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Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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genug Erfahrung mit Magiern, die eifrig ihr Wissen der Welt mitteilen wollen, ob diese nun dafür bereit war oder nicht. Der oberste Wichtigtuer wirkte ein wenig indigniert darüber, so rüde unterbrochen worden zu sein, fuhr dann aber fort:
    „Torgen hat bei seinem Fluch ein wenig mehr getan, als Naxander von ihm gefordert hat. Erklär es bitte selbst, mein Bester.“
    Torgen verzog bei dieser Anrede kaum wahrnehmbar das Gesicht, gab sich sonst allerdings kein Zeichen von Schwäche.
    „Kaiden ist durch den Fluch, den ich über ihn verhängen musste, an Naxander gebunden. Er muss ihm gehorchen, andernfalls erleidet er schwerste Angstanfälle bis an den Rand des Wahnsinns – oder darüber hinaus. Solange, bis er entweder gehorcht oder man ihn für den Ungehorsam bestraft. Naxander wiederum wird gezwungen, Kaiden mit aller Härte bestrafen zu müssen. Naxander wusste allerdings nicht, dass ich einen Fluch keineswegs laut aussprechen muss, darum konnte ich ihn stillschweigend erweitern. Zum einen kann Naxander ihn nur ein einziges Mal am Tag bestrafen.“ Torgens Blick warnte ihn, irgendetwas zu sagen. Wusste die Gilde nicht, dass es diese Einschränkung auch bei ihm mit Kaiden gab?
    „Viel wichtiger ist: Kaiden kann ohne echte Magie zu benutzen mit dir sprechen, Eryk, sobald ihr gleichzeitig aneinander denkt. Ich konnte es ihm nicht deutlich sagen, lediglich, dass er immerzu an dich denken soll, um durchhalten zu können. Kaiden wird dir dann nicht erzählen können, wo er sich befindet, aber er kann deine Schritte instinktiv zu Naxander lenken. Es ist, als würdet ihr gemeinsam losziehen, um die Schale der Unsichtbarkeit zu finden.“
    „Und du bist sicher, dass das funktioniert?“, fragte Eryk skeptisch.
    „Wenn du deinen Geist für ihn öffnest und er sich in diesem Moment nach dir sehnt, wirst du es erleben. Zumindest an letzterem habe ich nicht den geringsten Zweifel. Zumal ich es ihm befohlen habe.“
    „Wir müssen weiterhin davon ausgehen, dass Fürst Naxander nach dem Thron strebt. Vermutlich dienen seine teils merkwürdigen Aktionen dazu, dieses Ziel ohne einen Kampf zu erreichen. Er besitzt keine militärische Macht und auf einen Magierkrieg wird er sich nicht einlassen wollen“, mischte sich einer der Stadträte ein.
    „Ihr irrt euch.“ Eryk schüttelte heftig den Kopf, ohne seine betont lässige Haltung aufzugeben. „Ich habe diesen Mann jetzt zwei Mal aus nächster Nähe erlebt. Naxander ist niemand, der auf einem Thron sitzen und direkte Macht ausüben will.“
    „Würdet Ihr das genauer erklären, junger Mann?“, fragte Norwolt steif. Man merkte ihm an, wie sehr es ihm widerstrebte, Eryk auch nur anzusehen, geschweige denn, das Wort an ihn zu richten.
    „Naxander will zuschauen. Egal bei was. Es geht ihm dabei, denke ich, noch nicht einmal um möglichst viel Leid. Er will an Emotionen teilhaben, die er selbst nicht erleben kann.“ Eryk suchte verzweifelt nach Worten. Wie sollte er das alles verständlich machen? Wo war Kaiden, wenn man das Plappermaul so dringend brauchte?
    „Er kann nur Magier berühren, und selbst die nicht allzu lange, nicht wahr? Aber da draußen gibt es viel mehr Menschen als Magier. Als wir das zweite Mal von ihm geschnappt wurden, hat er verlangt, dass ich Kaiden …“ Unbehaglich brach er ab. Das war eigentlich nichts, was er in der Öffentlichkeit diskutieren wollte.
    „Wir können es uns vorstellen, so wenig erfreulich ein solches Gedankenbild auch ist.“ Norwolt nickte, mit einem Gesicht, als hätte er in einen verfaulten Apfel gebissen.
    „Ich sollte dabei keine Gewalt anwenden, im Gegenteil. Naxander wollte sanfte Berührungen sehen.“ Mit äußerster Beherrschung schaffte Eryk es, den Blicken der Männer standzuhalten, die ihn größtenteils verächtlich oder angewidert musterten. „Hätte ich mich geweigert, wäre einer von Naxanders Leuten eingesprungen, der dann allerdings besonders brutal vorgehen sollte.
    Der Punkt ist: Naxander wollte es nicht selbst tun, obwohl es ihm bei Kaiden möglich gewesen wäre. Er wollte uns nicht unbedingt vor Schmerz schreien hören. Alles was er wollte war beobachten. Und eben die Bedingungen vorgeben, wie es abzulaufen habe. Das ist der zweite Aspekt. Naxander will Kontrolle.“
    „Genau deshalb müssen wir zwingend davon ausgehen, dass er die Königskrone …“
    „… liebend gerne auf einem anderen Kopf belässt“, sagte Eryk und genoss es, wie Norwolt langsam zu kochen begann. Der Stadtmeister hatte es

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