Rashminder Nächte 3 (German Edition)
einer Laterne hierher gebracht worden war, geführt von einem Schüler Naxanders, kaum fähig, sich aus eigener Kraft aufrecht zu halten. Jetzt war es heller Tag, die Fensterläden weit geöffnet, sodass es keine Möglichkeit gab sich einzureden, dass es vielleicht nur ein böser Traum gewesen war.
Naxander stand wortlos auf und ging zum Fenster hinüber.
Kaiden setzte sich hin, wartete verwirrt, was nun von ihm erwartet wurde.
„Es wird Zeit, dass du dich nützlich machst“, sagte Naxander schließlich, ohne ihn anzusehen. „Zieh dieses Hemd aus und mach dich bereit.“
Einen Moment lang blieb Kaiden wie erstarrt sitzen. Nicht in seinen finstersten Träumen hätte er befürchtet, Naxander könnte ausgerechnet das von ihm verlangen!
Die wohlbekannte Angst kroch in seine Glieder. Entsetzliche Angst davor, einen Befehl seines Herrn zu verweigern. Er klammerte sich an einen der Holzpfosten des Bettes, kämpfte verzweifelt gegen die Panik an, bis diese stärker wurde als die Angst vor sexueller Gewalt. Naxander schien weder sein panisches Zähneklappern noch das hektische Luftringen zu bemerken, er drehte sich zumindest nicht zu ihm um.
Ich will nicht!, schrie Kaiden innerlich. Es war sinnlos. Im selben Moment, als er aufgab, bereit, sich dem Befehl zu unterwerfen, verschwand die Panik und hinterließ allumfassende Leere.
Kaiden zog sich langsam aus, darauf konzentriert, an nichts zu denken. Sobald er nackt im Raum stand, wartete er auf Naxanders Aufmerksamkeit. Der blieb jedoch am Fenster stehen, tief in Gedanken versunken, wie es schien. Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. Als Kaiden die Spannung nicht mehr ertrug, flüsterte er schließlich: „Soll ich mich hinlegen, Herr, oder wie wollt Ihr mich haben?“
Naxander fuhr herum und starrte ihn entgeistert an. Er öffnete den Mund, fand nichts zu sagen. Schüttelte den Kopf und trat dann auf ihn zu. Kaiden wich zurück, bis er über etwas stolperte und zu Boden stürzte.
Naxander kniete sich vor ihm nieder, mittlerweile wieder völlig beherrscht. Lediglich eine gewisse Neugier lag in dem Blick, mit dem er Kaidens Körper musterte.
Naxander wartete, bis sich der junge Mann gefasst hatte. Kaiden saß noch immer verkrampft am Boden wie er gelandet war, mit den Händen nach hinten gestützt. Die Beine hatte er so nah es ging angezogen, um seine Blöße zu verbergen.
„Ich wollte, dass du dich für einen kleinen Ausflug bereit machst, da war mein Befehl wohl uneindeutig? Ich habe dabei an wetterfeste Kleidung und einen warmen Mantel gedacht, was sich alles in der Truhe dort befindet.“
Kaiden schluckte und nickte, ohne ihn anzusehen. Nun war Naxander klar, warum er sich mit aller Macht gegen den scheinbar so einfachen Befehl gewehrt hatte. Diesen Kampf hatte Naxander in seinem eigenen Inneren gespürt, mit furchterregender Intensität. Kaidens Widerstand, die wachsende Panik – und das Verlangen, ihn mit aller Härte dafür zu bestrafen. Um nichts in der Welt hätte er sich umdrehen wollen; er war sicher, dass er Kaiden dann zu Tode geprügelt hätte.
Langsam verebbte das Beben des nackten Körpers, der mittlerweile andere, kaum weniger unerwünschte Triebe in Naxander weckte. Nur mühsam schaffte Kaiden es schließlich, den Kopf zu heben und wie ein gehetztes Kaninchen zu ihm aufzublicken.
„Anscheinend habe ich Euch missverstanden, Herr“, wisperte er beschämt.
„So ist es.“ Naxander zögerte. Er wollte Kaiden berühren. Ihm über den Kopf streicheln und diese wirren roten Locken spüren. Erkunden, ob seine Haut wirklich so weich war, wie sie wirkte. Ihm war klar, dass Kaiden seine Berührung hassen würde, was ihn für einen Herzschlag zurückhielt. Dann aber erinnerte er sich, dass dieser Mann sein Eigentum war und packte ihn am Arm. Nicht sanft, wie er es sich einen Moment zuvor gewünscht hatte, sondern mit brutaler Gewalt. Kaidens Augen weiteten sich wie erwartet, als pure Energie seinen Körper flutete. Rasch begann er zu zittern, wie jeder Magier, der nicht daran gewöhnt war. Fünf, sechs Tage würden genügen, um Kaiden davon abhängig werden zu lassen. So wie alle anderen, die ihm dienten. Er war nicht stark genug für ihn. Niemand war das. Mit einem Ruck zerrte Naxander ihn in die Höhe und gab ihn danach frei.
„Zieh dich an!“, befahl er. Es gab keinen Grund, enttäuscht zu sein. Dummheit, von diesem Jungen zu erwarten, er könne ihm ernsten Widerstand bieten. Neunte Nanchra oder nicht, er war ihm nicht gewachsen. Genauso wie
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