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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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schnappten sich Natt. So viel Einsatz war allerdings nicht nötig, denn der Anblick von Kaiden, der gewiss zehn Sekunden lang von blauknisternden Magiefunken umsprüht wurde, brachte Natt sofort zur Ruhe. Auch danach noch standen Kaiden sämtliche Haare zu Berge, bis der ältere Lark sich vernehmlich räusperte.
    „Hier Kleiner, das Messer gehört Cael. Er hat es jahrelang bei sich getragen. Du kannst ihn damit sicherlich suchen?“
    Grollend riss Kaiden ihm die Waffe aus der Hand, ließ allerdings zu, dass Eryk ihn zu einem Stuhl hinüberschob, wo er ein wenig abseits von den anderen sitzen und sich konzentrieren konnte. Unaufgefordert reichte Lark ihm zusätzlich Pergament und Zeichenkohle. Ruhe senkte sich über alle, als sie Kaiden beobachteten, wie er das Messer mit geschlossenen Augen zwischen beiden Händen hin- und her drehte.
    „Es gibt einen weiteren Grund, warum heute ein guter Tag ist, um den Fluch von dir zu nehmen“, wisperte Lark Eryk ins Ohr und reichte ihm einen versiegelten Umschlag. Er erkannte das Siegel als Larks persönliches Zeichen. Mit gemischten Gefühlen brach er es und zog das Stück Pergament hervor. In seiner eigenen Handschrift stand dort geschrieben:
    „Ich, Eryk von Rashmind, bin damit einverstanden, meine Erinnerungen magisch unterdrücken zu lassen. Falls keine zwingenden Gründe dagegen sprechen, soll der Bann spätestens nach Ablauf von fünf Jahren aufgehoben werden.“
    Mit gefurchter Stirn sinnierte Eryk. Er konnte sich sehr verschwommen erinnern, diese Botschaft geschrieben zu haben, doch nicht mehr, warum.
    „Heute ist der 5. Jahrestag. Ein weiterer Beweis, dass es keine Zufälle in diesem Universum gibt … Die zeitliche Begrenzung war zu deinem Schutz notwendig“, erklärte Torgen. Auch er wisperte, um Kaiden nicht zu stören.
    „Je länger der Fluch auf dir lastete, desto mehr hast du auf natürliche Weise von deinen Erinnerungen verloren. Der menschliche Geist vergisst ununterbrochen Dinge, die nicht so wichtig scheinen.“
    Eryk nickte matt. Jetzt, wo die Aufregung abklang, holte ihn die Erschöpfung nach einem langen, anstrengenden Tag wieder ein. Wie auf Stichwort erschien plötzlich Lark – der Größere – neben ihm und drückte ihm eine Schale mit Fleischeintopf in die Hand.
    „Hier, die anderen haben bereits gegessen.“ Er nickte Eryk ernst zu. „Das, was du da erzählt hast, wussten wir natürlich schon; aber es war in einem Punkt neu und wichtig für uns: Maggarn ist mit dem Eindruck nach Hause zurückgekehrt, dass die Magier von Rashmind ein unfähiger, völlig überschätzter Haufen von Angebern sind. Naxander hat sicherlich nichts getan, um diesen Eindruck zu ändern. Dieses Detail hattest weder du noch Natt erzählt – verständlich, da war anderes wichtiger gewesen.“
    „Und was haben wir davon?“, fragte Natt, der sich zu ihnen gesellt hatte.
    „Maggarn ist der Bruder des Layns von Irtrawitt, was kaum jemand weiß. Er ist außerdem die rechte und die linke Hand seines Herrschers, sein treu ergebener Diener, die Stimme der Vernunft in dessen Ohr …“
    „Irtrawitt ist mit uns verbündet“, murmelte Eryk zwischen zwei Löffeln. Das Zeug schmeckte nicht wirklich gut, doch es war heiß und füllte den Bauch.
    „Ja, Irtrawitt ist unser Freund. Aber kein Feind ist gefährlicher als ein ehemaliger Freund, denn er kennt deine Stärken wie deine Schwächen. Es ist immer gut, wenn Freunde nicht alles voneinander wissen, es sei denn, sie können einander blind vertrauen.“
    Mit einem feinen Lächeln ließ Lark sie beide stehen, damit sie die Zweideutigkeit seiner Worte in allen Facetten genießen durften.
    „Ich werde mich nicht entschuldigen“, zischelte Natt mit aggressivem Ton und reumütigem Blick.
    „Gut. Ich mich auch nicht.“ Eryk unterdrückte ein Grinsen. Er erinnerte sich, dass sie diesen Dialog früher häufig geführten hatten. Natt schmunzelte ebenfalls. Damit war das Eis zwischen ihnen endlich gebrochen, es brauchte keine weiteren Worte.
    „Sag“, flüsterte Natt und wies mit dem Kinn zu Kaiden hinüber, der weiterhin über das Messer tastete, auf der Suche nach jener Spur, die ihn zu Cael führen würde. „Wie ist es mit ihm?“
    „Kommt drauf an, was du wissen willst“, brummte Eryk und stellte die leere Holzschüssel auf dem Kaminsims neben sich ab.
     „Er redet von früh bis spät, begeistert sich wie jeder gute Magier für alles Mögliche, solange es in Büchern steht, und kann sehr zickig werden, wenn ich mich vor

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