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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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übrig ist, wird an die Hunde verfüttert.“
    „Nein!“, wisperte Eryk atemlos. Nicht das. Das durfte dieser Dämon in Menschengestalt nicht von ihm verlangen, dass er seinen eigenen Freund grausam hinrichtete!
    Ausdruckslos musterte Maggarn ihn von oben bis unten. Dieser Mann war nicht grausam, er war leidenschaftslos. Gefährlicher als jedes Raubtier.
    „Entweder du tust es, oder ich gehe davon aus, dass du eben doch ein Verräter bist. Dann muss ich dich mitsamt allen Dienern aus Rashmind hinrichten lassen, diesen jämmerlichen Zauberer mit eingeschlossen.“
    Eryk schluckte trocken. Seine Hände zitterten so stark, dass er die Peitsche kaum halten konnte. Mindestens zwanzig Leben standen auf dem Spiel, viele davon waren Frauen. Ihm blieb keine Wahl. Mit fest zusammengepressten Lidern nickte er. Sprechen konnte er nicht. Nicht einmal schreien, obwohl er sehnlichst wünschte, solange schreien zu dürfen, bis er aus diesem Alptraum erwachte.
     
    „Und dann habe ich es getan.“ Eryk hob den Kopf und begegnete Natts Blick. Ardam war damals mit Natt aus dem Waisenhaus geflohen, sie waren sich so nahe wie Brüder gewesen. Natt hatte die Fäuste geballt, doch sein Zorn schien nicht ihm zu gelten.
    „Ich weiß, dass du es tun musstest“, sagte Natt schließlich mit brüchiger Stimme. „Mein Hass gilt in dieser Sache diesem Bastard aus Irtrawitt, nicht dir. Aber du hast mich danach allein zurückgelassen, bist abgehauen und hast nicht einmal versucht, mir beim Mord an diesen verfluchten …“
    „Halt!“
    Lark trat dazwischen und hielt Natt auf, bevor sich der in Rage reden konnte. „Du kennst das Ende dieser Geschichte nicht. Eryk ist nicht weggelaufen.“
    „Nein, bin ich nicht, obwohl ich es gerne getan hätte …“
     
    Eryk starrte auf den blutigen Körper. Das Einzige, was er für seinen Freund hatte tun können, war so hart wie möglich zuzuschlagen, um ihm ein möglichst rasches Ende zu bereiten. Die Schreie hallten noch immer in seinem Kopf wider.
    Als ihm die Peitsche entrissen wurde, kam er mit einem Ruck zurück in die Wirklichkeit. Der Hof war leer, stellte er verwirrt fest. Alle Diener waren fort, auch Natt. Zurückgeblieben waren er, der Magier und fünf Wächter, die ihn spöttisch angrinsten.
    „Der Mebana sagte, dass wir euch beide auf die Straße setzen und dafür sorgen sollen, dass ihr nich’ mehr zurückkommt“, sagte der größte von ihnen. Ein brutal aussehender Kerl mit strähnigem Haar undefinierbarer Farbe und einem Körperbau, neben dem ein Stier zierlich gewirkt hätte.
    Eryk wehrte sich nicht. Es hätte alles nur noch schlimmer gemacht, und er begrüßte jeden einzelnen Schlag. Der Schmerz übertönte irgendwann die Schreie in seinem Kopf, und dafür war er dankbar.
     
    „Als ich ihn gefunden habe, war er so gut wie tot“, sagte Lark der Kleinere. „Für diesen Magier kam bereits jede Hilfe zu spät. Eryk hatte beinahe jeden Knochen im Leib gebrochen. Es brauchte `ne Menge Heilmagie, um ihn wiederherzustellen. Du hast gut daran getan auszuharren, bis Maggarn abgereist war, Natt, das hatte ich dir schon damals gesagt.“ Natt wirkte betroffen und senkte den Kopf.
    „Du, Eryk, warst danach kaum noch ansprechbar. Als ich dir angeboten habe, dass Torgen deine Erinnerungen mit einem Fluch verändern könnte, war das wie ein Licht in der Dunkelheit für dich. Du hättest nicht mehr für die K.R.R.F. arbeiten können und warst anschließend zufrieden bei der Stadtgarde.“
    „Nur, dass es kaum zwei Monate gedauert hat, bis ich versuchte, einen Ertrinkenden zu retten und deshalb entlassen wurde.“
    „Pah!“, schrie Natt unvermittelt auf. „Zufrieden, wenn ich das schon höre! Hat sich freiwillig den Schädel mit Magie weichkochen lassen, sodass er anschließend nicht einmal mehr wusste, wer er wirklich ist, bloß um sich dann mit diesem Rotschopf von einem Hofnarren zusammenzutun.“
    Eryk wollte aufspringen – niemand sprach ungestraft so über Kaiden! Doch sein Liebster war schneller. Mit einem unterdrückten Aufschrei stürzte sich Kaiden auf Natt und schlug mit blanken Fäusten auf ihn ein. Sein Angriff war so ungestüm, dass sie beide zu Boden gingen, und es brauchte Eryks ganze Kraft sowie die Hilfe von zwei anderen Männern, um sie zu trennen. Kaiden kochte regelrecht vor Wut. Ein irritierender Anblick, der Eryk aus seiner Lethargie weckte, in die er verfallen war.
    Als er ihn probehalber losließ, sprang Kaiden sofort auf Lark den Größeren los, packte diesen

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