Rashminder Nächte 3 (German Edition)
nicht länger. Naxander dachte einen winzigen Moment daran, die Bestrafung auszusetzen, doch da wallte der Zwang von Neuem auf. Magie ließ sich nicht betrügen. Er schüttelte fahrig den Kopf und konzentrierte sich auf die Frage seines Schülers.
„Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit aufsässigen Sklaven zu beschäftigen, und kann mir leider nicht jedes Vergnügen leisten, das mir gefallen würde. Fang endlich an!“
Ungeduldig schloss er die Tür. Dieser Fluch war mächtig, das hatte er völlig unterschätzt. Bedauerlicherweise müsste er als Ganzes gebrochen werden, bevor man ihn abändern könnte.
Das Klatschen eines Lederriemens auf nackter Haut, gefolgt von einem unterdrückten Schrei, trieb Naxander fort. Er konnte den Schmerz beinahe selbst spüren …
Wie lange es wohl dauern würde? Er hätte Neko genauere Anweisungen geben müssen. Wer wusste schon, wie lange Kaiden standhalten konnte, bevor er das Bewusstsein verlor? Er war schließlich nicht nur ein Magier, sondern auch sehr hart im Nehmen! Und er hatte ihn mit Energie geflutet.
Eine Stunde sollte hoffentlich genügen, dachte er unbehaglich und zog sich in die Bibliothek zurück.
Es waren beinahe drei Stunden vergangen, als Naxander den Raum wieder betrat. Ungehalten starrte er auf das Bild, das sich ihm bot: Kaiden, nackt, blutend und besinnungslos, lag auf dem Bett. Offenkundig hatte sein Martyrium gerade erst geendet. Er hatte für die unpräzise Anweisung hart büßen müssen.
Das nächste Mal gebe ich Neko eine Zahl vor, dachte Naxander bewusst distanziert. Es bekümmerte ihn dabei weniger, dass Kaiden halbtot geprügelt dalag und die Bettlaken mit seinem Blut besudelte. Was ihm sehr missfiel war die Tatsache, dass Neko gerade anscheinend versuchte, sich an ihm zu vergreifen, denn er stand mit heruntergelassenen Hosen da und wischte seinem Opfer das Blut von den zerschlagenen Pobacken.
„Welche Art von Vergnügen erhoffst du dir mit einem Ohnmächtigen?“, fragte Naxander milde lächelnd. Neko zuckte nur mit den Schultern und zog sich ohne Eile wieder an.
„Es war anstrengende Arbeit, Herr. Ich wollte lediglich etwas Energie von ihm stehlen, was auf diese Weise immerhin amüsant ist.“ Er hielt die rechte Hand hoch, an der einer der verbotenen Ringe prangte. Naxander trat zu ihm und fasste ihn am Arm.
„Das ist mein Spielzeug, lass die Finger von ihm“, sagte er tadelnd und drückte Neko dabei rückwärts. „Aber wenn du dich so sehr in meinen Diensten verausgabt hast, erhältst du selbstverständlich eine Belohnung.“
Neko stöhnte begehrlich, er wusste, dass Naxander ihn zum Bett dirigierte.
Warum tue ich das?, dachte Naxander, während er sich bereits seiner Kleidung entledigte und an Nekos Hose zerrte. Warum?
Als er Neko einige Minuten später fortschickte, setzte er sich zögerlich neben Kaiden nieder. Der Anblick des zerschlagenen, blutigen Körpers störte ihn, so aus der Nähe betrachtet. Sehr sogar. Dabei hatte er vor nicht allzu langer Zeit selbst Kaidens Rücken mit einem Messer attackiert und Gefallen daran gefunden. Behutsam legte er die Hände auf Kaidens Hinterkopf und schickte ihm heilende Energie. Sofort bäumte sich Kaiden auf, oder versuchte es zumindest, bevor er mit einem schmerzerfüllten Zischen wieder zusammensackte. Anscheinend war er nicht vollständig bewusstlos.
Ja, es war richtig, Neko aufzuhalten!
Naxander ergriff seine rechte Hand, mit der Kaiden sich in die Decke unter ihm krallte, die andere Hand hielt er auf seinen Kopf. Der junge Mann spannte sämtliche Muskeln an und wand sich stöhnend, bis seine Wunden soweit verheilt waren, dass Naxanders Berührung nicht mehr schmerzte. Schwer atmend blieb er mit geschlossenen Augen liegen und wartete vermutlich, was nun als nächstes mit ihm geschehen würde. Er wirkte so schicksalsergeben … Naxander zog sich die schwarzen Stoffhandschuhe über, die es ihm ermöglichten, ein Lebewesen für kurze Zeit zu berühren, ohne es zu quälen oder sogar umzubringen. Dann drehte er Kaiden auf den Rücken und betrachtete forschend das von getrocknetem Blut und Tränen überströmte Gesicht. Sah, wie Kaiden mit flatternden Lidern seine zuckenden Hände zurückhielt, um unwillkürliche Abwehrreaktionen zu unterdrücken. Es berührte ihn, wie hilflos er aussah, wie hilflos er war , und trotzdem versuchte Kaiden sich zu beherrschen.
Nein, dieser Mann war nicht zerbrechlich und ganz gewiss nicht schwach! Das hatte er heute bewiesen.
Naxander legte ihm
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