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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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würde.
    „Cael?“, flüsterte Natt. Es war schwierig zu sprechen, seine Kehle war rau, so, als hätte er lange geschrieen.
    Das warme, schwere Etwas zuckte zusammen, was für unangenehmes Prickeln in Natts gesamter rechter Körperhälfte sorgte. Grunzend drehte sich Cael um. Arme schlangen sich besitzergreifend um ihn und zogen ihn dicht an eine behaarte Männerbrust heran. Schlagartig wurde Natt bewusst, dass sie beide nackt waren und zumindest ein Teil von Caels Körper sehr wach war. Im Gegensatz zum Rest des Kerls, dessen volle Aufmerksamkeit Natt gerade lieb wäre. Der rührte sich allerdings nicht mehr. Ungewöhnlich, normalerweise gehörte sein Kampfgefährte zu jenen Menschen, die bei der geringsten Störung sofort hellwach und brandgefährlich waren. Anscheinend war Cael etwas Ähnliches widerfahren wie ihm selbst, wodurch er jetzt so erschöpft war.
    Es brauchte noch eine Menge Rütteln und Schütteln, bis Cael endlich schlaftrunken murmelte: „Wass’n?“
    „Ich bin’s, Natt.“ Er schaffte es irgendwie, sich unter Caels Körper hervorzuarbeiten und setzte sich mühsam auf. Ihr Götter, er war völlig erschlagen!
    Er spürte rauen Stoff unter den Fingern, der sie offenbar gegen die Kälte geschützt hatte, kam allerdings nicht dahinter, was das sein mochte – für eine Decke war es zu steif.
    „Wo sind wir?“, fragte er, als er Bewegung neben sich spürte.
    „Karchos’ Stelzenhaus.“
    Diese hingebrummte knappe Antwort löste eine Kaskade von Erinnerungen aus, auf die Natt gerne noch eine ganze Weile verzichtet hätte.
    „Ihr Götter seid mir gnädig!“, wisperte er bei den Gedanken an Schmerz, der mächtiger war als alles, was Natt zuvor jemals erfahren hatte. Ein Wunder, dass er überhaupt aufgewacht war und zudem mehr oder weniger bei Verstand zu sein schien! Und seltsam, dass er überhaupt genug Stimme hatte, um etwas von sich zu geben, er müsste sie eigentlich komplett weggebrüllt haben. Überhaupt fühlte er sich zu gut für das, was mit ihm geschehen war. Bloß …
    „Ist Karchos … warum sind wir nicht gefesselt – ich meine – wo … wo kommst du eigentlich her, du warst geflohen?“, stammelte er. Seine Gedanken purzelten wie wild durcheinander, hektisch tastete Natt um sich, auf der Suche nach etwas, was als Waffe dienen könnte.
    „Karchos is’ weg. Ab in den nächsten Unterschlupf.“ Ein Licht flackerte, Cael war es irgendwie gelungen, trotz der Dunkelheit eine Laterne zu entzünden. Natt kniff die Augen zu, bis er nicht mehr geblendet wurde. Sein Herz vollführte einen kleinen Hüpfer beim Anblick des stolzen schmalen Gesichts, umrahmt von schwarzem Haar, und den blauen Augen, die ihn müde betrachteten. Es mussten die schönsten Augen dieser Welt sein, er könnte Tage damit verbringen, sie zu betrachten. Natt war froh, dass Cael lebte. Und dass er selbst noch lebte, musste ein Wunder sein, das er wohl ihm zu verdanken hatte.
    „Wie hast du mich unbemerkt rausholen können?“
    „Ich hab dich hergebracht, Karchos hatte keine Wachen aufgestellt. Wozu auch, er konnte sicher sein, dass du auf eigenen Beinen nirgends hingehst. Ich habe ein paar falsche Spuren gelegt. Hat so ausgesehen, als hätte die Truppe dich befreit.“
    Natt starrte auf die Säcke, die sich als das entpuppten, was ihnen als Decke gedient hatte. Betrachtete die Kisten und Fässer, die sich in diesem Vorratsraum stapelten. Blickte hinüber zu Cael, der gerade dabei war, sich anzuziehen und zum Stoffbündel neben ihm.
    Moment mal …
    Dort lag seine eigene Kleidung. Warum hatte Cael ihn nicht angezogen? Warum hatten sie beide hier nackt herumgelegen?
    Dumme Frage, dachte er, nun, da ihm sein brennender Hintern bewusst wurde und der Geruch von Sex, der in der Luft hing.
    „Du hast mich gevögelt?“, rief er fassungslos.
    Cael sah ihn nicht einmal an, sondern wühlte in seiner Ausrüstung herum, als hätte er ihn nicht gehört.
    „He! Warum hast du das getan? Ich war bewusstlos!“ Natt schwankte zwischen Wut und Enttäuschung. „Dachtest du, dann wehre ich mich wenigstens nicht? Oder hattest du wieder so einen Komplettaussetzer?“
    Cael schnaufte gereizt und schaute hoch.
    „Hältst du mich wirklich für so ein Schwein, dass ich mich an einem hilflosen Mann vergreife? Lieber würde ich sterben!“
    Mit einem Satz war er bei ihm und hielt Natt ein kleines goldenes Etwas unter die Nase.
    „Weißt du, was das ist?“
    Die aggressive Haltung seines Gegenübers ließ Natt instinktiv zuschlagen. Cael

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