Rashminder Nächte 3 (German Edition)
verstehen, nicht wahr?“ Naxander strich mit einem Finger über Kaidens Arm, unter dem er seinen Kopf verbarg. Er zischte leise, wütend darüber, dass sein Körper sich nach der Berührung sehnte, sich nach der Kraft sehnte, die er dadurch erhalten würde. Es widerte ihn an, wie wenig er bereits jetzt diese Sehnsucht unter Kontrolle hatte.
„Steh auf, Sklave.“
Gerade noch rechtzeitig erinnerte sich Kaiden, dass er jedem Befehl sofort gehorchen musste. Naxander durfte keinen Verdacht schöpfen!
Hastig warf er sich vom Bett herunter und rappelte sich hoch, die Hände schützend vor seinem Geschlecht. Er hätte schreien können, als Naxander sich hinter ihn stellte und ihm höchstpersönlich ein sauberes Lendentuch anlegte. Jeder Hautkontakt war Folter pur. Zumal sein Körper auf die Magie mit Erregung reagierte, die er nicht verbergen konnte. Das Blut pochte in seinen Wangen, als er mit steifen Bewegungen seine Hose überstreifte. Irgendjemand hatte ihn zwischendurch gewaschen, bemerkte er dabei. Nichts, worüber er nachdenken sollte.
„Wir werden einen kleinen Ausflug machen“, flüsterte Naxander in sein Ohr. Kaiden wollte vor ihm zurückschrecken, doch es wurde ihm nicht gestattet: „Steh still!“
Schwer atmend gehorchte Kaiden und wünschte nun, der Fluch wäre tatsächlich wirksam. Es wäre leichter, sich von magischer Angst zum Gehorsam zwingen zu lassen als selbst den Willen dazu aufzubringen und dazu noch Panik vorzutäuschen …
„Sicherlich bist du sehr müde? Neko hat dich fast zu Tode geprügelt, das war so nicht beabsichtigt.“ Naxander pustete ihm sacht in den Nacken; Kaiden erschauderte heftig.
„Gut, dass man kaum mehr etwas davon sieht, lediglich hier und da ein blasser Striemen.“ Er wimmerte leise, während Fingerspitzen kribbelnd-feurige Linien über seinen bloßen Rücken zogen. Zitternd ertrug er es, darauf konzentriert, Angst zu fühlen. Angst zu zeigen. Er musste ein vollendetes Schauspiel abliefern!
„So schöne Haut … Es ist seltsam, bislang fand ich diese käsebleiche Haut von Rothaarigen immer abstoßend, und all diese grässlichen Sommersprossen erst! Aber du siehst aus wie in Sahne gebadet, einfach nur schön.“ Naxanders Hände legten sich besitzergreifend auf seine Schultern. Kaiden ging stöhnend in die Knie. Es war leicht sich an die heillose Panik zu erinnern, die er erst vor wenigen Stunden im Kampf gegen den Fluch durchgestanden hatte. Schwer atmend täuschte er vor, gleichzeitig aufstehen und zusammengerollt am Boden liegen bleiben zu wollen. Um Naxanders Geduld nicht zu strapazieren – und ihm dabei Zeit zu geben sich zu wundern, dass er keinen Reflex spürte, ihn bestrafen zu wollen – stellte er sich nach einigen Augenblicken wieder aufrecht hin und verharrte still.
Leise lachend schritt Naxander um ihn herum.
„Sieh mich an!“
Ein wenig zittrig, wie gegen einen Widerstand, hob Kaiden den Kopf und sah zu ihm hoch. Naxander war nicht viel größer als er, strahlte allerdings ein Machtbewusstsein aus, das ihn deutlich majestätischer wirken ließ. Es war leicht, sich vor ihm zu fürchten.
„Es wird ein Vergnügen, dich zu erziehen, mein Hübscher. Die anderen gehorchen mir, weil es ihnen Macht und ein sorgloses Leben im Luxus schenkt. Weil sie süchtig nach meiner Berührung und der Magie sind. Es ist wundervoll, sie zu beherrschen, ihnen Kraft zu geben oder zu verweigern. Sie vor mir im Dreck kriechen zu sehen und sie betteln zu hören.
Aber du, du widerstrebst mir.“ Er hielt seine Finger dicht genug an Kaidens Gesicht, dass er die Magie spürte, die von ihm ausging, fasste ihn allerdings nicht an.
„Also, du kennst die Frage: Auf welche Weise kann ich die Königin entmachten?“
Ihr Götter, es ist zu früh, viel zu früh!
Er konnte Naxander nicht hinhalten. Nicht, ohne zu enttarnen, dass der Fluch nicht wirkte.
„Bitte …!“ Kaiden spürte echtes Entsetzen, als er vor ihm zurückwich, bis er an die Wand stieß. Schwer atmend flüsterte er:
„Torgen … Mein Meister. Er beschützt eine Frau. Sie ist der Schlüssel zur Königin.“
„Weiter, mein Lieber. Ich will dich nicht noch einmal zwingen. Du weißt ja, auch ein junger Magier hat Grenzen der körperlichen Belastbarkeit.“ Naxander berührte sacht Kaidens Wange, was er mit einem schmerzlichen Zucken hinnahm.
„Es sei denn, du willst eine Wiederholung des heutigen Kummers ersparen und wirst meinem Befehl gehorchen.“
„Ich … kann nicht …“, wisperte Kaiden gequält,
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