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Rashminder Nächte (German Edition)

Rashminder Nächte (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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habe.“ Was sicherlich zutraf, denn Kaiden neigte dazu, Geld sofort in verbotenes magisches Zubehör anzulegen.
    „Mehr als zwanzig Goldstücke auf jeden Fall“, murmelte Kirian. Es schien ein geheimer Scherz zu sein, denn Lys schmunzelte kurz.
    „Die Stadtgarde rufen dürfte wenig nutzen, ihr habt es gehört. Bevor die Gardisten nur einen Fuß auf das Grundstück gesetzt haben, sind alle darin von Wachzauberern gewarnt und in sämtliche Richtungen geflohen“, fiel Lark wieder ein. „Das wurde bereits mehrmals versucht. Man hatte es sogar einmal geschafft, einen Spitzel einzuschleusen, der Naxander ausschalten sollte. Er erlitt einen höchst bedauerlichen Unfall.“ Lark biss sich auf die Lippen und musterte Eryk und Kaiden erneut mit einem Blick, der zwischen Hoffen und Verzweiflung schwankte.
    Ja, hier gab es eindeutig persönliche Motive im Hintergrund. Wie lange lief das schon? Nicht zum ersten Mal fragte sich Eryk, woher Lark seine ganzen Informationen hatte und welche Rolle er tatsächlich im Machtgefüge von Rashmind spielte.
    „Es kann nichts Gutes dabei herauskommen“, murmelte Lark schließlich. „Jungs, ihr könnt das Passwort und das Empfehlungsschreiben haben. Wenn ihr Leib und Ehre aufs Spiel setzt und Kaidens Elixiere zu Geld gemacht habt, könnt ihr sicherlich ein paar von den Opfern retten, bevor es zu verdächtig wird – egal wie gierig, ein einzelner Mann hat nur begrenzten Bedarf an Sklaven. An Naxander kommt ihr nicht ran. Bitte versucht es nicht, Rashmind hat nicht genug von solchen Talenten wie euch.“ Er drückte den versiegelten Brief in Kaidens Hand und erhob sich. „Möge die Weisheit euch führen“, sagte er sehr ernst. Auch Lys und Kirian standen auf.
    „Hier, vielleicht hilft es“, flüsterte Kirian und steckte Eryk einen schweren Beutel zu, in dem es auf eindeutige Weise klimperte. „Ich kenne diesen Blick von euch beiden, ich sehe ihn jeden Morgen, wenn der blonde Sturschädel da die Augen aufmacht. Ihr werdet das durchziehen und zum Dreigehörnten mit der Vernunft … Pass auf deinen Freund auf.“ Kirian klapste ihm kameradschaftlich auf die Schulter. „Sollte irgendetwas über Lys und mich herauskommen, das ihm, mir oder unseren Leuten schadet, dann lass mich nicht herausfinden, dass einer von euch beiden dahintersteckt. Ich würde euch wirklich nur ungern abschlachten.“ Er sagte es in einem nebensächlichen Ton, so, als würde er eine Bemerkung über das Wetter machen. Doch in seinem Blick lag ein Hauch von Feuer und Eis zugleich, der Eryk stumm nicken ließ.
    Dieser Mann hatte seine Legenden wahrlich verdient …
     

 
    ~*~
     
    „Erklär es mir noch mal.“
    „Das habe ich schon dreimal versucht, du unterbrichst mich dauernd.“
    „Weil du kein magietheoretischen Unfug reden, sondern für mich verständlich alles erklären sollst.“ Eryk verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass er am Ende seiner Geduld angelangt war.
    „Ich weiß nicht, wie ich das anders darlegen soll!“ Kaiden raufte sich durch die bereits hoffnungslos verwüsteten Haare.
    „Nun gut. Menschen sehen das, was sie sehen wollen. Wer verliebt ist, sieht in der Angebeten die schönste Frau auf Erden – die leicht schräge Nase und die knubbligen Knie sind für ihn einfach nicht da. Wenn ich unser Haus betrete, sehe ich keine Unordnung, obwohl ich weiß, dass sie da sein muss. Erst wenn ich mich durch Bücherstapel und leere Krüge wühle, um ein bestimmtes Pergament zu finden, nehme ich wahr, dass hier nichts dort liegt, wo es sein soll. Ein Illusionszauber lässt die Menschen übersehen, dass ich rote Haare habe und eben jene Gesichtszüge, mit denen ich geboren wurde. Die Magie lässt all diese Merkmale verschwimmen, was die Leute zwingt, sich irgendein Bildnis von mir zu machen. Jeder wird mich anders wahrnehmen, als irgendein unwichtiger Mensch, den man sofort wieder vergessen kann, und dasselbe gilt für dich. Diese Magie ist recht schwach, darum dürften Naxander und seine Leute sie nicht spüren. Jemand, der uns beide gut kennt, wird sich allerdings nicht täuschen lassen. Und nun ja, wenn man uns fragen sollte, ob wir etwas zu verbergen haben, sind wir geliefert.“
    Eryk nickte entnervt, er hatte es wohl nun begriffen und ärgerte sich, dass es so lange gedauert hatte.
    „Ich muss noch mal los“, sagte Kaiden und versuchte es beiläufig klingen zu lassen. „Kurze Erledigung. Ich bin rechtzeitig wieder da,

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