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Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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wir dich nicht, dann wirst du hier wahnsinnig. Bei Torgen dürftest du dich im Moment nicht wirklich wohl fühlen. Also, komm zu mir mit, du kennst dich da schließlich aus.“
    Eryk hatte hier einmal übernachtet, nachdem er Torgen zum ersten Mal aufgesucht hatte. Es schien in einem anderen Leben gewesen zu sein.
    Lark brachte ihm einen Becher mit Branntwein und setzte sich wortlos ihm gegenüber hin.
    Das Haus war genauso wie sein Besitzer: vollkommen unscheinbar. Für gewöhnlich verriet die Einrichtung viel über den Menschen, der darin lebte. Hier hingegen war es schwer vorstellbar, dass überhaupt jemand in diesem Haus wohnte. Alles war ordentlich und geradezu übertrieben sauber, obwohl Lark wohl kaum mit einem Gast gerechnet hatte. Die Möbel waren schlicht, nicht hell noch dunkel, weder teuer noch billig. Es gab keinen Zierrat, nichts, was ohne Nutzfunktion war. Man könnte meinen, dass dieses Haus nur als Maskerade dienen sollte, um einen Bewohner vorzutäuschen, den es gar nicht gab.
    Was für’n Unsinn!, dachte Eryk müde und leerte dabei den Becher bis auf den letzten Tropfen. Am liebsten hätte er um Nachschub gebeten, doch er wollte bei vollem Verstand und Einsatzkräften bleiben, wenn – sobald – Kaiden es irgendwie schaffte, zu ihm durchzudringen.
    „Wo ist eigentlich deine Werkstatt?“, fragte er, um das Schweigen zu brechen. Lark erzählte jedem, dass er als Uhrmacher arbeitete. Aber wo? Und vor allem, wann? Er schien immer unterwegs und überall zugleich präsent zu sein …
    Lark betrachtete ihn auf seltsame Weise. Für einen langen Moment maßen sie einander mit Blicken. Dann nickte er Eryk zu und sagte leise:
    „Komm mit mir. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann.“
    Er führte ihn in Richtung Küche, lehnte sich wie zufällig kurz an die Wand – und war verschwunden.
    „Ist das eine Illusion?“, fragte Eryk, während er vorsichtig über das raue Stuckwerk fuhr, auf der Suche nach einer versteckten Öffnung.
    „Nein. Das ist eine komplizierte Mischung aus Magie und Mechanik.“ Larks Stimme klang sehr gedämpft, so als würde er durch ein dickes Stofftuch mit ihm sprechen. Plötzlich tauchte unmittelbar vor Eryks Gesicht eine scheinbar körperlose Hand auf. Nur dank seiner jahrelang trainierten Reflexe konnte er sich daran hindern aufzuschreien. Nun gut, die vielen Überraschungen, die Kaiden ihm mit Magie schon bereitet hatte, waren auch hilfreich gewesen.
    „Pack zu“, wurde er aufgefordert.
    Eryk schloss ergeben die Augen und dankte allen Göttern und Heiligen, dass sein Partner nicht hier war. Er hätte Lark stundenlang gelöchert, wie das funktionierte, dass ein fester, lebendiger Körper durch scheinbar solides Mauerwerk gezogen werden konnte und es sich dabei anfühlte, als würde man durch eine Wand aus Matsch flutschen.
    Obwohl – Eryk würde im Moment auch einen mehrstündigen Vortrag über Magietheorie in Kauf nehmen, wenn …
    „Gib auf deinen Kopf acht!“
    Er öffnete die Augen und fand sich in einem niedrigen Kellergewölbe wieder. Lark hielt eine Laterne in der Hand. Er musterte Eryk kurz, tätschelte ihm dann herzhaft die Schulter und murmelte:
    „Denk nicht zu viel nach. Ich würde ihn jetzt ebenfalls liebend gerne plappern hören.“
    Mit diesen Worten öffnete Lark eine Tür und Eryk betrat staunend eine Wohnstube, durch deren Fenster helles Sonnenlicht flutete. An der gegenüberliegenden Wand konnte er in eine Werkstatt blicken, in der eine Unzahl von Zahnrädern in allen Größen, Werkzeug und Uhren jeglichen Formats herumlagen. Lautes Ticken erfüllte beide Räume, die offenkundig regelmäßig genutzt wurden. Eryk schaute über die Schulter zurück. Die schlichte Holztür, durch die er hereingekommen war, war verschwunden. Stattdessen starrte er auf eine Kochstelle, wo gerade ein Wasserkessel vor sich hinblubberte. Fassungslos sah er sich um. In der recht kleinen Wohnstube befand sich ein wackeliger Tisch, auf dem sich einige Uhren in verschiedenen Stadien der Reparatur befanden. Ein niedriger, in den Raum geschobener Hocker war die einzige Sitzgelegenheit. Ganz so, als wäre der Uhrenmeister lediglich kurz hinausgegangen und würde gleich wieder an den Tisch heranrücken. Essgeschirr und sonstiger Hausrat war ordentlich in Regale gestapelt, in der hinteren Ecke befand sich eine Schlafstelle. Hier wohnte ein fleißiger, alleinstehender Handwerker, kein Zweifel!
    Ein Blick aus dem Fenster offenbarte, dass sie sich in einem komplett anderen Stadtviertel

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