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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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versagt!, schrie es in ihm. Doch Kaiden schüttelte energisch den Kopf.
    „Er lebt. Allerdings scheint es ihm nicht allzu gut zu gehen“, fügte er zögerlich hinzu.
    „Lebendig verscharrt, da haben wir keine Chance, ihn rechtzeitig zu finden!“, zischte Dev.
    Erneutes Kopfschütteln.
    „Nicht begraben, nein. Er lebt und – lasst mich durch.“ Mit geschlossenen Augen krabbelte Kaiden über die Erde. Er sah zu entschlossen und zielstrebig aus, um dabei lächerlich zu wirken, und schon sehr bald winkte er ihnen zu.
    „Hier ist ein Eingang!“ Eifrig rollte er einen Felsbrocken beiseite, der eigentlich zu groß und schwer für ihn sein müsste – eine Attrappe!
    Aufgeregt packten alle ihre Waffen.
    „Bleib zurück, Kleiner“, flüsterte Natt und klopfte Kaiden dabei anerkennend auf den Rücken, mit einem ‚gut gemacht’-Nicken.
    Kaiden protestierte nicht, er machte widerstandslos Platz und gab den Blick frei auf einen Tunnel, auf ebenmäßige Treppenstufen und Verzierungen, die auf einen alten Tempel schließen ließen. Der flackernde Lichtschein von Fackeln war zu sehen, und Spuren rund um den Eingang, die zeigten, dass der Weg viel genutzt wurde. Natt versuchte einen Weg auszumachen, der hierher führte. Verdammt wollte er sein, es ging ihm nicht in den Kopf, dass eine Bande undisziplinierter Räuber und Schmuggler durch dieses offene Land traben konnten, ohne je bemerkt worden zu sein. Oder vielleicht gehörten die Schafhirten zu ihnen?
    Nun, das war unwichtig.
    „Los“, befahl Natt. Dev reagierte sofort und ließ eine Trickmurmel ungefähr zehn Schritt an einem Faden herab. Nach einer Minute zog er sie zurück, murmelte das Zauberwort, nahm die Informationen konzentriert in sich auf –
    „Alles frei und ruhig“, raunte er.
    Routiniert reihten sie sich ein, um ins Ungewisse abzusteigen: Barn voraus, hinter ihm Dev; Kaiden, der ihnen womöglich dort unten den Weg weisen musste, nahmen sie in die Mitte. Ihm folgten Eryk und Tardis, während Natt die Nachhut bildete. Sie alle waren hochgradig angespannt. Erwartet wurden sie ganz sicher nicht, dennoch wusste niemand, wer sich dort unten alles befand. Natt beschloss, die Gruppe eng zusammenzulassen statt zwischendurch Posten aufzustellen, um den Rückweg zu sichern. Im Zweifelsfall konnten sie so jederzeit auf magischem Weg fliehen.
    Die Treppe führte geradewegs in die Tiefe, ungefähr dreißig Schritt weit. Vom Fuß gingen zwei Tunnel ab, Kaiden wies sie ohne zu zögern in den rechten. Es war alles so ruhig …
    Natt hielt Wurfdolche bereit, wie alle anderen auch, Kaiden ausgenommen. In diesen engen Gängen waren Schwerter nutzlos, sie würden sich eher gegenseitig umbringen, als einem Feind Schaden zuzufügen.
    Die Fackeln, die alle zwei Schritt an den Wänden angebracht waren, schienen allesamt frisch zu sein. So, als leuchtete man ihnen Weg in den Untergang, dachte Natt. Ihm schmeckte das alles nicht.
    Bleib ruhig, ermahnte er sich. Cael müsste enttarnt sein, damit man uns überhaupt eine Falle stellen könnte. Dann wäre er allerdings bereits tot und, ach Unsinn, selbst dann wüsste doch niemand, dass wir kommen, ihn zu holen. Und wann genau wir kommen. Wir haben keinen Verräter unter uns, Lark wüsste das sofort. Niemand von außerhalb weiß, wie stark er sich auf Visionen und Bauchgefühl verlässt. Nein, ausgeschlossen, es ist keine Falle.
    In diesem Augenblick hörte er es: der fürchterliche Schrei eines Mannes, voller Schmerz und Todesangst. Cael!
    Sofort beschleunigten Barn und Dev das Tempo, glücklicherweise ohne die Nerven zu verlieren. Der Gang führte nun steil in die Tiefe und verbreiterte sich, sodass sie zu dritt nebeneinander gehen konnten.
    „Eine Tür!“, wisperte Dev. Erneut brandete der Schrei auf, anhaltend und markerschütternd. Natt hörte diesmal Cael eindeutig heraus. Seine Hände krampften sich um die Griffe seiner Dolche. Es kostete ihn viel Kraft, nicht einfach kopflos voranzustürmen.
    Die Tür war keine fünf Schritt mehr entfernt, als Kaiden abrupt stehen blieb und Barn von hinten packte, um ihn aufzuhalten. Der Junge hatte verdammtes Glück, dass Barn ihn dafür nicht im Reflex niederschlug.
    „Was?“, zischte Natt gereizt. Falls der Rotschopf jetzt die Hosen voll hatte, konnte er für nichts garantieren!
    „Die Tür – wir – sie ist nicht – wartet – ich – ich habe … ich – zu gefährlich – wartet“, stammelte Kaiden, mit zittrigen Händen, mit denen er sich über das bleiche Gesicht fuhr. Natt

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