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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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die Sorge in seinem Blick war nicht zu verfehlen.
    Widerstrebend löste Kaiden sich aus der Umarmung. Er trug noch immer die Sachen, die er sich bei der Flucht vor Naxander übergeworfen hatte, und stand hier barfuß im Raum. Ihm fehlte für einen Moment die Orientierung, wie es nun weitergehen sollte, was Natt aufzufallen schien. Jedenfalls griff er nach ihnen beiden und schob sie in Richtung Küche.
    „Ihr esst jetzt erst mal was, Jungs. Es ist immerhin schon fast Mittag, und wir wollten eigentlich längst unterwegs sein.“
    Eryk und er bekamen je eine Schüssel Getreidebrei und einen Becher von diesem bitteren schwarzen Getränkt vorgesetzt, das man in Irtrawitt traditionell morgens zum Wachwerden trank. Den Namen vergaß er regelmäßig, es war auf jeden Fall etwas, das aus gerösteten, klein gemahlenen Bohnen aufgebrüht wurde. Es erfreute sich auch in den Nachbarländern steigender Beliebtheit, was Kaiden nur bedingt nachvollziehen konnte. Er fand den Geschmack eher abstoßend, aber es half tatsächlich munter zu werden.
    „Bist du in der Lage, einen gefährlichen Einsatz mitzumachen?“, fragte Lark d. G. an Kaiden gewandt.
    „Warum nicht?“ Kaiden zuckte nachlässig mit den Schultern. „Du kennst mich, ich bin nicht der Mann, der die Wände anstarrt und beim Nichtstun glücklich wird.“
    „Du weißt, was ich meine. Das war keine Kleinigkeit, was du gerade erst durchgemacht hast.“
    Kaiden stellte seine Schüssel sehr langsam und beherrscht ab, während er über seine Antwort nachdachte. Eryk schwieg dabei düster, den Blick in die Ferne gerichtet.
    „Körperlich geht es mir gut, Lark. Ich bin wirklich gründlich ausgeschlafen, hab gegessen, alles wunderbar. Ihr braucht mich, um euren Mann zu finden, sonst würdest du mich gar nicht erst fragen. An meiner Fähigkeit zur Konzentration und Selbstbeherrschung wirst du wohl nicht zweifeln. Also?“
    Lark nickte ihm unbehaglich zu.
    „Du sollst dich nicht verpflichtet fühlen, Kleiner. Niemand würde schlecht von dir denken, wenn du sagst, dass du es nicht schaffst.“
    „Besser so, als dass wir nachher dich retten müssen oder die ganze Gruppe in Gefahr gerät“, sagte Natt eindringlich.
    „Ich kann das.“ Kaiden nickte entschlossen.
    „Und ich gehe mit ihm“, verkündete Eryk in einem Ton, der jede Diskussion überflüssig machte.
    „Gut. Dann gehen wir drei jetzt eure Ausrüstung holen. Dein Liebster sollte nicht barfuß durch den Schneematsch stapfen.“ Natt boxte Eryk hart gegen die Brust und zog ihn mit sich. Kaiden ging ihnen still hinterher – er war gerade nicht allzu erpicht darauf, sein Haus betreten zu müssen. Auch wenn er nicht davon ausging, dass Naxander dort noch lauerte.
     
    ~~*~~
     
    „Na, bist du wieder da?“
    Cael schlug die Augen auf und starrte verwirrt um sich. Er hatte einen schlimmen Alptraum gehabt: Das Wiesel hatte ihn enttarnt, und am Ende war er gestorben. Wirklich, ein dummer Traum! Cael war ausgeruht und fühlte sich so stark wie selten in seinem Leben.
    Lediglich sein Mangel an Orientierung war beunruhigend. Wo war er, wer war bei ihm, warum gehorchten seine Reflexe und Instinkte nicht so rasch wie sonst?
    „Sieh mich an, mein Junge.“
    Er lag splitternackt auf hartem Boden in einem Raum, der eindeutig nichts mit dem miesen dreckigen Loch zu tun hatte, in dem er die letzten Tage schlafen musste.
    Und es war Karchos, der zu ihm sprach.
    Cael sprang auf.
    Um genau zu sein, er wollte in die Höhe schnellen, konnte es aber nicht – schwere Ketten fesselten seine Arme und Beine.
    Als nächstes wurde ihm bewusst, dass er keineswegs auf der Erde lag, sondern auf einem Holztisch. Neben ihm entdeckte er eine Reihe von Werkzeugen und Instrumenten, die nur einen Schluss zuließen: Er befand sich in der kleinen Folterkammer, die sich Karchos hier im Tempel eingerichtet hatte.
    Das Wiesel stand neben ihm und betrachtete ihn sehr ernst statt mit dem sonst für ihn üblichen Lächeln. Er warf dabei einen Stein von einer Hand in die andere hin und her.
    „Du warst tot“, verkündete er.
    „Oder sagen wir, so gut wie tot. Wäre deine traurige kleine Seele bereits zu den Göttern gegangen, hätten nur noch diese dich retten können … Die Gnade, dass du weiterhin Atmen darfst, verdankst du unserem höchst geschätzten Freund Varel hier.“
    Caels Blick fiel auf den mürrischen Fluchmagier, der ihn aus kalten, emotionsleeren Augen musterte.
    „Varel hat ein Dutzend nutzloser Kiesel verflucht. Oder in diesem Fall könnte

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