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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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man eher sagen, gesegnet. Denn diese Steinchen hier holen einen Sterbenden zuverlässig von der Pforte des Todes zurück, egal, wie schwerverletzt derjenige sein mag.“
    Cael pfiff anerkennend, er kam nicht dagegen an. Auch – oder gerade in solch einer Lage – behielt sein spottendes Ich die Oberhand.
    „Das’s ja man `n ganz raffiniertes Stück Magie“, rief er anerkennend. „Klar, immer noch kein Vergleich zu den subtilen, welterschütternden Flüchen eines Torgens, aber ja, doch, raffiniert.“
    Varels Gesicht verzog sich bei diesem Namen zu einer Maske puren Hasses.
    „Wag es nicht, diesen Stümper in meiner Anwesenheit zu erwähnen!“
    „Na! Na, also bitte!“ Karchos hielt Varel auf, bevor sich dieser auf Cael stürzen konnte. „Lass dich nicht von diesem Jungen hier provozieren. Obwohl …“
    Karchos furchte die Stirn und wirkte mit einem Mal, als wäre ihm unbehaglich in seiner Haut. Ein Anblick, der Cael beinahe in schiere Panik versetzt hätte. Es fiel ihm schwer, still liegen zu bleiben und sich äußerlich nichts von seinem flatternden Puls anmerken zu lassen. Keine Miene zu bewegen, obwohl er lieber schreien und gegen seine Ketten kämpfen wollte. Ein zynisches Lächeln in Varels Richtung zu schicken, statt um Gnade zu flehen.
    „Fast möchte man es dir gönnen, Kleiner. So einen letzten Triumph, auch wenn er billig wäre und zu hart erkauft. Das hier ist nicht mein Stil.“ Er wies auf den Haufen harmlos wirkender Steine, die sich auf einem zweiten Tisch neben Cael türmten.
    „Du sollst hier unten zu Tode gefoltert werden. Immer wieder. Solange, bis deine Leute angreifen. Sobald du zu verrecken drohst, wirst du geheilt.“
    Jeglicher Spott, jeder Anschein eine Maske war fort. Das Wiesel sah ihn mit offener Ehrlichkeit an, während er diese Dinge sagte, die Caels Verstand nicht begreifen wollte. War da vielleicht sogar Mitleid oder Bedauern in diesem Blick?
    „Ich bin skrupellos, das weißt du. Aber ich quäle niemanden bis an den Rand des Wahnsinns oder darüber hinaus.“
    Das entsprach der Wahrheit. Karchos erledigte seine Opfer bevorzugt mit einem Minimum an Blutvergießen und Geschrei. Gift gehörte zu seinen Lieblingswaffen, schleichendes Gift von der Sorte, die jemanden einschlafen und nie mehr erwachen ließ.
    „Keiner von uns ist wirklich frei, Cael. Naxander liefert mir, was ich haben will, dafür muss ich ihm geben, was er verlangt. Das bist in diesem Falle du. Ich hoffe für dich, dass sich deine Leute beeilen werden …“
    Karchos strich ihm über die Stirn, eine Geste, die beinahe liebevoll wirkte und Cael endgültig um seine Beherrschung brachte.
    „Verrecken sollst du!“, brüllte er Karchos hinterher, der sich umgewandt hatte und in Richtung Tür ging.
    „In Schlamm sollst du ertränkt werden! Deine vergammelnden Überreste sollen im Müll liegen und von Schweinen gefressen werden! In der Jauchegrube sollst du enden!“
    Caels wilde, nutzlose Flüche erstarben, als sich das Wiesel noch einmal umdrehte und zu irgendjemandem außerhalb von Caels Blickfeld sagte:
„Fangt an.“
    Die schwere Tür schloss sich hinter Karchos und Varel.
    Mühsam errang Cael seine Fassung wieder. Er ließ sich seine Angst nicht mehr anmerken, als mehrere Männer neben ihm auftauchten. Unter ihnen war Michel, der voller Vorfreude grinste. Ihn hatte Cael mit einem Tritt in den Unterleib aus dem Weg geräumt. Effektiv, aber ohne große Folgeschäden. Ein Fehler, der sich zweifellos rächen würde. Der Rest gehörte mit zu Karchos’ Mördertruppe. Einer von ihnen hielt eine große Zange in den Händen, ein anderer einen Eisenstab, dessen Spitze glühte. Dieser Haufen war für die schmutzigen Geschäfte zuständig. Alles das, was Karchos niemals freiwillig selbst übernehmen würde.
    „Wir sollen es brutal machen“, wurde er von Michel informiert. „Nicht dieses möglichst-viel-Schmerz-bei-möglichst-geringem-Schaden-Getue. Bereit?“
    „Aber immer doch.“ Cael grinste so unverschämt, dass die Männer verwirrt blinzelten und mit den Augenbrauen zuckten. Wieder ein kleiner Triumph!
    „Ich friere ein wenig. Vielleicht kannst du mir dabei helfen?“ Er sah zu dem Kerl mit dem Eisenstab. Der erwiderte das Grinsen und verneigte sich spöttisch.
    „Stets zu Diensten, edler Herr …“
     
    ~~*~~
     
    „Hier geht’s lang“, sagte Natt zu Kaidens Überraschung, lehnte sich gegen die Wand und verschwand. Bloß seine Hände blieben, mit denen er Eryk und Kaiden mitzog. Einen Moment später

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