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Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Rashminder Nächte 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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begann er leise flüsternd zu erzählen:
    „Medan war überhaupt nicht davon begeistert, dass sich seit Jahrzehnten eine machtvolle Magierin am Hof versteckt, aber er hat es hingenommen. Amisha scheint schon sehr lange ausgezeichnete Dienste als Hauswirtschafterin zu leisten. Noch viel weniger begeistert es ihn, Naxander eine Falle zu stellen, doch er ist dazu bereit, um seine Königin zu beschützen. Er weiß selbst, dass es längst Zeit für ihn ist, sich nicht länger von diesem Mann erpressen zu lassen. Er ist erfahren genug, die Kontrolle im Reich zu behalten. Wenn Torgen kommt und das Ganze losgeht, wird er uns freie Hand gewähren und auch seine Garde zur Verfügung stellen.“
    „Und jetzt? Wo verbringen wir die Nacht? Was können wir sofort tun? Was, wenn Naxander loslegt, bevor Torgen mit seiner Magieblockade bereit ist? Wer weiß, wann er glaubt, dass Kaiden bereit für eine neue Runde ist?“
    „Du hast ganz Recht.“ Lark runzelte nachdenklich die Stirn. „Lass uns zum Innenhof gehen, dort wollen wir Naxander in die Falle locken. Es wäre klug, alle Begebenheiten sofort zu erkunden. Das ist deine Spezialität, Eryk – Örtlichkeiten erkunden und Verteidigungsstrategien zu planen.“
    Etwas an dem, was Lark sagte, machte Eryk unruhig. Ein offener Kampf gegen Naxander war Unsinn. Verteidigungsstrategien nutzen genauso wenig. Sie brauchten magische Blockaden und ausreichend Männer mit Schwertern, sonst nichts.
    Gedankenverloren folgte er seinem Freund, der sich blind in diesem Gebäude auszukennen schien. Irgendetwas störte ihn, nur – was?
    Die Gilde wollte sich nicht beteiligen, Torgen musste allein eine Magieblockade errichten, die stark genug war, Naxander mit seinen Schülern matt zu setzen.
    Wenn das so unglaublich einfach ist, warum hat man das nicht schon früher getan? Wozu diese merkwürdige Hampelei in Naxanders Stadthaus, statt einfach das Gebäude umstellen und sichergehen, dass niemand auf magischem Weg entkommen konnte? Wenn die damals die Hosen voll hatten vor Naxanders Erpressungen und all dem, warum jetzt nicht mehr?
    „Lark?“, flüsterte er unterdrückt. Sie waren mittlerweile im Innenhof angekommen. Der geräumige Platz war menschenleer, soweit Eryk das im Schein der Fackeln ausmachen konnte, die alle zwei Schritt an den Mauern angebracht waren. Hohe Büsche und Blumenbeete säumten die Ränder, Bänke luden zum Müßiggang ein. Ein gewaltiger Springbrunnen befand sich in der Mitte, umgeben von Statuen. Vermutlich legendäre Helden oder Götterfiguren oder was auch immer. Der dicke Steinklotz versperrte die Sicht, dahinter könnte sich eine halbe Armee verstecken. Was ein Vorteil für sie sein konnte, aber genauso eben auch ein Nachteil … Es gab nur einen einzigen Zugang, eben jenes Tor, durch das er gerade mit Lark gekommen war. Eryk warf einen Blick über die Schulter zurück. Das Tor war fest verschlossen. Hatte er es nicht offen gelassen?
    HINTERHALT!, brüllte alles in ihm. Die Schwerter sprangen fast von selbst in seine Hände, geduckt wich er an die Wand in seinem Rücken zurück.
    „Lark!“, zischte er scharf.
    „Deine Instinkte sind lobenswert. Im Gegensatz zu deinem übertriebenen Vertrauen zu gefährlichen Männern“, sagte eine körperlose Stimme seitlich von ihm. Genau jene Stimme, die er niemals mehr hatte hören wollen. Er fuhr herum, fand keinen Gegner, spürte keine Magie. Wo war der Bastard?
    Unsichtbare Finger schlossen sich um sein rechtes Handgelenk. Bevor Eryk sich wehren konnte, hatte ihm ein zweiter Angreifer den Arm auf den Rücken gedreht, ihn fest von hinten gepackt und eine Klinge an die Kehle gepresst.
    „Lark“, murmelte Eryk zum dritten Mal. Er fühlte sich wie betäubt, unfähig, den Mann zu hassen, der ihn so offenkundig verraten hatte. Sein Verstand weigerte sich, diese Tatsache zu begreifen. Lark war sein Freund! Noch nie hatte Eryk sich geirrt, er hatte von klein an immer gewusst, wem er vertrauen durfte. Nur so hatte er überlebt!
    Lark trat dicht an ihn heran. Sein vom Fackelschein erhelltes Licht verriet nicht, was er dachte oder fühlte.
    „Tut mir wirklich leid, Eryk“, sagte er ohne jedes Bedauern in der Stimme. Allerdings auch ohne Spott. Er nahm ihm die Schwerter ab, die Wurfdolche und alle Waffen, die Eryk überall am Körper versteckt hatte. Unterdessen traten rund ein Dutzend Männer aus dem Sichtschutz des Brunnens hervor. Einige von ihnen kannte Eryk bereits, es waren Schüler und Leibwächter von Naxander. Der Fürst

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