon gequält wirst. Selbst seine Magie führt ihn zu der Schattenkreatur, wenn er nach dir sucht.“ Er verneigte sich und ließ Eryk mit all seiner Angst, Verzweiflung und Wut allein zurück. Mit dem Mann, den er mehr liebte als irgendetwas sonst auf dieser Welt. Den Mann, dessen Sinne so verwirrt waren, dass er womöglich im Wahnsinn verenden würde. Der ernstlich verletzt war und sich vor Schmerz halb ohnmächtig durch eine stetig wachsende Blutlache rollte.
Der ihn, sobald er sich davon erholt hatte, angreifen würde, im Glauben, er sei irgendein gehörnter Schattenfresser. Eryk schloss die Augen. Das war ein böser, böser Traum, das alles konnte einfach nicht wahr sein …
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Da war es wieder. Diese raue, grollende Stimme ganz in seiner Nähe. Kaiden hatte sich bereits so weit wie möglich zurückgezogen und kauerte in der äußersten Ecke des kalten, feuchten Verlieses, fest an die Mauern gedrückt; dennoch, er konnte dieser Stimme nicht entfliehen. Was war mit Eryk? Was hatten Naxander und dieser Dämon ihn angetan, hatten sie ihn umgebracht? Oder ebenso verwundet wie ihn selbst? Lag Eryk hier irgendwo, gefoltert von der Bestie, der diese grausame Stimme gehörte? Wenn er doch nur besser sehen könnte!
Alles war flackerndes Licht und wirbelnde Schatten. Den Dämon konnte er spüren, es war keine mächtige Entität. Gewiss war er an Ort und Stelle gebannt, andernfalls hätte er sich längst auf ihn gestürzt. Magier waren für diese Kreaturen reizvoller als sterbliche Menschen – mehr Lebensenergie.
Jetzt, wo seine Wunden zu heilen begonnen hatten, fühlte er sich stark. Naxander hatte ihn mit Energie regelrecht überschwemmt, ihn auf jede erdenkliche Art stimuliert – wozu?
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„Eryk!“, rief er verzweifelt. Wie lange hatte der Dämon sich bereits an ihm weiden, ihm seine Lebenskraft entziehen können? „Sprich mit mir!“
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Der Schattenfresser verhöhnte ihn, von Eryk kam kein Laut. Noch immer war seine Sicht so verwirrt. Er konnte den Dämon als schlierendurchzogenes, waberndes Etwas sehen, das über einem regungslosen Körper hockte. Kein Zeichen, dass sein Liebster atmete.
Kaiden schluchzte unterdrückt, schloss die brennenden Augen, um dieses Ding nicht länger anstarren
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